[REZENSION] "Morbus Dei: Im Zeichen des Aries" (Band 3)

Für dieses Rezensionsexemplar bedanke ich mich sehr herzlich beim Haymon Verlag und den netten Autoren

Cover


[REZENSION]

Quelle: Haymon

Die Autoren
Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung. Gemeinsam schreiben Bastian Zach und Matthias Bauer Drehbücher und Romane.
*Produktinformation* Taschenbuch: 400 Seiten Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (8. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3852189519
ISBN-13: 978-3852189512
Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,4 x 3,2 cm
Leseprobe Quelle:  libreka.de *lies mich*
  Alle, die diese Trilogie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte... Österreich im Jahre 1704: Elisabeth wurde von General Gamelin, einem Sondergesandten der französischen Armee, gefangen genommen und weggebracht, um in Turin sein finsteres Vorhaben in die Tat umzusetzen. Unterdessen hat sich Johann List (gemeinsam mit dem Preußen und einigen Freunden) auf den Weg gemacht, um seine geliebte Elisabeth aus den Fängen des Franzosen zu befreien und um die Ausgestoßenen in Tyrol vor einem Unglück zu bewahren, das ihnen eines geistlichen Abgeordneten aus Rom droht und so trennen sich bald die Wege der Gefährten. Johann und Leutnant Wolf begeben sich nach Turin, während sich der Preuße und seine Kameraden auf den Weg in die Tyroler Berge machen...
Meine Meinung: Auch wenn ich eigentlich gar keine historischen Romane lese, hat die Morbus Dei-Trilogie etwas an sich, das mich diese "Abneigung" vergessen lässt, weshalb ich natürlich wissen wollte, wie die Morbus Dei-Trilogie endet. "Im Zeichen des Aries" knüpft an seinen Vorgänger "Inferno" nahtlos an, führt uns von Wien nach Turin bzw. nach Tyrol und wartet ein weiteres Mal mit überaus lebendigen Handlungsschauplätze auf, die mein Kopfkino  zum Laufen bringen.  Die Handlungsdauer umfasst ein paar Wochen im Jahre 1704, nach dem Prolog gliedert sich die Geschichte in 3 namens Persecutio, Morbus und Aries. Die junge Elisabeth Karrer wurde von dem grausamen Maréchal Gamelin verschleppt, der mit der mit der Kranken seine eigenen Pläne hat, die schreckliche Auswirkungen für das gesamte Reich haben könnte. Inzwischen weiß Elisabeth auch, dass sie ein Kind erwartet und so drehen sich ihre Gedanken ständig um Johann und ihr ungeborenes Kind sowie um ihre Krankheit, die immer schlimmer wird und eine Flucht schier unmöglich macht. Gleichzeitig schmiedet der ehemalige Soldat und Deserteur Johann List Pläne, wie er seine geliebte Elisabeth aus den Fängen des von General Gamelin retten kann und wird dabei von seinem Freund, dem "Preußen" Heinz Wilhelm Kramer tatkräftig unterstützt. Unerwartete Hilfe bekommen sie von Leutnant Wolf, der vom Wiener Bürgermeister den Auftrag erhalten hat, Gamelin zu stoppen.
Wie bereits in den Vorgängerbänden sind die Hauptpersonen Johann und Elisabeth facettenreiche, authentisch wirkende Persönlichkeiten, die mit vielen Ecken & Kanten versehen wurden und durchwegs glaubwürdig agieren. Ganz toll finde ich, dass Elisabeth eine starke ist, die ihre eigene Meinung hat und vertritt, was zu Beginn des 18. Jahrhunderts sicher nicht üblich war. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Johanns Freund "der Preuße" Heinz Wilhelm Kramer, Leutnant Georg Maria Wolf, Jesuitenpater Konstantin von Freising sowie ihre Widersacher Francois Antoine Gamelin und der Vatikan-Abgesandte Antonio Sovino wurden reizvoll gestaltet und fügen sich wunderbar in die Handlung ein. Die Absichten einiger Mitwirkenden bleiben lange verborgen, was die Geschichte noch interessanter macht. 
Abwechselnd berichten Elisabeth (wie es ihr auf der Reise nach Turin ergeht und wie es mit Gamelin ergeht) und Johann (der Elisabeth und die Bewohner des kleinen Tyroler Dorfes um jeden Preis retten will) die packenden Begebenheiten aus ihrer Sicht, zwischendurch schildern einige Nebencharaktere wie General Gamelin, Wiens Bürgermeister Jakob Tesper und Leutnant Wolf (alle in der 3. Person) aus ihrem jeweiligen Blickwinkel. Man fühlt sich sofort in das Österreich des Jahres 1704 zurückversetzt, fühlt, leidet & fiebert mit dem sympathischen Pärchen Johann und Elisabeth mit. "Im Zeichen des Aries" garantiert Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, denn kaum hat man diesen historischen Thriller aufgeschlagen, wird man förmlich in die Geschichte hineingezogen und von der temporeichen Story, die ganz ohne Längen oder unnötige Passagen auskommt,  gefangen genommen. Hier kommen Fans von Spannung & Blutvergießen in historischen Romanen voll auf ihre Kosten! Das Finale von "Morbus Dei" beinhaltet neben verschiedenen Erzählperspektiven ebenso viele, miteinander verwebende Handlungsstränge, die am Ende ein schlüssiges Bild ergeben.   Die Atmosphäre ist durchwegs düster, obwohl es leider nicht ganz an die gruselige, unheimliche Grundstimmung des 1. Bandes heranreicht. Mit einer originellen Romanidee samt exzellenter Umsetzung ausgestattet, präsentiert dieser Trilogie-Abschluss eine wirklich gelungene Mischung aus historischem Thriller und Mystery-Elementen, die mit vielen unterschiedlichen Emotionen durchzogen ist.   "Morbus Die: Im Zeichen des Aries" wurde mit raffiniert gelegten falschen Fährten und Überraschungen versehen, die in ein atemberaubendes Finale gipfeln, das mich zufrieden zurückgelassen hat. Dank der fesselnden, ausdrucksstarken Schreibweise des sympathischen Autorenduos Matthias Bauer & Bastian Zach, die zeitgemäße Sprache und die lebendigen Schilderungen fliegt man förmlich durch die 400 Seiten und kann kaum den Ausgang der Geschichte erwarten. Diese Trilogie könnte ich mir auch als Verfilmung gut vorstellen.   FAZIT: "Morbus Dei: Im Zeichen des Aries" hat es geschafft, mich zu begeistern und verspricht dank des großartigen ausgearbeiteten Plots mit überraschenden Wendungen, der reizvollen Protagonisten sowie der mitreißenden Schreibweise von Bastian Zach und Matthias Bauer spannendes Lesevergnügen. Ich liebe die Morbus Dei-Trilogie (weshalb die Rezension auch so lang geworden ist) und bin ein wenig traurig, dass die Abenteuer rund um Elisabeth und Johann nun zu Ende sind. Zu kritisieren gibt es von meiner Seite nichts, weshalb ich nur beindruckende 5 (von 5) Punkte vergeben kann. [REZENSION]

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