Rezension: Mottentanz

Von Kielfeder

Lynn Weingarten – Mottentanz



“Mottentanz” bei amazon.de
Kurzbeschreibung:
Ellie sucht ihre Schwester Nina – und das schon seit zwei Jahres. Nina ist eines Tages plötzlich verschwunden. Die Polizei glaubt, das wilde Mädchen ist weggelaufen. Doch Ellie ist felsenfest überzeugt: Nina ist etwas passiert. Da trifft Ellie den attraktiven Sean – und sogleich spürt sie eine tiefe Verbindung, denn auch Sean hat einen Bruder verloren. Gemeinsam machen sich Ellie und Sean mit dem Auto auf die Suche, immer auf den Spuren Ninas. Bald glaubt sich Ellie nah am Ziel, da erfährt sie die schockierende Wahrheit…
Thriller?
Ein Buch mit einem interessanten Titel und ein Thriller – eine gute Mischung für mich!
Das Buch hat einen einfachen Schreibstil und nur 316 Seiten. Das macht es zu einem schnellen „Weglesebuch“.
Leider bin ich von der Handlung nicht vollständig überzeugt. Einen Großteil nehmen die Beziehungen zwischen Ellie und Sean und Ellie und Nina ein. Die erste ist ein gegenseitiges Erkunden, ein Erkunden vom Neuland „Sexualität“ und ein Klammern aneinander.
Die Beziehung der beiden Schwestern, geht meiner Meinung nach, stärker von Ellie aus. Sie liebt ihre Schwester, doch da diese älter ist, gehört Ellie einfach noch nicht dazu. Doch auch hier klammert sich Ellie an die stumme Hoffnung, doch noch gleichgestellt zu werden. Sie ist eifersüchtig auf Ninas Freunde, die so viel Zeit mit ihr verbringen dürfen – im Gegensatz zu ihr.
Nina ist, wenn sie zu Hause ist, eine sehr liebe Schwester, doch sobald es interessantere Figuren gibt, lässt sie Ellie allein.
Die Spannung konnte ich nur über wenige Seiten hinweg spüren, denn im Großen und Ganzen finde ich die Handlung sehr vorhersehbar. Man kann aus den versteckten Hinweisen viel herauslesen und dadurch dann die Lösung schon im Kopf formulieren.
Ich denke, dieser Thriller ist wirklich für junge Leser besser geeignet. Die Tiefe der Beziehungen ist gut ausgearbeitet, was einige Pluspunkte ausmacht. Das eigentliche Verschwinden von Nina wird zu schnell und nachher zu trocken aufgeklärt, was den Thrillerfaktor nahezu gegen null bewegt.
Das Buch konnte mich nicht vollkommen überzeugen, aber für einen Nachmittag ist es doch ganz nett.

Vielen Dank für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars an cbj!