[Rezension] Nachtzirkus

[Rezension] Nachtzirkus
Erin Morgenstern | Nachtzirkus | Ullstein | 463 Seiten | 9.99 € | ISBN: 139783548285498

Zusammenfassung:

Er hat nur Nachts geöffnet: der Cirque des Rêves – Zirkus der Träume. Dieser Zirkus begeistert jeden, der einmal in der Vorstellung war.

Doch hinter den Kulissen verbirgt sich ein erbitterter Wettkampf zwischen zwei Magiern statt. Ihre beste Zeit haben beide hinter sich und so wird der Streit auf die nächste Generation übertragen. Sie bereiten beide ihre Kinder darauf vor, was sie nie geschafft haben.
Doch je näher sie sich kommen, desto mehr wird ihnen klar, dass sie sich ineinander verlieben.

Cover:

Wie das Buch selbst ist es ein Traum und in echt noch ungefähr 100 mal schöner als auf dem Foto. Es schimmert ein bisschen im Licht, was ich total schön finde. Das düstere Schwarz und diese Scheren-Schnitt-artigen Motive machen das ganze total stimmig...(Gebt zu, ihr seid auch Coveropfer :D)

Willkommen im Cirque des Rêves!

Denn das schafft Erin Morgenstern wirklich: Einen traumhaften Zirkus erschaffen. In diesem Buch lernt man den Zirkus von allen möglichen Facetten kennen. Zum einen wird die Generation der beiden Magier beschrieben, die ihre Kinder ausbilden. Celia ist die Tochter des einen, Marco wird von dem anderen adoptiert. Sie lernen sich schon kennen, bevor sie wissen, wer der andere ist. Und natürlich verlieben sie sich unsterblich ineinander.Ein weiterer Handlungsstrang behandelt die Entstehungsgeschichte des Zirkus, wie er eben das geworden ist, was er jetzt ist. Dabei lässt Morgenstern wirklich kein Detail aus: Farben, Ideen, alles wird erläutert, sogar die Uhr. Die letzte Perspektive ist die eines Jungen, der sich in dem Zirkus einarbeitet und die spannenden und magischen Aspekte kennenlernt.

Durch den ständigen Perspektivwechsel, wechselt auch ständig die Zeit, was das Buch anfänglich unheimlich schwierig macht. Es ist auf den ersten 150 Seiten sehr verwirrend.Und der nüchterne Schreibstil Morgensterns tut ihr übriges: Viele Passagen sind langatmig und manche Dialoge zu sehr ausgearbeitet. Fantasievoll würde ich den Schreibstil nicht nennen - er ist fast schon analytisch und beschreibt kleinste Details. Das ist einerseits etwas befremdlich. Andererseits taucht es das Buch in eine düstere Kälte, wie man es von einem Nachtzirkus auch erwartet. Hinzu kommt, dass durch die genaue Beschreibung sehr viele Charaktere in dem Buch vorkommen. Magier, Gründer des Zirkus und auch das Liebespaar. Alle sind sehr ausdrucksstark in ihrer Persönlichkeit, manchmal eindimensional, manchmal klischeehaft, was überraschenderweise aber nicht stört. Denn in diesem Buch fördert es sogar noch mehr das Gefühl, man lese ein MärchenNach dem holprigen Start nimmt das Buch allerdings Fahrt auf. Man kann sich wirklich alles genau vorstellen - und kann toll eintauchen. In einigen Passagen wird man sogar direkt angesprochen. Wenn man dieses Buch liest, dann sieht man den Zirkus schon richtig vor Augen. Während der Anfang von dem reinen Interesse lebt, wird später ein Spannungsbogen deutlich, und endet in einem Showdown.  Ich bewundere und habe Respekt vor der Fantasie, die die Autorin in diesem Buch festgehalten hat. Alles wirkt magisch und träumerisch, genauso wie sie es wahrscheinlich auch wollte. Das Buch lebt von den vielen Nebenhandlungen. Ich würde nicht sagen, dass der Kampf zwischen Celia und Marco wirklich im Mittelpunkt steht. Die vielen Zelte und die lebhafte Art der Menschen macht es wirklich zu einer fein ausgearbeiteten Welt, in die man gerne versinkt. 

Fazit:

Ich empfinde in gewisser Weise eine Hassliebe zu diesem Buch, weil es mich ungefähr die Hälfte der Seiten mehr verwirrt als unterhalten hat. Die zweite Hälfte des Buchs gefällt mir aber dafür umso mehr. Es ist nicht unbedingt das spannendste Buch, aber es ist auf jeden Fall das, was es verspricht: Ein Zirkus der Träume.Ich glaube, für ungeduldige Leser ist das nichts. Aber wer gerne einfach seine Gedanken in so einer Atmosphäre schweifen lassen möchte, wird dieses Buch mögen.[Rezension] Nachtzirkus

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