[REZENSION] "Mission Munroe - Die Touristin" (Band 1)

Cover
Die Autorin
Ihre Kindheit war rastlos. Weil ihre Eltern Mitglieder des »Kinder Gottes«-Kults waren, wuchs Taylor Stevens an ständig wechselnden Orten auf der ganzen Welt auf – oft getrennt von ihrer Familie. Mit zwanzig gelang ihr der Ausbruch aus der Sekte. Heute lebt sie mit ihren zwei Kindern in Dallas und schreibt an der Fortsetzung ihrer international erfolgreichen Mission-Munroe-Serie.
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Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (18. Juni 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442478235
ISBN-13: 978-3442478231
Originaltitel:
The Informationist
Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,6 x 3,6 cm

Leseprobe
Quelle: Randomhouse *klick*
 Die Geschichte...Vanessa "Michael" Munroe wird immer wieder engagiert, wenn es gilt, heikle Informationen zu beschaffen. Ihr neuester Auftrag führt sie auf den schwarzen Kontinet, wo sie Emily Burbank finden soll, die vor vier Jahren bei einer Reise durch Afrika verschwunden ist. Alle bisherigen Rettungsmissionen sind gescheitert und so setzt Emilys Vater, ein steinreicher Unternehmer, alle Hoffnungen auf Munroe und ihre vielfältigen Fähigkeiten...Meine Meinung:
"Mission Munroe - Die Touristin" heißt der 1. Band der Munroe-Reihe, der uns nach Afrika verschlägt. Wegen einiger positiver Rezensionen musste ich mir diesen Thriller unbedingt haben & lesen, obwohl sich meine (hohen) Erwartungen nicht ganz erfüllt haben. Den Titel finde ich passend, da die Hauptperson Vanessa Munroe die Mission hat, die Touristin Emily zu finden, die seit vier Jahren verschollen ist, womit nach dem vielversprechenden Prolog auch die Geschichte beginnt.
Hauptperson Vanessa "Michael" Munroe ist ein menschliches Chamäleon, das sich je nach Situation an ihre Umgebung anpasst und es vorzüglich versteht, die menschliche Psyche zu durchleuchten. Die außergewöhnliche junge Frau mit der androgynen Figur spricht 22 Sprachen inkl. diverse afrikanische Dialekte und besitzt das nötige Know how & Equipment, um sich durch den afrikanischen Dschungel zu schlagen, ohne viel abzubekommen... Vanessa Munroe, die brisante Informationen im Austausch gegen viel Geld besorgt, wirkt auf mich wie ein weiblicher Superheld und tut immer das Richtige, um sich aus jeder noch so brenzligen Situation zu retten. Mit von der Partie ist der smarte Ex-Söldner Miles Bradford, der ebenfalls von Burbank engagiert wurde und Munroe zur Seite stehen wird. Außerdem machen die Bekanntschaft des zwielichtigen Geschäftsmanns Francisco Beyard, der in Afrika lebt und Vanessa ebenfalls bei der Suche helfen soll...
Obwohl ich alles versucht habe, bin ich mit "Superwoman" Vanessa Munroe, die trotz aller Superkräfte recht farblos erscheint, nicht richtig warm geworden und auch wenn die Autorin nach und nach enthüllt, woher die Protagonistin ihre Talente hat, so wurde die Figur der Vanessa Munroe etwas unrealistisch und übertrieben dargestellt. Die Nebenfiguren wirken oftmals ebenso unglaubwürdig, fügen sich aber dennoch gut in die Handlung ein, obwohl es ihnen an Tiefe fehlt.
Ebenso überspitzt wie die Hauptperson ist auch die Handlung, denn von der Hochspannung eines Thrillers bemerkt man hier wenig. Dafür werden wahrscheinlich alle Fans von Abenteuer- und Action-Literatur begeistert sein, denn an Kampfpassagen und abenteuerlichen Szenarien hat die Autorin nicht gespart. Erzählt werden die Begebenheiten hauptsächlich aus der Sicht von Vanessa Munroe, die alles tut, um ihren Auftrag positiv abzuschließen - selbst wenn sie dafür über Leichen gehen muss... Leider werden einige Szenen nur kurz angerissen, es verlaufen manche Handlungsstränge ins Nirwana und man muss sich anscheinend deren Ausgang selbst ausdenken.
Die Romanidee gefällt mir ganz gut, die Umsetzung finde ich allerdings weniger gelungen, was auch zum Teil an den klischeehaften Schilderungen des Landes liegt, denn in diesem Buch bekommt gegen Geld alles & auf die Schnelle und Korruption steht hier auch an der Tagesordnung. Wegen der ausführlichen Schauplatzbeschreibungen lässt sich "Die Touristin" nicht wirklich flüssig lesen, da man sich teilweise echt konzentrieren muss, um ja alles mitzubekommen, auch wenn die Story seitenweise dahinplätschert bzw. nichts Aufregendes passiert und die Suche nach Emily Burbank teilweise sehr in den Hintergrund rückt.
Spannung will in "Die Touristin" für meinen Geschmack nicht recht aufkommen. Dank des ausdrucksstarken Schreibstils lässt sich dieser Pseudo-Thriller trotz aller Mankos recht flüssig lesen, obwohl mich vor allem die Hauptperson mit zunehmender Seitenanzahl immer mehr genervt hat. Ich mag lieber Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann und die mit Ecken & Kanten ausgestattet sind und Vanessa Munroe meistert jede noch so schwierige Situation bravourös...
FAZIT:
Wer hier einen rasanten Thriller erwartet, wird (so wie ich) enttäuscht sein, denn statt Hochspannung erwartet den Leser viel Action & Abenteuer gepaart mit einem Hauch Romantik. Trotz der tollen Idee kann die Story wegen der abstrusen Handlung, der unglaubwürdigen Hauptperson (wer bitte spricht 22 Sprachen fließend, beherrscht Kampfkunstarten, kann mit Waffen umgehen, ist eine Koryphäe in der Informationsbeschaffung und passt sich den Gegebenheiten in Sekundenschnelle perfekt an??) sowie der ausschweifenden Beschreibungen nicht überzeugen. Sorry, aber meine Erwartungen wurden hier nicht erfüllt und so gibt es an dieser Stelle nur 2 (von 5) Punkte 

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