Rezension: On the Island- Liebe, die nicht sein darf von Tracey Garvis-Graves

Von Marciafliegt @Marciafliegt


Preis: 8,99€
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (16. Februar 2015)
ISBN-10: 3442481759
ISBN-13: 978-3442481750 Altersempfehlung: Ab 18 Jahren
Originaltitel: On The Island
Meine Wertung: 2/5 Cupcakes

Die junge Lehrerin Anna soll den sechzehnjährigen T.J. den Sommer über unterrichten - im Ferienhaus der Familie auf den Malediven. Anna sagt sofort zu: Die Chicagoer Winter sind lang, ihre Beziehung kriselt, da kommt dieser Traumjob wie gerufen. Als die beiden in der Propellermaschine Richtung Ferienhaus sitzen, kommt es zur Katastrophe: Das Flugzeug stürzt ab – mitten über dem indischen Ozean. Völlig erschöpft erreichen Anna und T.J. den rettenden Strand einer einsamen Insel. Ein Überlebenskampf beginnt. Und während die Hoffnung mit jedem Tag schwindet, wachsen die Gefühle füreinander. Aber hat diese große Liebe gegen jede Regel überhaupt eine Chance – auch jenseits der Insel?

Ich war dreißig Jahr alt, als das Wasserflugzeug mit T.J. Callahan und mir darin über dem indischen Ozean bruchlandete.

Die Geschichte Ich war wirklich von Anfang an sehr gespannt auf die Geschichte, weil ich noch nie diese typische Geschichte gelesen habe, die von einer Lehrerin und ihrem Schüler oder andersherum handelt. Natürlich schreit die Grundidee (Lehrer, Schüler) hinter der Geschichte ganz laut "Klischee", aber ich fand den Aspekt mit der Insel wirklich sehr interessant.  Mir persönlich hat die Zeit auf der Insel auch am Besten gefallen, da die Autorin diese wirklich realistisch beschreibt und den Leser damit fesselt und hoffen lässt, dass die beiden es irgendwie überleben und in ihr "normales" Leben zurück kehren können. Allerdings muss ich sagen, dass mir ein paar mehr erotische Szenen gefehlt haben, um das Buch wirklich als New Adult Roman zu bezeichnen. Ich fand die Idee hinter der Geschichte wirklich gut und ich wurde auch ganz gut unterhalten, aber irgendwie hat es so ein bisschen an der Umsetzung gehapert. Mir haben einfach die ganz großen Emotionen und Gefühle gefehlt. Ich hatte einfach das Gefühl, dass die Geschichte doch sehr oberflächlich war und keinen wirklichen Tiefgang hatte.
Die Charaktere Ich muss leider gleich vorneweg sagen, dass mir die Charaktere nicht unbedingt zugesagt haben. Ich hatte einfach Probleme mich in Anna und T.J. hineinzuversetzen. Allerdings glaube ich auch, dass das daran liegt, dass Anna schon dreißig ist und T.J. eben ein Junge ist (ich habe Männer noch nie richtig verstanden *lach*). Anna ist am Anfang des Buches dreißig Jahre und somit 13 Jahre älter als T.J.. Sie ist Lehrerin und geht voll und ganz in ihrem Beruf auf. Das Einzige, was bei ihr nicht so richtig läuft, ist ihre Beziehung zu ihrem Freund. Um diesem und dem schlechten Wetter in Chicago einige Zeit aus dem Weg zu gehen, nimmt sie den Job als Nachhilfelehrerin für T.J. an. Ich konnte mich in Anna nie so richtig hineinversetzen. Ich habe einfach ihre Handlungen und Absichten nicht richtig nachvollziehen können und bin dadurch nicht mit ihr warm geworden. Allerdings kann ich sehr gut vorstellen, dass Leserinnen in Annas Alter sie um einiges lieben mögen werden. T.J. ist am Anfang des Buches 16 Jahre alt. Er hat in seinem Leben schon einiges durch, denn er ist an Krebs erkrankt, doch er hat den Krebs eigentlich besiegt. T.J. ist eigentlich ein ganz normaler Teenager, allerdings habe ich das Gefühl, dass er wegen seiner Krankheit für sein Alter sehr reif ist und an seinen Aufgaben (auf der Insel) wächst.
Der Schreibstil Die Geschichte ist wie die meisten aus dem New Adult Genre aus zwei verschiedenen Perspektiven geschrieben und zwar erzählen Anna und T,J, ihre Geschichte. Die beiden wechseln sich immer kapitelweise ab und erzählen die Geschichte aus der personalen Ich-Perspektive. Tracey Garvis-Graves hat einen sehr angenehmen Schreibstil, den man sehr schnell lesen kann, sodass man das Buch trotz der eher mittelmäßigen Geschichte in einem Rutsch durchlesen kann.  Besonders an dem Schreibweise der Autorin ist, dass sie die Geschichte über mehrere Jahre weiter geführt hat und man gemerkt hat, dass sie den Schreibstil der Veränderung der Lebenslage und der Reife der beiden Charaktere angepasst hat.
Wie ich bereits erwähnt hatte, haben mir aber ein paar mehr erotische Szenen gefehlt, um dieses Buch dem New Adult Genre zu zu ordnen.  Die Autorin ist anscheinend ein sehr großer Fan des Andeutens, was Sexszenen angeht.
Die Gestaltung Ich finde die Aufmachung des Buches wirklich sehr schön. Das Cover hat es mir wirklich angetan, weil es sehr gut zu der Geschichte passt und den Leser neugierig macht. Ich finde es jetzt nicht atemberaubend schön, aber doch sehr gut gewählt.  Der Titel passt zu der Geschichte ganz gut. "On the Island" deutet direkt auf die Zeit auf der Insel hin und "Liebe, die nicht sein darf" auf die Lehrer-Schüler-Geschichte. Allerdings finde ich, dass gerade letzterer Titel ein bisschen einen falschen Eindruck von der Geschichte vermittelt. Für mich ist nämlich immer eine "Liebe, die nicht sein darf" etwas was gesetzlich verboten ist und das ist hier nicht direkt der Fall.

"On the Island- Liebe, die nicht sein darf" von Tracey Garvis-Graves ist ein Roman mit einer guten Grundidee und einer interessanten Geschichte, der aber leider fast gar keine tiefen Emotionen und Gefühle beinhaltet und dadurch leicht oberflächlich und irgendwie abgedroschen wirkt. 



...dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares :)