[Rezension] Nur noch ein einziges Mal

Von Lenabosblog @LenaBorg

Nur noch ein einziges Mal

Erscheinungstermin: 02. 05. 2011

Autorin: Carel Donck

Verlag: Droemer / Knaur

Preis: 8,99 € (Taschenbuch)

Seiten: 208

ISBN-10: 3426505592

Originaltitel: De nachtmoeder (auf deutsch: Die Nachtmutter)

Leseprobe

Meine Bewertung

Inhalt: Die Silvesternacht, das Ende des Jahres, läutet für Laura auch das Ende ihres Lebens ein. Schon den gesamten Tag hat die junge Mutter ein merkwürdiges Gefühl im Bauch, als würde sie bereits ahnen, dass ihre Tage gezählt sind. In dieser Nacht kommt es zwischen Laura und ihrem Mann Gerard, wie schon so oft in den letzten Monaten, zu einem heftigen Streit. Das Ehepaar sitzt im Auto, wild gestikulierend, als Gerard, der am Steuer sitzt, für einen kleinen Moment den Straßenverkehr nicht beachtet. Und schon kommt es zu einem tragischen Unfall, den Laura nicht überlebt. Laura erwacht im Jenseits, was sie von nun an ihr neues zu Hause nennen soll. Von dort kann sie das ‘Unten’ beobachten und mit ansehen, wie ihre Familie, mal mehr mal weniger erschüttert, mit ihrem Ableben zurechtkommt.

Meine Meinung: Schon auf den ersten Seiten des doch sehr dünnen Romans gelingt es der Autorin eine emotionale und dramatische Atmosphäre zu erschaffen, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Das Hauptthema des Buches ist ganz klar der Tod. Carel Donck setzt sich dabei ausführlich mit verschiedenen Trauermomenten von Hinterbliebenen auseinander, die in dieser Geschichte sehr unterschiedliche Formen annehmen. Besonders ausführlich geht die Autorin dabei auf den jungen Mark ein, der wie keine andere Figur des Buches unter dem plötzlichen Tod seiner Mutter leidet. Genauso authentisch und fesselnd beschreibt Carel Donck außerdem die Gefühlslage der Silvia, die nach Lauras Tod die neue Lebensgefährtin von Gerard ist. Erschreckend realistisch und bemitleidenswert wird in dem Roman geschildert, wie diese junge Frau verzweifelt versucht, die Rolle der Mutter in der Familie einzunehmen und kläglich daran scheitert, alle Familienmitglieder für sich zu gewinnen.

Die Autorin verzichtet in ihrem Roman auf lange Charakterbeschreibungen und lässt den Leser die Figuren durch Rückblenden und besonders familiäre Momente kennenlernen. Diese Einführung geht fließend in die Haupthandlung des Buches über und ist der Autorin für mich daher besonders gut gelungen.

Die Beschreibung des Lebens nach dem Tod ist in dieser Geschichte in meinen Augen zunächst sehr ermutigend. Wie tröstlich ist es doch zu wissen, dass man auch nach seinem Tod am Leben der Familie ‘teilnehmen’ kann. Genauso traurig und deprimierend ist diese Vorstellung aber auch, wenn man feststellen muss, dass man stets als stiller und unsichtbarer Beobachter das Leben seiner Liebsten begleitet.  So geschieht es, dass die Beschreibung des Lebens nach dem Tod in diesem Roman im Laufe der Handlung zunehmend erschreckender wird.

Fazit: ‘Nur noch ein einziges Mal’ ist ein emotionaler und fesselnder Roman, der aufgrund seiner Jenseitsvorstellung auch angsteinflößende Elemente beinhaltet.

Vielen Dank an die Droemer / Knaur Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar.