Rezension | „Monday Club – Das erste Opfer“ von Krystyna Kuhn

Von Nightingale @nightingale78


Monday Club – Das erste Opfer (1/3)

Autorin: Krystyna Kuhn

Seiten: 384 (Hardcover)

Verlag: Oetinger

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7891-4061-7

Die Autorin…

Krystyna Kuhn, Nummer sieben von acht Kindern, wurde in Würzburg geboren. Sie hat auf dem Dachboden lesen gelernt und sich dort Geschichten ausgedacht. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik, Russisch, Polnisch und Kunstgeschichte in Würzburg, Göttingen, Moskau und Krakau. Nach dem Studium schrieb Kuhn zunächst Fachbücher, bis sie im Jahr 2000 beschloss, Schriftstellerin zu werden. 2001 erschien ihr erster Roman „Fische können schweigen“, gefördert durch das Literaturhaus München, der sofort für den Frauenkrimipreis nominiert wurde. Nach sechs Romanen für Erwachsene entdeckte sie ihre wahre Leidenschaft: Bücher über und für Jugendliche. Die Erfolgsserie „Das Tal“ erschien 2012 bis 2014 in acht Bänden und wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Krystyna Kuhn lebt zwar jetzt wieder in der Nähe ihrer Großfamilie, aber zu Hause ist sie überall. Nicht nur in ihren Büchern.

Der Plot…

Faye Masons Leben im beschaulichen Küstenort Bluehaven könnte behüteter nicht sein. Doch eines macht der sechzehnjährigen seit ihrer frühen Kindheit zu schaffen; idiopathische Insomnie, eine seltene Schlafkrankheit. Oft hinterlassen die schlaflosen Nächte bei Faye Spuren. Manches Mal kann sie nicht einmal zwischen Wirklichkeit und Fantasie unterscheiden. Stets unterstützend an ihrer Seite ist ihr Vater und vor allem ihre Tante, der sie als Ärztin später nacheifern möchte.
Alles scheint wie immer, bis plötzlich ihre beste Freundin Amy bei einem tragischen Unfall stirbt…und ihr wenig später auf der Straße begegnet. Faye glaubt in ihrer Verzweiflung und Trauer den Verstand zu verlieren. Oder hat sie Amy vielleicht doch gesehen? Es gibt zu viele unbeantwortete Fragen und Lücken. In der Hoffnung auf Antworten, beginnt sie viele Fragen an den Monday Club – ein Bund in welchem alle bedeutenden Leute der Stadt Mitglied sind – zu stellen. Zu viele Fragen…

Kann ein Mensch zwei Mal sterben? Ein perfides Spiel um Wahn und Wahrheit!

Meiner Ansicht nach…

Ein junges Mädchen, das seit vielen Jahren unter Schlaflosigkeit leidet und nach einer Tragödie ihre tot geglaubte Freundin vor sich stehen sieht? Ein Bund gut situierter Bewohner mit Namen >Monday Club<, der viel mehr Einfluss hat, als mancher glauben mag? Klingt nach Lesestoff, der dich die Nacht durchlesen lässt? Ist es auch.

Aus der Ich-Perspektive entführt Krystyna Kuhn den Leser in das beschauliche Leben von Faye Mason, im Küstenstädtchen Bluehaven/Massachusetts. Ein Ort, der für das junge Mädchen noch nie den Funken einer Bedrohung dargestellte. Ängste muss sie lediglich im Schlaf, wenn er sie denn mal ereilt, durchstehen. Seit früher Kindheit findet Faye ohne Medikamente in der Nacht kaum Ruhe, und wird daher von ihrer Tante – einer angesehenen Ärztin – regelmäßig untersucht.
Faye ist eine sympathische Figur, mit einer liebenswerten Persönlichkeit. Nichts ist ihr wichtiger als ihre kleine Familie – bestehend aus ihrem Vater und ihrer Tante – und ihre Clique, allen voran Freund Josh und die beste Freundin Amy. Alles scheint perfekt, bis die Sommerferien enden und Amy vom Lerncamp zurückgekehrt. Mit großer Sorge stellt Faye fest, dass ihre Freundin körperlich abgenommen hat, abgespannt wirkt und ihr aus dem Weg geht. Als Amy kurze Zeit später bei einem mysteriösen Autounfall stirbt, stürzt Faye vor Trauer ins bodenlose. Sie versteht nicht, wie das alles passieren konnte und beginnt Nachforschungen anzustellen. Während ihr Freund Josh sich plötzlich von ihr entfernt, steht ihr überraschenderweise ausgerechnet Luke Selano, frisch nach Bluehaven gezogen, beiseite. Doch damit weckt sie schlafende Hunde und begibt sich unaufhörlich in eigene Gefahr.

Mit dichten und stimmungsvollen Schilderungen, brachte mich die Autorin in grandiose Stimmung. Emotionen werden so intensiv geschildert, dass auch der Leser all die Vorkommnisse mitgenommen aufnimmt. Die Handlungen sind, trotz der Geschehnisse, zeitweise relativ ruhig gehalten, laden sich aber mit der Zeit immer mehr auf. Das große Rätselraten beginnt, das Spannungslevel steigt und es wird richtig unheimlich. Die alte verrückte Dame Missy trägt besonders dazu bei, dass bei Faye so manches Mal fast die Sicherungen durchbrennen. Was ist wahr und was ist eventuellem Schlafmangel zuzuschreiben? Auch mir jagten einige Szenen Angst ein. Die Auflösung gab mir pure Gänsehaut und, wie es bei vielen Trilogien der Fall ist, einen Cliffhanger der mir das Blut gefrieren ließ.

„One, two, three, four, five, six, seven, all good children go to heaven.“

Vom Folgeband der Trilogie „Der zweite Verrat“, erhoffe ich mir mindestens genauso viel Nervenkitzel und noch mehr vom >Monday Club<, und deren wahre Machenschaften zu erfahren. Insbesondere bin ich gespannt auf die Entwicklung einiger Charaktere bzw. deren erstmaliges Erscheinen auf der Bildfläche. Ich erhoffe mir wieder mindestens eine schlaflose Nacht, damit Faye nicht so allein ist.

Tacheles…

Krystyna Kuhn steht für spannende Mystery-Geschichten. Das bewies sie den Lesern bereits mit ihrer Das Tal-Reihe. In MONDAY CLUB – DAS ERSTE OPFER bleibt sich die Autorin treu und begeisterte mich. Sie setzt auf ein sehr atmosphärisches und mysteriöses Setting, sowie interessante Figurenzeichnungen und einem grandios einnehmenden Schreibstil. Kuhn hat mit diesem Trilogie-Auftakt ordentlich vorgelegt und lässt mich den Folgebänden entgegen fiebern.

Mehr über die Monday Club-Trilogie auf www.Monday-Club.de

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