[Rezension]: Mozarts letzte Arie – Matt Beynon Rees

[Rezension]: Mozarts letzte Arie – Matt Beynon ReesZum Inhalt:

Mozart ist tot, Frieselfieber lautet die offizielle Todesursache. Er selbst behauptete jedoch zu seinen Lebzeiten, vergiftet worden zu sein. Aufgrund dieser Behauptung macht sich seine Schwester Maria Anna, genannt “Nannerl” auf den Weiten weg von St.Gilgen bei Salzburg in die Reichshauptstadt Wien. Dort hofft sie die wahren Umstände von Wolfgangs Tod lüften zu können.
Ihr wird schnell klar, dass weit mehr hinter dem Dahinscheiden des musikalischen Wunderkindes steckt, als vorerst angenommen. Er hatte nicht nur Feinde, die sich öffentlich gegen ihn stellten, sondern auch welche in den eigenen Reihen. Einige Spuren führen direkt zur Bruderschaft der Freimaurer, denen auch Mozart angehörte.

Meine Meinung:

Zuerst muss ich das überaus schöne und passende Cover loben. Die Frau mit dem wunderschönen Kleid, hat mich in die Stimmung des 18. Jahrhunderts versetzt. Während des Lesens hatte ich es immer vor Augen und konnte mir Nannerl vorstellen, wie sie in solch hübschen Kleidern durch die Straßen Wiens läuft.

In „Mozarts letzte Arie“ dreht sich in erster Linie natürlich alles um Mozart, sein Leben, seine Werke und sein Ende, das viele Fragen aufwirft. Zwischen Nannerl und Mozart gab es aufgrund einiger Ereignisse, die im Buch näher erläutert werden, zuletzt nur eisiges Schweigen. Die letzten Jahre hatten sie keinen Kontakt mehr. Mir kam es daher so vor, als ob sie sich nur um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, nach Wien aufmacht, um die näheren Umstände seines Todes zu untersuchen. Fragwürdig ist allerdings, ob dieses Unterfangen einer Frau in dieser Zeit und von ihrem Stand wirklich möglich gewesen wäre, geschweige denn ob ihr dortiges Auftreten dem Frauenbild der damaligen Zeit entspricht.
Nannerl kam mir oft sehr naiv vor. Sie vertraut sich beinahe jedem an, redet teils offen über ihre Bedenken und berichtet Personen, die sie erst seit Kurzem kennt, den Vortschritt ihrer Ermittlungen. Gerade, wenn es um Verschwörungen, Intrigen und einem möglichen Giftanschlag handelt, geht man etwas besonnener vor.
Die Charaktere allgemein haben mir sehr gut gefallen und werden auch in die Geschichte fließend eingeführt. Wenn eine Person selten vorkommt, habe ich oft das Problem sie nicht sofort zuordnen zu können, das war hier nicht der Fall.

Der Plot an sich ist schön ausgedacht, mit historischen Fakten belegt und auch dank des Schreistils leicht nachzuvollziehen. Mozart kennt nun wirklich jeder, doch hab ich hier zum ersten Mal von einer möglichen Verschwörung gegen ihn, was schließlich den Tod zur Folge hatte, gehört. Oft hört und liest man von Mozart als Wunderkind und seinen Werken, sieht ihn allerdings weniger als reale Person an, sondern eher als ein Komponist, der schon lange tot ist. Hier wird Mozart richtig lebendig und real, ein Mann, der beispielsweise Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen in seinem Leben treffen musste und eine Familie zu ernähren hatte. Nach diesem Buch habe ich ein komplett anderes Bild von ihm bekommen.

Schwierig wird es hier allerdings, wenn man wenig bis keine Kenntnisse im musikalischen Bereich hat. Die Charaktere singen oft bestimmte Arien aus Wolfgangs Sinfonien und Opern, oder spielen/summen Musikstücke aus seinen Kompositionen. Das wird schnell langweilig, wenn man mit Begriffen oder auch seiner Musik nichts anfangen kann. Daher nur zu empfehlen, wenn man sich für klassische Musik interessiert und mit musikalsichen Grundbegriffen was anfangen kann. Im Allgemeinen hat mir das Buch relativ gut gefallen.
Leider nur “relativ”, da ich mit dem Ende nichts anfangen konnte. Es kam mir etwas zu weit hergeholt vor und oft fehlte es während der Geschichte an Spannung. Im Gegensatz dazu, gefiel mir, dass hier die Geschichte einer sehr bekannten Person erzählt wird und die Umstände von Mozarts möglichen Tod nicht unrealistisch sind. 

–> Leseprobe

3 Stern

Buchdaten:
Taschenbuch – 318 Seiten
Preis – 17,95 € [D]
Erscheinungstermin 09. Februar 2012 (1. Auflage)
Originaltitel: Mozart’s Last Aria
Autor – Matt Beynon Rees
Genre – Historischer Kriminalroman
ISBN: 978-3-406-62994-5

Mein herzlicher Dank geht an den C.H. Beck-Verlag und Blogg dein Buch, für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!


wallpaper-1019588
LUCK LIFE: Band feiert Europapremiere auf der Connichi
wallpaper-1019588
Wind Breaker: Deutscher Simuldub bei Crunchyroll gestartet
wallpaper-1019588
Kizuna no Allele: Erste Staffel erscheint auf Disc
wallpaper-1019588
Acro Trip: Promo-Video verrät Startzeitraum