[Rezension] Ohne jeden Zweifel von Tom Rob Smith

Ohne jeden Zweifel

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x Autor: Tom Rob Smith
x Übersetzerin: Eva Kemper
x Titel: Ohne jeden Zweifel
x Originaltitel: The Farm
x Genre: Psychothriller
x Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
x bei Manhattan
x 384 Seiten
x ISBN: 3442546788
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x Erste Sätze: Bis zu dem Anruf war es ein ganz normaler Tag gewesen. Ich ging mit Einkäufen beladen zu meiner Wohnung gleich südlich der Themse in Bermondsey. Es war ein drückend heißer Augustabend, und als das Handy klingelte, überlegte ich, es einfach zu ignorieren, weil ich nur noch nach Hause und duschen wollte.

Klappentext:

Ich bin nicht verrückt.
Ich brauche keinen Arzt.
Ich brauche die Polizei.

Für Daniel ist die Nachricht ein Schock: Seine Mutter, die seit Kurzem mit ihrem Mann in Schweden lebt, wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Tilde leide unter Wahnvorstellungen, behauptet Daniels Vater. Doch Tilde selbst, die aus Schweden zu ihrem Sohn nach London flieht, erzählt eine ganz andere Geschichte. Eine von vertuschten Verbrechen in einer eingeschworenen kleinen Gemeinschaft und vom Verschwinden einer jungen Frau. Doch niemand will ihr glauben. Nun ist Daniel ihre letzte Hoffnung. Wenn auch er an ihrem Verstand zweifelt, ist alles verloren.

Rezension:

Von Tom Rob Smith’ “Ohne jeden Zweifel” sprach mich direkt auf den ersten Blick das Cover an. Die vielen kleinen Polaroidfotos zeigen den Hof in Schweden, der eine große Rolle spielen wird und man kann die Fotos an den Stellen, an denen sie augenscheinlich überlappen ertasten, als wären sie echt und nur aufgeklebt.

Ich habe vor längerer Zeit das Debüt des Autors, “Kind 44″, gelesen und obwohl mir die Geschichte damals gefallen hat, hatte ich den Schreibstil als eher zäh in Erinnerung – dies ist bei “Ohne jeden Zweifel” aber nicht so. Durch den Anruf von Daniels Vater erfährt der Leser ziemlich schnell die wichtigsten Eckpunkte, die durch den darauf folgenden Anruf von Daniels Mutter vervollständigt werden.

Sobald Tilde bei ihrem Sohn in London angekommen ist, übernimmt sie ungefähr die Hälfte der Erzählung, die vorher nur aus Daniels Sicht geschildert wurde. Sie sagt ihm nicht sofort was los ist, sondern möchte ganz von Anfang an erzählen, damit er jedes kleine Detail kennt und ihr dann glaubt, wie sie hofft – denn in Schweden wurde ihr nicht geglaubt und Daniels Vater brachte sie in eine Psychiatrie.

Die Stellen an denen Tilde erzählt, haben einen Seiteneinzug und sind somit gut von der Gegenwart zu unterscheiden – denn sie fängt wirklich ganz von vorne an, an dem Zeitpunkt, als sie und ihr Mann auf einen Hof nach Schweden zogen um dort ihren Lebensabend zu verbringen. Schon schnell merkt der Leser, dass mit den Bewohnern des Nachbarhofes, allen voran Håkan, etwas nicht stimmt. Er scheint Tilde zu hassen… Wie von einem anderen Stern hingegen wirkt in der Einöde und Gastunfreundlichkeit Håkans dunkelhäutige Adoptivtochter. Aber auch sie verhält sich sehr seltsam, oftmals wie auf Drogen und schließlich ist sie verschwunden und niemand macht sich ernsthaft auf die Suche nach ihr. Tilde vermutet dahinter eine Verschwörung, an der auch ihr Mann Chris beteiligt ist und ermittelt auf eigene Faust – doch wie gesagt: Niemand glaubt ihr und sie wird als verrückt abgestempelt.

Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und fand vor allem Tildes Parts im Buch wahnsinnig spannend. Unbewusst versuchte ich die ganze Zeit selbst, die Puzzlestücke zu einem stimmigen Bild zusammenzubauen. Als weiteres Stück kommt dann auch noch eine schlimme Geschichte aus ihrer Kindheit hinzu, von der ich lange Zeit nicht wusste, was ich nun davon halten sollte – die Auflösung gibt es erst ziemlich am Ende des Buches, genau so wie die Auflösung des Falls um Håkans Tochter.

Zu empfehlen ist “Ohne jeden Zweifel” allen Lesern, die Thriller mögen, in denen sich erst nach und nach ein Bild zusammensetzt, die gerne miträtseln und nicht zwingend ein blutiges Gemetzel brauchen, um auf ihre Kosten zu kommen.

Fazit:

Eine packende, spannende Geschichte, die den Leser so lange fieberhaft miträtseln und das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt, bis er die Auflösung schwarz auf weiß lesen kann.

Bewertung:

5Über den Autor (lt. Klappentext):

Tom Rob Smith wurde 1979 als Sohn einer schwedischen Mutter und eines englischen Vaters in London geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte in Cambridge und Italien und arbeitete anschließend als Drehbuchautor. Mit seinem Debüt “Kind 44″ gelang ihm auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der unter anderem mit dem “Steel Dagger” ausgezeichnet, für den “Man Booker Prize” nominiert und bisher in 30 Sprachen übersetzt wurde. Nach “Kind 44″ und “Kolyma” schloss Tom Rob Smith seine Trilogie um den Geheimdienstoffizier Leo Demidow mit dem Roman “Agent 6″ ab.


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