[Rezension] Nicht auch noch der (Nicht auch noch der, Band 1) von Lena Marten

Von Katja87

Nachdem die Studentin Luca ihren Freund im Bett mit einer anderen Frau erwischt hat, ist sie auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Im Studentenwohnheim wird sie versehentlich in einer Männer-WG einquartiert. Aus Geldnot fügt Luca sich in ihr Schicksal, aber ihr Mitbewohner Ben treibt sie in den Wahnsinn. Er ist genau die Art Mann, mit der sie so gar nichts anfangen kann: ein totaler Playboy, zwar unverschämt attraktiv, aber mindestens genauso überheblich und selbstverliebt. Doch je besser sich die beiden kennenlernen, desto mehr erkennt Luca, dass sich hinter Bens Draufgänger-Fassade viel mehr verbirgt, als sie vermutet hat. Und plötzlich bringt er ihr Herz aus ganz anderen Gründen zum Rasen ...

Inhaltlich ist dem Klappentext hier nichts hinzuzufügen.

Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, Lena Marten schreibt sehr detailliert, was mich zu keiner Zeit gestört hat. Das Buch lässt sich trotz dem detailreichen Schreibstil schnell und flüssig lesen.
Geschrieben ist es aus Sicht von Luca.

Meinung: Von Beginn an ist klar, dass es hier sehr humorvoll wird. Wenn man denn bissigen Sarkasmus mag. Für mich also ganz klar ein Treffer, ich hab das Zusammenspiel von Luca und Ben daher sehr genossen, von Anfang bis Ende. Das Schöne dabei, es geht bei Luca und Ben nicht Knall auf Fall. Wer also humorvolle, nicht überstürzende Liebesromane mag, die nicht vollgepumpt sind mit erotischen Handlungen, der ist hier definitiv goldrichtig!
Luca lässt einen wirklich manchmal verzweifeln, weil sie über andere Menschen einfach viel zu vorschnell urteilt und daraus lernt sie auch nicht sofort, sondern katapultiert sich von einem Fettnäpfchen ins nächste. Es gab auch zwei Momente in denen mich wirklich fremdgeschämt habe, wegen ihr. Ich wollte gar nicht weiterlesen, aber Luca macht einfach großen Spaß und durch ihre bissige Art war meine Sympathie vorprogrammiert. Auch wenn ihre Gedanken manchmal in die falsche Richtung abdriften oder sie sich im Kreis drehen, dass hat diesen Charakter einfach lebendig gemacht.
Ben ist unser Womanizer in der Geschichte, wirklich jeden Abend eine andere im Bett. Er sieht unglaublich gut aus und daher ist es nicht verwunderlich, dass die Frauen auf ihn stehen. Er strahlt von Anfang an eine Unnahbarkeit aus, doch diese Haltung ändert sich mit der Zeit, man kann das sehr gut mitverfolgen. Klingt nach Klischee? Ja natürlich, aber ich mochte Ben sofort. Zum Glück ist es nicht so, als würde er total verweichlichen, wie man das in letzter Zeit bei manchen Klischees oft beobachten kann.
Die Nebencharaktere waren toll, sehr schön ausgebaut und vielseitig. Ich mochte, bis auf ein paar Ausnahmen hier jeden. Am Besten gefielen mir Erdie und Tobi, Erdie ist der beste Freund von Ben und Tobi ist Bens Mitbewohner/Freund. Mit Lucas bester Freundin Caro hab ich mich in manchen Momenten ein klein wenig schwer getan, da ich den Typ "tierisch eifersüchtig" nicht so mag, aber dennoch ist sie ein sympathischer Charakter. Genau wie ihre Freundin Martha.
Neben dem schon erwähnten Humor gibt es auch ein paar dramatische Einschläge, wie sich das so für einen richtigen New Adult gehört. Hier kann man sehr lange nur erahnen worum es geht. Bis zum Schluss bin ich ein klein wenig im Dunkeln getappt und bei Ben kam ich nicht wirklich hinter das Geheimnis... es hätte vieles sein können. So bleibt ein kleiner Überraschungseffekt.
Ansonsten ist das Buch natürlich vorhersehbar, man kann sich einfach denken wie es ausgeht. Aber dies hat mich wieder einmal nicht gestört, weil das Buch für mich dennoch einen sehr hohen Unterhaltungswert hat und ich jedes Kapitel genossen habe. Ich freu mich sehr auf den zweiten Band und Tobi, hoffentlich wird es genauso so ein Spaß, vielleicht gibt es ja ein kleines Wiedersehen mit Luca und Ben. :)

Fazit: Sehr humorvoll, ein bisschen dramatisch und tolle Charaktere, die gerade wegen ihrer kleiner Fehler sehr sympatisch sind.

Vielen Dank an Lena Marten für die Bereitstellung dieses tollen Rezensionsexemplares.