[Rezension] Memento: Die Feuerblume

Von Martinabookaholic @M_Bookaholic

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‘Memento: Die Feuerblume’

von Julianna Baggott

Mement/ Pure #2

Eine düstere Welt ist es, in der die 16-jährige Pressia lebt. Vor Jahren wurde die Zivilisation von Bomben zerstört, die Luft ist voller Asche und Gefahren lauern in jedem Winkel. Die Überlebenden sind entstellt. Nur die Reinen, die im Schutz des Kapitols die Katastrophe überstanden haben, sind unversehrt. Nachdem Pressia und Bradwell das Militärregime besiegt haben, wollen sie nun eine eigene Armee aufbauen, um das Kapitol zu stürzen. Und sie müssen das Geheimnis um ein Serum lüften, das möglicherweise alle retten kann.
(Source: Goodreads.com)

Wieder einmal entführt uns Baggott in eine düsterte, zerstörte Welt – neun Jahre, nachdem die Bomben hochgegangen sind und die Erde, außerhalb der Kuppel zerstört wurde. Doch es gibt Überlebende, und diese Kämpfen für ihr Überleben und das der anderen.

Wir begleiten hier bei verschiedenen Sichtweisen einmal Pressia, die mit Bradwell und El Capitan auf der Suche nach der Formel und somit auf einem Weg sind, um Verschmelzungen zu heilen, bzw. um diese vor Partridges Vater zu verstecken.
Auf der anderen Seite verfolgen wir Partridge, der so einiges erleben, vergessen, neu entdecken und kämpfen muss. Seine Teile mochte ich nicht so sehr, da es mich manchmal aufgeregt hat, was mit ihm passiert ist.
Dann wird auch noch ein Teil von Lydia erzählt, die mit den Müttern umherzieht und zu einer Kämpferin ausgebildet wird, aber auch hier gibt es Verstrickungen und Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat.
Und abschließend erzählt auch noch El Capitan aus seiner Sicht und man lernt ihn von einer ganz anderen Seite kennen. Im ersten Teil war er noch der schonungslose, brutale Anführer, der zum Training verkrüppelte Kinder abgeschossen hat. Doch nun will er die Kugeln einstecken, um andere zu retten und riskiert dabei Kopf und Kragen, sowie das Leben von Helmud. Außerdem sehen wir nicht nur seine harte, kämpferische Seite, sondern auch seine Weiche, und zum ersten Mal ist er auch verliebt.

Ich weiß nicht, was ich von der romantischen Entwicklung in diesem Teil zwischen den Pärchen halten soll. Teilweise haben wir bekommen was wir wollten, andererseits war es dann doch etwas unbefriedigend, besonders das Ende. Jetzt habe ich besonders Angst vor dem Ende der Trilogie. Irgendwie habe ich so eine Ahnung, dass Baggott nicht der Typ für Happy Ends ist und ich fürchte, dass sich einige für das große Ganze opfern müssen oder sich so stark verändern, dass es kein – zumindest kein romantisches – Happy End geben wird. :(

Aber auch wenn die Romanze nicht so für mich passt, war der Rest wirklich spannend und konnte mich mitreißen, auch obwohl Baggott alles sehr erdrückend düster beschreibt und einem oft die Luft zum Atmen stiehlt. Manchmal musste man schlucken, wenn eine Gräueltat schlimmer war als die vorherige, oder eine Erinnerung traurige, als die letzte. Aber genau das ist auch der Charme des Buches und hier kann man wirklich von einer richtigen Post-Apokalypse sprechen, mit all den dunklen Farben und grausamen Aspekten.
Die Wendungen waren zusätzlich auch nicht vorhersehbar und Baggott hat ein paar Dinge eingebaut, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe und die Spannung weiter voran trieb.
Hinzu kommt, dass es mir gefallen hat, dass sich nicht nur viel in der Handlung getan hat, sondern, dass auch die Charaktere mit ihren Aufgaben gewachsen sind. Hier hervor zu heben sind vor allem Pressia, Lydia oder El Capitan. Diese drei haben sich doch sehr, zum Verlgeich zum Anfang des ersten Buches, verändert, verbessert und gehen nun gestärkt in das dritte Band. Was mir hier besonders gut gefallen hat, war, dass immer wieder in kleinen Aspekten immer noch die Schönheit im Leben, in kleinen Dingen gezeigt wird. Das Glück, Liebe, Schönheit überall möglich ist, unter allen Umständen, wenn man danach sucht und nicht wegblickt – ein schöner Gedanke, finde ich.

Mit dem Ende kann ich so halbwegs leben, auch wenn in dieser Welt noch immer alles aus den Fugen ist. Aber ich bin richtig gespannt, wie das Finale aussehen wird und welche Endlösung uns die Autorin präsentieren wird. Und ja, meine Hoffnung auf ein halbwegs gutes Happy End bleibt bestehen… was für einen Sinn würde es auch anders machen, oder? ;)

DAS Cover ist für mich erneut ein absolutes Highlight und gefällt mir richtig gut. Schöne Optik und für den Inhalt auch die perfekte Stimmung auf dem Bild.

Erneut ein erdrückender, trostloser, grausamer Teil, der Schreckliches, Trauriges miteinander vermischt und einem den Atem nimmt. Dennoch kämpfen die Protagonisten weiter für eine bessere Welt und mit ihnen bangen auch die Leser – jede einzelne Seite. Die Hoffnung stirbt zuletzt und auch ich gehe mit Hoffnung in den letzten Teil, sobald ich es ihn in die Finger bekomme. ^^

3,5 of 5 points – (I really liked it)


(© Baggott)

Lydia: Mitten im Satz verstummt sie – Partridges Augen wandern über ihr Gesicht.
»Was ist?«, fragt sie.
»Mein Gott, wie lang werden wir hier denn festsitzen? Ich halte das nicht aus – nicht wenn du auch hier bist.«
Seine Worte tun weh. »Was soll das heißen?«
»Dass ich dir so nah bin«, flüstert er, »und dich nicht küssen darf …«
Als Lydas Magen einen Salto hinlegt, verbirgt sie das Gesicht hinter den Händen. »Mir geht es genauso.«

Pressia: Da hört sie seine Stimme: »Was sind denn das für Annäherungsversuche?«
Sie schnellt hoch und krabbelt vom Bett. »Bradwell!«
Er betrachtet sie mit klarem Blick. »Du weißt doch, wie geschwächt ich bin.« Ein Lächeln. »Und dann nutzt du die Situation schamlos aus!«
»Mir war kalt!« Pressia schlingt die Arme um den Oberkörper. »Das ist alles.«
»Ach wirklich?« Seine Augen leuchten.
»Du bist wach. Du bist richtig wach!« Er nickt. »Ja, so ziemlich.«
»Bin ich froh, dass du wieder da bist.« Sie ist wirklich froh. Ihr ist ganz schwindlig vor Freude. »Du bist wieder da!«
»Ich war nie weg.«
»Du hast mich gerettet«, sagt sie, »da draußen.«
»Und du hast mich hier drinnen gerettet.«

Pressia: »Was wolltest du mir sagen, als wir da draußen von den Dusts eingekreist wurden?«
»Dass … dass ich falle, wenn du in der Nähe bist … dass ich falle und zerspringe …«
Wieder küsst er sie, kleine, flüchtige Küsse auf den Mund, das Kinn, den Hals entlang.
»Als wir uns zum ersten Mal gesehen haben, dachte ich, wie wären füreinander geschaffen«, flüstert er. »Obwohl wir uns so viel gestritten haben, obwohl du mir oft wie mein Gegenteil vorgekommen bist. Aber jetzt …«
»Was?«
»Jetzt habe ich das Gefühl, dass wir nicht füreinander geschaffen sind, sondern dass wir uns gegenseitig erschaffen, dass wir uns gegenseitig zu den Menschen machen, die wir sein sollten. Verstehst du das?«
Sie hat es schon verstanden. Und sie spürt, dass sie noch nie so etwas Wahres gehört hat.
»Ja«, sagt sie und küsst ihn. »Ja.«

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# 1: Julianna Baggott – Memento: Die Überlebenden »»# 2: Julianna Baggott – Memento: Die Feuerblume »»
# 3: Julianna Baggott – Memento: Der Neubeginn
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(© goodreads)

Julianna Baggott:
She’s the author of the National Bestseller Girl Talk, The Madam, and The Provence Cure for the Brokenhearted, for adult readers; and The Anybodies Trilogy and The Prince of Fenway Park for younger readers; as well as three collections of poetry, including Lizzie Borden in Love.
Her work has appeared in The New York Times, Washington Post, Boston Globe, Best American Poetry, Best Creative Nonfiction, NPR’s Talk of the Nation, All Things Considered, and Here & Now. For two years, her alter-ego, N. E. Bode was a recurring personality on XM Radio. Her work has been a People Magazine pick alongside David Sedaris and Bill Clinton, a Washington Post Book of the Week, a Girl’s Life Top Ten, a Booksense selection, and a Starbucks Bookish Reading Club pick. (Source: goodreads.com)

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