Verlag: Papierverzierer Verlag 2017
Seiten: 340 ISBN: 9783959623438MEINE BEWERTUNG
- ★★★★★-Interessantes Gedankenspiel, leider nicht ausgereift March weiß, wohin sie gehen wird. Nicht nur im Alltag, sondern ihr ist bewusst, was die Menschen nach dem Tod erwartet. Denn March kann sich seit ihrer Geburt daran erinnern, wodurch sie auf manche einen verrückten Eindruck macht. Plötzlich klopft ihr alter Schulkollege Jonah ans Fenster, weil er ihre Hilfe braucht. Aber Jonah ist schon sechs Jahre tot.Sandra Metz hat mit "Nightmare. Alles hat ein Ende ... nur der Tod nicht" ein interessantes Gedankenspiel angeregt und ihren Entwurf vom Himmel kreiert.
March weiß mehr als andere Menschen. Der Tod ist für sie nicht das unvorstellbare Ende des Lebens, sondern ein Übergang in eine andere Welt, wo sie schon gewesen ist. Eigentlich dürfte sie sich daran nicht erinnern, dennoch muss sie mit diesem Wissen leben.
Eines Nachts klopft es an ihrem Fenster und Jonah, ein ehemaliger Schulkollege, fleht sie um Hilfe an. Jonah ist schon sechs Jahre tot und hat sich heimlich aus den Staub gemacht. Er ist aus dem Himmel abgehauen.
Es folgt eine schräge Geschichte, die meiner Meinung nach viel zu viele Elemente vereint.
Zuerst ist da diese Himmels-Idee, die ungewöhnlich und gleichzeitig sehr ansprechend umgesetzt ist. Autorin Sandra Metz regt mit ihrem Konstrukt zu einem fesselnden Gedankenspiel an, was richtig gut zu lesen ist.
Allerdings kommt auch noch Nightmare ins Spiel, der als brennender Rächer durch die Straßen zieht. Dieser Nightmare fackelt beliebig Häuser ab, Polizei und Presse sind ihm auf der Spur, und sogar March macht Bekanntschaft mit ihm.
Außerdem wird eine Schar an Figuren in die Handlung eingeführt, wodurch sie zusammengeschustert wirkt. Marchs Freunde kommen vor, die zwar äußerst sympathisch, meines Erachtens für die Handlung aber absolut unnötig sind. Mit ihnen pilgert March hin- und her, diskutiert ihre Situation oder stopft sich gemeinsam mit ihnen Fast Food in den Mund.
Weitere Figuren sind Jonah, der besagte Nightmare und ein Mann, dem Nightmare zu Dank verpflichtet ist. Das Geschehen zwischen Nightmare und diesem Mann - zu viel mag ich hier nicht verraten - hat auf mich unlogisch gewirkt und hätte außerhalb eines Fantasy-Romans niemals funktioniert.
Insgesamt läuft die Handlung etwas planlos ab und wirkt gleichzeitig - aufgrund diverser Charaktere und Ereignisse - überladen. Es hat sich angefühlt, als ob die Autorin selbst nicht wüsste, worin das Ziel ihrer Figuren besteht. Eine flapsige Idee jagt die nächste, ohne dass der Zweck dieser Aktionen erkennbar ist.
Sara Metz' Schreibstil muss ich lobend erwähnen. Witzige Dialoge lockern das Geschehen auf und die Figuren sind mit Ecken und Kanten versehen. Sie zeigen schelmische Grundzüge, die der Handlung zusätzliches Amüsement verleihen.
Unterm Strich bleibt ein interessantes Gedankenspiel, eine überladene Story, die in ihrer Handlung nicht ganz ausgereift wirkt, und dennoch amüsant zu lesen ist.
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