[REZENSION] "Nacht der Dämonin" (Band 8)

Von Buechersuechtig



Cover
Die Autorin
Kelley Armstrong lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Ontario. Mit ihren magischen Thrillern für Erwachsene – und insbesondere der Werwölfin Elena – hat sie ein ganzes Genre begründet und einen riesigen Fanclub erlangt. Seit kurzem schreibt Kelley Armstrong mit der Serie “Die dunklen Mächte” auch für junge Leser.

Produktinformation
Taschenbuch:512 Seiten
Verlag:Knaur TB (7. Juli 2011)
Sprache:Deutsch
ISBN-10:3426509156/ ISBN-13:978-3426509159
Originaltitel:Personal Demon
Größe und/oder Gewicht:19 x 12,6 x 4,2 cm

Leseprobe
Quelle: Droemer Knaur  *für alle Fans dieser Serie*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte...Hope Adams, ihres Zeichens Expisco-Halbdämonin mit einer Neigung zum Chaos, schuldet dem Oberhaupt der Cortez-Kabale noch einen Gefallen und nimmt deshalb widerwillig einen Auftrag an.  Sie soll undercover einer Gang in Miami beitreten und Beweise für Benicio Cortez sammeln. Unter dem Decknamen Faith Edmonds schleust sie sich in die Gang ein und lernt den Anführer Guy, die Neulinge Jaz und Sonny sowie andere Mitglieder kennen, wobei Jaz großes Interesse an Faith zeigt. Als der Werwolf Karl Marsten von der Sache Wind bekommt, reist er nach Miami, um seiner besonderen Freundin Hope beizustehen...
Meine Meinung:"Nacht der Dämonin" heißt der 8. Band der Woman of the Otherworld, einer Buchreihe mit wechselnden weiblichen Hauptpersonen, die uns in eine modern gehaltene magische Welt voller Magiern, Hexen, Werwölfen, Nekromanten, Geistern und anderen überirdischen Wesen entführt. Im 8. Band erfahren wir mehr über die Halb-Dämonin Hope Adams, die das Chaos und damit verbundene negative Gefühle wie Angst, Nervosität oder Hass liebt. Als Schauplatz dient größtenteils die schillernde amerikanische Stadt Miamidie Handlung knüpft an den Vorgänger "Lockruf der Toten" an
In "Nacht der Dämonin" steht die hübsche Hope Adams im Zentrum des Geschehens. Die 27-jährige Journalistin gehört zu der seltenen Spezies der Expisco, d.h. sie ist eine Halb-Dämonin mit großem Hunger nach Chaos und Unruhe. Hope kann per Visionen in die Vergangenheit sehen und kann die Gabe von anderen paranormalen Wesen erkennen. Als ihr Freund bzw. ehemaliger Liebhaber Karl Marsten herausfindet, dass sich Hope in Gefahr begeben hat, eilt  er sofort nach Miami, um Hope zu helfen. Der attraktive Profidieb Karl gehört zum Werwolfrudel von Jeremy Denvers (Band 7), ist knapp 50 und sieht wie 35 aus, da Werwölfe in dieser Welt bekanntlich langsam altern. Mit von der Partie sind auch noch der Magier Lucas Cortez und seine Frau, die Hexe Paige Winterbourne, die wie Hope dem paranormalen Rat angehört.
Habe ich die bisherigen Hauptpersonen (Werwölfin Elena, Hexe Paige, Geist Eve und Nekromantin Jamie) geliebt, so komme ich mit der aktuellen Heldin Hope überhaupt nicht klar. Sie wirkt auf mich unsympathisch, verhält sich oft kindisch bzw. unberechenbar und bleibt farblos & blass. Auch diesmal gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie  dem Werwolf-Paar Elena und Clay sowie Rudelführer Jeremy, Paiges und Lucas Pflegetochter Savannah und einigen Kabalen-Mitgliedern. Weiters erfahren wir mehr über Hope & Karl und ob es für die beiden unterschiedlichen Lesewesen eine gemeinsame Zukunft geben wird. Abgesehen von der Hauptperson sind alle Charaktere gut ausgefeilte, reizvolle Figuren mit Ecken & Kanten.
Auch wenn es anfangs nicht so aussieht, entwickelt sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung und erzählt nicht nur über Hopes Zeit in der Gang, außerdem teilen sich Hope, Karl, Lucas und Paige die Story. Leider sind die Ausführungen streckenweise so detailliert beschrieben, dass es mir während des Lesens (vor allem in der ersten Hälfte) oftmals ein Gähnen entlockt hat. Erst ab Seite 300! legt die Handlung in Sachen Spannung einen Zahn zu und gipfelt in ein leicht unglaubwürdiges Ende.
Erzählt werden die Begebenheiten im der 1. Hälfte des Buches vorwiegend aus der Sicht von Hope, während in der 2. Hälfte auch Lucas die Geschehnisse aus seinem Blickwinkel beschreibt. Eigenartig finde ich, dass die Erzählperspektive von Hope wechselt im Handlungsverlauf von der 3. Person in die 1.Person/Ich-Form wechselt, während Lucas nur als Ich-Erzähler auftritt (wie es ja auch sein sollte). "Nacht der Dämonin" wurde mit einer reizvollen Idee sowie etwas Spannung & zahlreichen Fantasy-Elementen ausgestattet, aber auch einige romantische Szenen und ein wenig Humor sind hier zu finden. Der Schreibstil von Kelley Armstrong lässt sich als gewohnt flüssig und ausdrucksvoll beschreiben.

FAZIT:
"Nacht der Dämonin" gefällt mir von allen Büchern der Woman of the Otherworld-Reihe am wenigsten, was sicherlich an der spannungsarmen, ausgeschmückten Handlung und der blutleeren Protagonistin liegt. Somit vergebe ich für den 8. Band dieser außergewöhnlichen Fantasy-Reihe knappe 3 (von 5) Punkte und freue mich schon auf den 9. Band, der hoffentlich bald auf Deutsch erscheinen wird.