|Rezension| "Mythos Academy: Frostkuss" von Jennifer Estep

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| IVI | Klappbroschur | 400 Seiten | €14,99 | Amazon |


Sie sind die Nachkommen sagenhafter Kämpfer wie Spartaner, Amazonen oder Walküren und verfügen über magische Kräfte. Auf der Mythos Academy lernen sie, mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie richtig einzusetzen. Im Mittelpunkt der Serie steht die 17-jährige Gwen Frost, die über ein außergewöhnliches Talent verfügt: Sie besitzt die »Gypsy-Gabe« – bei der eine einzige Berührung ausreicht, um alles über einen Gegenstand oder einen Menschen zu wissen. Doch dabei spürt Gwen nicht nur die guten Gefühle, sondern auch die schlechten und die gefährlichen. Auf der Mythos Academy soll sie lernen, mit ihrer Gabe sinnvoll umzugehen. Aber was Gwen nicht weiß: Die Studenten werden dort ausgebildet, um gegen den finsteren Gott Loki zu kämpfen. Und obwohl sie der Meinung ist, an der Mythos Academy nichts verloren zu haben, erkennt Gwen bald, dass sie viel stärker ist als gedacht und all ihre Fähigkeiten brauchen wird, um gegen einen übermächtigen Feind zu bestehen.

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|Rezension| |Rezension|
Jennifer Estep ist im Bereich Urban Fantasy aktuell wirklich ungeschlagen. Nachdem ich ihre "Elemental Assassin" Reihe bisher sehr gerne und mit großem Unterhaltungsfaktor verschlungen habe und beinahe jeder auch von der "Mythos Academy" Reihe schwärmt, wurde es Zeit sich auch diese einmal anzusehen. Ich muss gestehen, dass ich in Sachen Internatsgeschichten immer ein wenig skeptisch - vielleicht, weil es für mich nach Harry Potter einfach nichts mehr gibt, was das schlagen könnte - und auch in Sachen Urban Fantasy eher vorsichtig unterwegs bin. Und auch wenn ich den Internatsaspekt in "Frostkuss" bisher etwas unausgeschöpft und platt finde, hat Jennifer Estep es einmal mehr geschafft, mich blendend zu unterhalten. Und vor allen Dingen eine Idee in die Runde zu werfen, die unbenutzt und originell wirkt. Völlig ohne Kritik kommt der Einstieg in die (bisher) sechsteilige Reihe aber auch nicht weg - wo Frost ist, muss auch Feuer sein. Warum?
Weil Jennifer Estep zwar das Talent hat flüssig und unterhaltsam zu schreiben, jedoch anscheinend zeitweise einfach Textpassagen kopiert und beliebig irgendwo einfügt. "Frostkuss" wimmelt nur so von Wiederholungen - eine Tatsache, die mir bereits in der "Elemental Assassin" Reihe immer wieder sauer aufgestoßen ist. Wenn Protagonistin Gwen zum gefühlt zweihundertsechsundzwanzigsten Mal intoniert, dass sie keine Freunde hat, ein Freak ist und ihre Gypsygabe sie von den anderen absondert, möchte man das Buch ab und an gerne dezent gegen die Wand schleudern. Außerdem ist ihre Mutter gestorben, was sicherlich ein einschneidendes und grausames Ereignis ist, im Buch aber derart platt getreten wird, dass man es irgendwann einfach nicht mehr hören kann, was im Übrigen noch für viele andere Beispiele gilt. Auch einige Logikfehler schleichen sich ab und zu ein, wie beispielsweise die Tatsache, dass Gwen nicht an übernatürliche Phänomene glaubt, aber selbst eine Gabe besitzt, die ihr erlaubt, Dinge zu sehen und außerdem an einer Schule ist, in der die Nachfahren großer Krieger eingeschrieben sind, die unter anderem Funken sprühen lassen können.
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Von dieser doch etwas längeren Liste abgesehen hat mich "Frostkuss" jedoch sehr gut unterhalten. Man kann sagen, was man will, aber trotz dieser Störfaktoren und der Tatsache, dass ich öfter mal Abschnitte überblättert habe, in denen Gwen nur am jammern ist, lag ich die halbe Nacht wach und musste bis zum Ende lesen. Denn spannend ist die Geschichte ohne jeden Zweifel trotzdem, auch wenn der Plot nicht unbedingt innovativ war. Einige Faktoren waren dann doch relativ vorhersehbar, dadurch aber nicht minder spannend, herzerwärmend oder interessant. Gerade was die Beziehungen der Figuren untereinander angeht, erschafft Estep eine schöne Atmosphäre mit vielen interessanten Charakteren und kreiert nebenbei noch eine düstere bis gruselige Aura, die sich über das Internat legt und abendliche Spaziergänge wirklich unheimlich werden lässt.
Neben Protagonistin Gwen, die wunderbar bissig und sarkastisch sein kann, wenn sie sich nicht gerade beschwert, dass sie keine Freunde hat, die aber natürlich denn eine Sympathieträgerin ist, haben mir auch einige anderen Figuren gefallen. Allen voran die Klischeebesetzung Nummer 1 Daphne, deren Rolle schnell ziemlich klar wurde, die durch ihre Art aber irgendwie doch eine liebevolle Figur wird. Auch Logan Quinn, der sich in der Reihe anscheinend zum männlichen Gegenpart zu Gwen entwickeln wird und der die ein oder andere romantische Avance hat durchblicken lassen, ist zumindest interessant. Die Beziehung zwischen Gwen und ihm ging mir hier fast schon ein wenig zu schnell. Das mag jetzt alles etwas negativ behaftet klingen, aber wie ich bereits sagte, konnte ich mich trotzdem nicht von dem Buch lesen, weswegen ich die Reihe definitiv weiter verfolgen werde.
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Wer auf Mythen und Sagen steht und gerne mal einen spartanischen Krieger (so ungefähr wie Gerard Butler in "300") im Kopfkino sehen möchte, ist mit dem ersten Band der "Mythos Academy" wohl ziemlich gut bedient. Trotz einiger kleinerer und größerer Mängel und Schwächen, kann man diese Geschichte so schnell nicht aus der Hand legen, denn mit einigen unheimlich Elementen und einer originellen Idee, erschafft Jennifer Estep einen spannungsgeladenen Auftakt mit (ausbaufähiger) Internatsatmosphäre. Unterhaltung und Spannung mit Suchtfaktor - das kann man in "Frostkuss" finden, wenn man sich nicht zu sehr auf kleine Ungereimtheiten versteift. Lesenswert, aber mit relativ viel Luft nach oben!
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