Seiten: 448
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442478235
Veröffentlicht: Juni 2012
Originaltitel: The Informationist
Preis: € 9,99 (D)
(Quelle Buchcover: Goldmann Verlag)
Klappentext
Ich spüre deine Angst. Ich weiß, wenn du lügst. Ich kenne deine Schwächen, und ich werde sie nutzen. Ich bin ein Chamäleon. Und ein Jäger. Ich spreche zweiundzwanzig Sprachen. Meine Aufträge führen mich in die gefährlichsten Regionen dieser Welt. Man zahlt mir ein Vermögen, damit ich Informationen aufspüre und manchmal auch Menschen. Mehr als einmal habe ich getötet – ungewöhnlich für eine Tochter von Missionaren, ich weiß. Ich töte, um zu überleben. Doch nun bin ich selbst zur Gejagten geworden. Mein Name ist Vanessa Munroe. Und dies ist meine Geschichte.
(Quelle: Goldmann Verlag)
Meinung
"Ich spüre deine Angst. Ich weiß, wenn du lügst. Ich kenne deine Schwächen, und ich werde sie nutzen. Ich bin ein Chamäleon. Und ein Jäger..."
Das steht auf dem Büchrücken des 1. Bandes der Munroe-Reihe, die im Juni diesen Jahres im Goldmann Verlag erschienen ist.Klingt spannend, oder? Sogar nervenaufreiben und emotionsgeladen. Das zumindest habe ich mir von dem Plot erhofft. Und weil sogar Tess Gerritsen dieses Buch laut Klappentext als, ich zitiere ""Einer der besten Thriller des Jahres", betitelt hat, war ich mehr als neugierig in die Geschichte einzutauchen. Leider muß ich mir im nachhinein die Frage stellen, wer hier einen Fehler gemacht hat. Der Verlag, der versehentlich "Thriller" anstatt "Roman" auf das Cover hat drucken lassen, oder ich, die vielleicht unter einem Thriller einfach etwas völlig anderes versteht. Nämlich einen fesselnden und spannenden Verlauf.
Fakt ist jedoch, dass die Geschichte bis gut zur Mitte hin einfach nur dahin plätschert. Von Spannung kann hier absolut nicht die Rede sein. Die Suche um die vermisste Emily wird absolut uninteressant, ich möchte fast schon sagen, nebensächlich abgehandelt. Einzig allein die Tatsache, dass ich wissen wollte, was den nun mit ihr geschehen ist, hat mich zu diesem Zeitpunkt noch an das Buch fesseln können.
Der Hauptcharakter Vanessa Munroe war für mich leider eine absolute Katastrophe. Sie wirkte auf mich sowohl unsymphatisch, als auch übertrieben selbstbewusst. Sie scheint von sich und ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten absolut überzeugt zu sein und kommt absolut emotionslos rüber.Doch trotz ihrer "Lara Croft"-Talente wird ihr Mills Bradford als ihr persönlicher Begleiter an die Seite gestellt. Natürlich ist sie auch hier der Meinung, daß dies absolut unnötig sei und, daß sie sehr wohl in der Lage ist, diesen Auftrag alleine zu stemmen.Und zwar im afrikanischen Dschungel!Hier "schlägt" sie sich selbstverständlich superfraumäßig durch. Nicht zu letzt, weil sie mehrerer afrikanischer Dialekte mächtig ist.Dieser Charakter wirkt auf mich leider komplett unauthentisch und unglaubwürdig.
Viel zu schnell wird dann auch noch das Geheimnis um Emily gelüftet und damit der Teil der mich überhaupt noch fesseln konnte, aufgelöst.Doch dann watet die Autorin doch noch mit einer Wendung auf, die die Geschichte zwar in eine andere Richtung lenkt, aber mir erneut einen Grund bietet, dran zu bleiben.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Jedoch versteht sie es perfekt, Szenen die spannend zu werden scheinen, sowohl vollkommen emotionslos zu zerreißen, als auch viel zu schnell abzuhandeln. So wird dem Leser jede Hoffnung auf mehr Spannung verwehrt.
Lediglich das Ende konnte mich ein wenig besänftigen.Auch hier finde wir zwar wieder die mittlerweile gewohnt, verschenkten Spannungsmomente wieder, aber zumindest werden alle Fragen zufriedenstellend aufgeklärt.
Leider ein typischer Fall von "Tolle Idee, langweilig umgesetzt!".Schade!
Fazit
Unglaubwürdige Protagonistin trifft auf langweilig dargestellten Plot, der viel ungenutztes Potential enthält. Für einen gemütlichen Leseabend sicher gut geeignet, jedoch werden Thriller-Fans hier enttäuscht sein. Durch fehlende Spannung und verschenkte Szenen, gleicht "Mission Munroe-Die Touristin" eher einem Roman als einem Thriller.
Bewertung