Rezension: Narfland 2 - Der Weg duch den Weyfiar-Wald

Vor einer Woche präsentierte Hörspielmacher Sven Matthias den Fans die überarbeitete Fassung der Auftaktepisode seiner Fantasyserie Narfland (siehe: Rezension). Heute nun feiert die lang erwartete Fortsetzung mit dem Titel Narfland 2 - Der Weg durch den Weyfiar-Wald im Webradio von Hoerspielprojekt ihre Premiere. Die Erwartungen sind verständlicherweise hoch, denn die erste Folge war in jeder Hinsicht ein großer Erfolg, den es nun mindestens zu wiederholen oder sogar zu übertreffen gilt. Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten.
Leon, Waslik, Pyliana und Hobs erreichen den gefährlichen Weyfiar-Wald, der von der Verderbnis des Schattenhaften in einen dunklen und Bösen Ort verwandelt wurde. Hier suchen sie nach der “Weisen des Brunnens”, um den Zufluchtsort der letzten Iahidan zu erfahren. Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und die Gruppe muss sich den schrecklichen Syrtyden stellen… (Text des Backcovers)
Die Handlung von Narfland 2 schließt unmittelbar an das Finale der ersten Folge an und was die fantasievolle Ausgestaltung der Welt von Narfland angeht, so steht die neue Episode ihrem Vorgänger in nichts nach. Dies gilt auch für das hohe Erzähltempo und die gut choreographierten Kampfszenen, die auch dieses Mal nicht zu kurz kommen. Im Gegenteil, der Weyfiar-Wald ist noch um einiges unheimlicher als die Festung Margoyions, seine Bewohner noch tödlicher und die Gefechte umso härter. Mit den Syrtyden hat Sven Matthias Kreaturen geschaffen, denen man nicht einmal bei Tag begegnen möchte, geschweige denn in der Dunkelheit. Gänsehaut ist bei ihrem Auftauchen garantiert. Die Geschichte steuert zielgenau von einem Highlight zum nächsten und da der sorgsam angelegte Spannungsbogen über die gesamte Spielzeit aufrecht gehalten wird, kommt beim Publikum zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf.
Die große Stärke von Narfland 2 liegt jedoch in der Erforschung der Charaktere und ihrer Beweggründe, sowie der Darstellung der Beziehungen der Figuren untereinander. Leon versucht immer noch, sich in der Welt von Narfland zu orientieren. Die Frustration die er empfindet, weil ihm Meister Waslik und Pyliana immer wieder Antworten auf seine zahlreichen Fragen vorerst verweigern und gleichzeitig von ihm einfordern, er solle ihnen vertrauen, wird im Verlauf der Geschichte nachvollziehbar herausgearbeitet. Dass er ihnen als Reaktion auf ihr Verhalten auch nicht mehr mit Offenheit begegnet, ist absolut nachvollziehbar. Dies gilt auch für sein Verlangen, sein Schicksal nicht anzunehmen , sondern in seine Welt zurückzukehren. 
Rezension: Narfland 2 - Der Weg duch den Weyfiar-Wald Auch Meister Waslik hat seine eigene Agenda, in deren Zentrum die Zukunft Pylianas steht, auch wenn diese davon noch nichts ahnt. Sein Handeln in dieser Folge lässt gute Rückschlüsse auf seinen Charakter zu. Hobs, bislang eher für die komischen Momente der Handlung zuständig, bekommt ebenfalls mehr Tiefe und Sven Matthias fügt der Figur eine gewisse Traurigkeit hinzu, welche sie noch interessanter macht. Pyliana tritt von der Charakterentwicklung her hingegen etwas auf der Stelle und hat im Verlauf der Geschichte eindeutig das Nachsehen, sobald Aynida, eine neue weibliche Figur, die Bühne betritt. Diese wird so interessant charakterisiert und erhält dermaßen viel Background, dass Pyliana fast etwas eintönig erscheint. Ihre große Stunde wird aber wohl noch kommen, wie sich im Verlauf der Geschichte andeutet und immerhin ist dafür noch drei Folgen lang Zeit.
Für die Hauptfiguren von Narfland 2 konnte man wieder auf die Sprecherinnen und Sprecher der ersten Folge zurückgreifen, die auch dieses Mal einen tollen Job abliefern. Dirk Hardegen überzeugt weiterhin als Leon Cartwright und Sven Matthias hat endgültig seinen Weg gefunden, wie er Meister Waslik interpretieren will. Marie Natusch ist deutlich sicherer in ihrer Verkörperung der Pyliana, was der Figur gut tut. Carsten Kollmann macht als Hobs auch in der Folge wieder sehr viel Spaß, vermittelt dazu erfolgeich, dass die Figur vielschichtiger ist, als man vordergründig annehmen sollte. Detlef Tams, Christiane Marx, Jamie Leaves, Sabrina Heuer und Tanja Niehoff vervollständigen den hochkarätigen Cast, den man in dieser Qualität nicht häufig findet.
Größter Unterschied zwischen der Ursprungsversion von Narfland 1 und der Second Edition der Auftaktepisode war der Soundtrack von Erdenstern. Die drei Hamburger kreierten auch die Musik für die zweite Folge, die sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen kann. Hier von Hintergrundmusik zu sprechen, ist wirklich eine Beleidigung, denn egal, ob in den actiongeladenen Szenen oder den ruhigen Momenten, die Musik trägt die Handlung wie auf unsichtbaren Händen. Zusammen mit den atmosphärischen Geräuschen und den Soundeffekten wird so ein bemerkenswerter Klangraum geschaffen, der das Publikum von der ersten Minute in die Handlung hineinzieht und erst mit den Credits wieder entlässt. Besser kann man es nicht machen.
Abgerundet wird das Paket durch das schön gestaltete Cover von Wolfram Damerius, der erneut ein zentrales Motiv aus der Episode als Inspiration genutzt hat.
Narfland 2 feiert seine Premiere heute Abend um 20:00 Uhr im Webradio von Hoerspielprojekt. Der begleitende Chat startet um 19:30 Uhr. Ab morgen stehen dann Narfland 1 und Narfland 2 auf der offiziellen Website der Serie zum kostenlosen Download bereit.
Narfland 2 – Der Weg durch den Weyfiar-Wald ist die gelungene Fortsetzung der Narfland-Saga. Mit seinen vielschichtigen Charakteren hebt sich das Hörspiel wohltuend von anderen Produktionen aus dem Genre ab und ist auch für all jene eine Empfehlung, die eigentlich nicht in der Fantasy zu Hause sind, eine fesselnde Geschichte mit tollen Sprecherinnen und Sprechern und bemerkenswertem Soundtrack aber zu schätzen wissen.
Link 1: Webradio von Hoerspielprojekt Link 2: Chat zur Premiere von Narfland 2 Link 3: Offizielle Website von Narfland

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