x Autorin: Anke Gröner
x Titel: Nudeldicke Deern: Free your mind and your fat ass will follow
x Genre: Ratgeber/Sachbuch
x Erscheinungsdatum: 01. Februar 2013
x 240 Seiten
x rororo
x ISBN: 349962804X
x zur Leseprobe: *klick*
x Erste Sätze: Dieses Buch ist kein Diätbuch. Ganz im Gegenteil. Dieses Buch sagt dir: Schmeiß bitte alle Diätbücher weg, die du hast. (Ich weiß, dass du welche hast.) Vergiss das Kalorienzählen, das schlechte Gewissen, den Kampf, “die letzten drei Kilo” noch wegzukriegen, vergiss es, lass es und fang wieder an, einfach zu essen. Wobei ich ganz genau weiß, dass dieses “einfach essen” unglaublich schwierig ist.
Klappentext:
Anke Gröner spricht allen Frauen aus der Seele, die auch schon einmal mit ihrem Körper gehadert haben. Anekdotenreich, witzig und sehr bissig erzählt sie von den Absurditäten, die Frauen in Umkleidekabinen erleben, von bekloppten Diätversuchen und dem Frust beim Blick in den Spiegel, mit dem man sich immer wieder auseinandersetzen muss. Dabei kann das Leben doch so schön sein, wenn man die Kleidergröße nicht das Maß aller Dinge sein lässt. In diesem Sinne: Free your mind – and your fat ass will follow!
Rezension:
Von Anke Gröners “Nudeldicke Deern: Free your mind and your fat ass will follow” erwartete ich eine unterhaltsame Lektüre über das Leben mit Übergewicht. Was mich erwartete, war letztendlich aber viel mehr und gab mir eine andere Sicht auf meinen Körper und Essen.
Die Autorin betreibt einen viel gelesenen Blog und dies spiegelt sich auch in ihrem Schreibstil wider. Einerseits berichtet sie witzig und selbstironisch von eigenen Erfahrungen, so dass man sich kugeln könnte vor Lachen – schreibt aber im gleichen Absatz derart nachdenklich machende Worte, dass einem sofort ein “Ja… irgendwie hat sie damit vollkommen recht – ich sollte meine Prioritäten überdenken” durch den Kopf schießt.
Anke Gröner erzählt ihre eigene Ess- und damit Körpergewichtsgeschichte und vom jahrelangen Hadern mit ihrem nach gesellschaftlichen Maßstäben zu füllig geratenem Körper. Von Diäten, dem Erfolg am Anfang und der Zunahme, nachdem man wieder wie gewohnt isst. Und vor allem von der Wende in ihrem Leben, nachdem sie Besuch von einem Foodcoach hatte und wie sie dabei lernte bewusst und genussvoll zu essen. Sie hat größtenteils Frieden mit ihrem Körper und dem Dicksein geschlossen, was ich ihr eigentlich auch abnahm, obwohl immer wieder Absätze wirken, als würde sie sich rechtfertigen wollen.
Ich finde “Nudeldicke Deern” im Prinzip richtig gut und nachdem ich das Buch fertig gelesen hatte, war ich erstmal regelrecht euphorisch von wegen “Wuuu… dick sein ist nicht schlimm, ich bin trotzdem toll – nur noch essen was einem schmeckt – yaaay.” Allerdings halte ich das für etwas gefährlich. Ich habe mir danach noch weiter Gedanken gemacht, kann mir aber vorstellen, dass sich viele Dicke an dieses Buch klammern und sich somit einreden, dass alles gut wäre, auch wenn sie 150 Kilo wiegen. So ist das aber leider dann doch nicht!
Wer genau liest, bemerkt, dass Frau Gröner erst so zufrieden ist, seit sie sich mit guten Lebensmitteln ernährt, zu denen viel Gemüse, Obst und andere, ganz bewusst ausgewählte Zutaten gehören. Man sollte sich mit Ernährung beschäftigen, anstatt überhaupt nichts, einseitig oder wahllos zu essen und das gesunde Mittelmaß finden. Diese Botschaft hätte gern noch ein bisschen deutlicher hervorgehoben werden dürfen im Buch – dann hätte ich sogar 5 Sterne vergeben.
Fazit:
Weg von unsinnigen Diäten und hin zu bewusstem Essen ohne Reue. Ein Buch das einen guten Anstoß geben kann seinen Körper auch mit Übergewicht zu mögen. Man sollte aber nicht denken, dass man mit dem Kauf des Buches sein Gehirn an der Kasse lassen kann – wenn man will kann man das Ganze nämlich ordentlich falsch verstehen.
Bewertung:
Über die Autorin (lt. Klappentext):
Anke Gröner, geboren 1969, hat Anglistik und Geschichte studiert und anschließend als Texterin in diversen Werbeagenturen gearbeitet. Seit 2008 ist sie als freie Texterin tätig und lebt in Hamburg. Sie gehört zu den bekanntesten deutschen Bloggerinnen.
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Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Rowohlt Verlag.