[Rezension] „Noah“, Sebastian Fitzek (Bastei Lübbe)

Von Ichbinswieder

von lesenundmehr in Bücher, Rezension Schlagworte: Bastei Lübbe, Bücher, Buch, lesen, Rezension, Spannung, Thriller

Inhalt
Ein Thriller über Identitätssuche, den Wert des Lebens und eine vermeintliche Rettung der Welt.

Meinung und Fazit
Was Sebastian Fitzek hier geschafft hat, beeindruckte mich sehr. Ohne Zweifel ist diese Geschichte ein Thriller, aber sie wirkt nachhaltig, weil sie erschüttert, aufrüttelt und nachdenklich macht – zumindest wenn man das möchte.

Der Roman startet in einem asiatischen Slum, was mich erstmal stutzig machte. In unregelmäßigen Abständen wird diese Geschichte parallel zu den anderen Begebenheiten fortgeführt, und es dauerte lange, bis ich einen Zusammenhang festgestellt habe. Das Szenario ist erdrückend, der Müllgestank steigt mir fast in die Nase, und das Elend ist nahezu greifbar. Hinzu kommt, dass es hier um das Schicksal einer Familie geht, und nicht zuletzt um das eines Säuglings. Grauenvoll real, voller Verzweiflung und letztlich, zumindest im ersten Augenblick, mit einem winzigen Hoffnungsschimmer versehen.
Als Noahs Geschichte beginnt, bin ich ebenso geschockt wie gebannt. Er ist verletzt, weiß nicht wer er ist, noch wo er herkommt. Lediglich sein Name scheint ihm klar zu sein, denn dieser ist auf seiner Hand eintätowiert. Er ist Obdachlos und lebt mit seinem etwas merkwürdigen Kumpel Oscar im Berliner Untergrund.
Nach und nach kristallisiert sich jedoch heraus, dass hinter der Person Noah sehr viel mehr steckt, als man zuerst vielleicht vermutet. Diese Offenbarung beginnt mit einem Bild…

Was danach folgt ist eine teilweise atemlose, spannungsgeladene Hetzjagd, die hauptsächlich in Berlin aber auch in anderen Ländern spielt. Die Szenarien, die dabei aufgebaut werden sind mysteriös, erschreckend, schockierend und voller Action.
Es gibt auch Stellen, an welchen ich gelächelt habe oder mir wehmütig zu Mute war, denn im Gegensatz zur restlichen Geschichte offenbarten die Figuren auch sanfte Seiten, die ich nicht unbedingt vermutet hätte.
Das auf und ab der Gefühle, gepaart mit reichlich Thrill, sorgt für absolutes Lesevergnügen.

Hier bekommt man einen Thriller mit hervorragend ausgearbeiteten, facettenreichen und teils ungewöhnlichen Figuren, die durchaus auch Reibungspotential bieten. Passgenau wurden sie in eine stimmige, actionreiche, immer wieder überraschende Geschichte eingegliedert, die auch nachdenklich stimmt. Sehr spannend und mitreißend, vom Anfang bis zum Nachwort, und es bleibt die Frage: Wie viel ist zuviel?

Ein Blockbuster und eine Steilvorlage für ein Drehbuch – Chapeau!

Der Autor
Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, geboren in Berlin, entschied sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Dr. jur. gegen einen juristischen Beruf und für eine kreative Tätigkeit in den Medien. Nach dem Volontariat bei einem privaten Hörfunksender wechselte er als Unterhaltungschef und später als Chefredakteur zur Konkurrenz und machte sich danach als Unternehmensberater und Formatentwickler für zahlreiche Medienunternehmen in Europa selbständig. Er lebt in Berlin, wo er derzeit in der Programmdirektion eines großen Hauptstadtsenders tätig ist.

“Mit so einem großem Erfolg hätte ich nie gerechnet”, sagt Fitzek zu BILD. “Die Resonanz auf das Buch ist unglaublich. Jeden Tag bekomme ich seitenlange Leserpost.” (Quelle: luebbe.de)

Buchdaten
Ausgabe: gebunden, Hardcover
Seiten: 560
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover)
Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2013
ISBN-10: 3785724829

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