Inhalt
Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen
Meinun und Fazit
Selten hat ein Buch so widersprüchliche Gefühle in mir ausgelöst.
Der Anfang gefiel mir ganz gut, obwohl ich den Einstieg in die Geschichte nicht gerade leicht fand. Die Hauptperson (Mingus) sprach nur in Kurzsätzen. Seine Gedanken waren zum Teil recht verworren, was sich allerdings später lichtete. Auch wenn sich diese abgehackten Sätze auf den Lesefluss auswirkten gab dieser Schreibstil gut wieder, dass Mingus nur zum Teil ein Mensch ist. Er ist ein Löwenmensch, eine einzigartige und erstmals gelungene Kreuzung.
Nach und nach kamen weitere Protagonisten dazu. Ihre Sichtweisen wechselten sich Kapitelweise ab, dazwischen fanden sich auch immer wieder Kapitel aus Mingus Sicht.
Soweit so gut dachte ich und hoffte auf eine spannende Geschichte in einer Welt, die durch Zerstörungen und (noch) undurchsichtige hierarchische Verhältnisse geprägt ist.
Leider wurde ich diesbezüglich enttäuscht.
Die Welt war mir nicht transparent genug, und ich schmiss die verschiedenen Protas und ihre Wesensmerkmale/Ziele gerne mal durcheinander. Beim letzten Punkt half mir allerdings das Personenverzeichnis am Buchanfang. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir einfach zu viele Hauptfiguren waren. Ich habe normalerweise keine Probleme verschiedenen Handlungssträngen zu folgen. Hier leider schon….
Hinzu kam, dass mir die Hauptpersonen trotz ihrer Darstellung irgendwie fremd blieben. Sie wirkten zu emotionslos und insgesamt nicht plastisch genug.
Im Verlauf der Geschichte tauchten auch immer mehr Fragen auf die unbeantwortet blieben. Andere Fragen konnte ich mir nur notdürftig selbst herleiten. Das jedoch empfand ich als recht anstrengend.
Interessante Ansätze einer futuristischen Welt, die mir persönlich aber zu sehr auf die 300 Seiten gepresst wurden. Dadurch bekommt die Geschichte viele Ecken und Kannten, die leider das Lesevergnügen schmälern.
Ein paar Hauptfiguren weniger und ein paar Buchseiten mehr hätten evtl. Wunder bewirkt. Aber in dieser Form war das Buch leider nicht mein Fall. Schade….
Die Autorin
Keto von Waberer, geboren in Augsburg, studierte Architektur in München und Mexiko. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Literaturpreis der Stadt München 2011, ist sie auch als Übersetzerin aus dem Spanischen und Englischen hervorgetreten. Außerdem lehrt sie seit 1998 Creative Writing an der Hochschule für Film und Fernsehen in München. (Quelle: dtv.de)
Mehr unter www.ketovonwaberer.de