Aber ist die Geschichte um Chloe und Jason tatsächlich so erfrischend, wie sie im Klappentext anmutet? Oder ist "Nicht mein Märchen" tatsächlich einfach nicht mein Märchen? Um ehrlich zu sein, tendiere ich eher zu letzterem, denn obwohl ich die Idee für ganz phantastisch halte, war es die Umsetzung leider nicht. Das Frischegefühl verpufft schon auf den ersten Seiten und ließ mich am Ende mit einer typisch amerikanischen Liebesgeschichte zurück, die auf jeden Fall etwas hätte werden können, langsam in Fahrt kommt und leider in alte Muster zurückfällt. Bei diesem bestimmten Genre nämlich - ich weiß gar nicht, wie man es nennen soll, aber Bücher wie "Beautiful Disaster", "Rush of Love", etc. fallen mit hinein - gilt, wie für viele anderen Genres auch: Kennst du eines, kennst du alle.
Das heißt allerdings nicht, dass man nicht wissen möchte, wie es weitergeht, obwohl man es im Grunde weiß. Ich fand es schon interessant zu sehen, wie sich die Geschichte zwischen Chloe und Jason entwickelt und das Buch hatte durchaus seine guten Seiten, allerdings zu wenige, als dass ich es als wirklich lesenswert betiteln könnte. Man merkt zwar, wie es oft versucht, ein wenig an Tiefgründigkeit zu gewinnen - gerade durch Chloes interessante Vergangenheit, der Nebenhandlung mit Kyra (Jasons Nichte), die in Chloe eine Art Vorbild sieht und auch das Verhältnis zwischen Chloe und ihrer Mutter - aber insgesamt kratzt "Nicht mein Märchen" leider trotzdem an der Oberfläche und schaffte es - für mich - bis zum Ende nicht diese Schicht zu durchbrechen. Für mich wäre es interessanter gewesen, hätte man die Geschichte eben nicht so gedreht, wie man es erwarten würde, sondern einfach mal mit den Klischees gebrochen und Chloes "Unmärchen" auch als solches gelassen.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei Michael Drecker.