Vielleicht weil die Geschichte, ebenso wie Protagonist Tom, vom Fliegen träumt und irgendwann sinnbildlich tatsächlich zum Vogel mutiert. Immer wieder ist die Geschichte mir aus den Fingern geglitten, wurde immer skurriler und bedrückender, und hat mich im wahrsten Sinne auf dem Boden der Tatsachen zurückgelassen, während es selbst in ganz andere Gefilde unterwegs war. Kurz gesagt: Es war mir einfach zu abgedreht. Gegen merkwürdig skurrile Geschichten habe ich prinzipiell nichts einzuwenden, aber "Metamorphose am Rande des Himmels" bewegt sich auf einem extrem schmalen Grat und rutschte für mich immer wieder ins Unverständliche ab. Besonders die sehr sexuelle Ebene, die Malzieu des Öfteren einbringt, wirkte auf mich sehr befremdlich und unwirklich, sodass ich solcherlei Szenen zumeist mit einer gehobenen Augenbraue quittierte.
Sicherlich, die Botschaft ist schön, aber irgendwie auch abgedroschen und plattgetreten. Wird der Traum vom Fliegen und der Appell, seine Träume niemals aufzugeben, nicht in jeder Geschichte behandelt, wenn auch nur nebensächlich? Auch wenn eben diese Botschaft hier seitenweise extrem präsent ist, hat die befremdliche Umsetzung mir den Spaß an der Geschichte genommen - und da konnte nicht einmal mehr der schöne Schreibstil helfen. Schade, denn nachdem jeder so von Malzieus Können (was auf literarischer Ebene tatsächlich unbestreitbar ist, versteht mich da nicht falsch!) schwärmte, bin ich nun doch etwas desillusioniert und unsicher, ob ich "Die Mechanik des Herzens" wirklich noch lesen sollte. "Metamorphose am Rande des Himmels" jedenfalls hat in mir weder eine Metamorphose angefacht, noch Gefühle angeregt oder mich nachdenklich machen können.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei