♡ Rezension: Mein Sommer nebenan von Huntley Fitzpatrick ♡

Von Marciafliegt @Marciafliegt




  • Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
  • Verlag: cbj (9. April 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570155722
  • ISBN-13: 978-3570155721
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
  • Originaltitel: My Life Next Door


Samantha Reed liebt die Garretts heiß und innig – doch nur aus der Ferne. Die 10-köpfige Nachbarsfamilie ist tabu, denn die Garretts sind alles, was Samanthas Mutter verabscheut: chaotisch, bunt und lebensfroh. Aber eines schönen Sommerabends erklimmt der 17-jährige Jase Garrett Samanthas Dachvorsprung und stellt ihr Leben auf den Kopf. Sie verliebt sich mit Haut und Haaren und wird von den Garretts mit offenen Armen aufgenommen. Eine Zeitlang gelingt es Samantha, ihr neues Leben vor der Mutter geheim zu halten. Doch als ein Autounfall die Garretts aus der Bahn wirft , muss Samantha eine schwere Entscheidung treffen …
Die Garrets waren für uns von Anfang an tabu.

Dieses Buch wollte ich schon so lange lesen, weil die Geschichte eigentlich wirklich sehr gut in meine literarischen Vorlieben passt und sich die Geschichte selbst wirklich sehr romantisch und wunderschön anhört. Ich war einfach so neugierig wie mir das Buch gefallen würde, weil ich so viele super gute Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, aber auch mittelmäßige. Außerdem hat mich das Cover so begeistert und ich bin echt glücklich, dass ich mir das Buch ertauschen konnte und dann auch noch mit dem alten Cover, das ich persönlich sowieso viel schöner finde. Eben weil ich so gespannt war, musste ich das Buch auch sofort anfangen, als ich es dann vor mir liegen hatte.
Die Geschichte fand ich vom ersten Augenblick an total interessant, weil sie nicht unbedingt die typische Teenieromanze ist, denn hier geht es unter anderem darum, dass die Mutter von der Protagonistin, Samantha total perfektionistisch ist und ein großes Problem mit der Nachbars Familie hat, weil die so viele Kinder haben und es dort immer sehr chaotisch ist. Aber genau das findet Samantha so bewundernswert an der Familie Garrett, denn bei ihr zu Hause ist immer alles total ordentlich, aber das Verhältnis zu ihrer Mutter ist total kühl. Hingegen ist das Verhältnis bei der Familie Garrett total liebevoll und man spürt förmlich, dass sich dort jeder auf einander verlassen kann. Deswegen beobachtet Samantha die Familie immer und am Anfang der Sommerferien klettert Jase Garrett einfach auf ihren Dachvorsprung. Die beiden verlieben sie in einander und Samantha verbringt heimlich eigentlich die ganzen Sommerferien nebenan. Eine Zeit lang kann sie das Ganze vor ihrer Mutter geheimhalten, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt ist als Senatorin zu kandidieren, aber dann geschieht ein schrecklicher Autounfall und Samantha muss eine schwere Entscheidung treffen, wahrscheinlich die schwerste ihres Lebens. Ich war anfangs total begeistert von der Geschichte, weil ich mir schon gedacht habe wie die Geschichte enden wird und ich gedacht habe, dass das sehr kitschig, aber nicht sonderlich spannend werden wird, aber das war wirklich nicht so, denn ich war echt gefesselt und ich habe mich öfter echt über das Buch aufgeregt, aber das lag an einem ganz bestimmten Charakter, der mir einfach so auf die Nerven gegangen ist. Dieses Buch bringt einem richtig dieses wunderschöne Sommergefühl, auch wenn es bei mir draußen noch ziemlich kalt war. Ich hatte manchmal echt das Gefühl ich müsse jetzt unbedingt ans Meer, weil ich so in dieser Geschichte gefangen war. Diese Geschichte ist definitiv nicht nur romantisch, sondern auch fesselnd, spannend, wundervoll, dramatisch und auch an einigen Stellen ein wenig bedrückend und aufrüttelnd. Ich bin von der Geschichte wirklich begeistert und finde, dass diese Geschichte wirklich die perfekte für den Sommer ist, die einem aber bestimmt aber auch im Winter Sommergefühle bereitet, weil sie einfach so schön und total berührend ist. Trotzdem fand ich, dass ich für meine Verhältnisse ziemlich lange für das Buch gebraucht habe, da die Geschichte an einigen Stellen echt ein wenig langatmig war und ich dadurch das Buch öfter aus der Hand gelegt habe. Das ist aber auch das Einzige an der Geschichte, das mich gestört hat.
Die Charaktere haben mir eigentlich durch die Bank weg ziemlich gut gefallen, aber wie schon erwähnt, gab es einen Charakter, der mir tierisch auf die Nerven gegangen ist und der mich nur noch mit dem Kopf schütteln lassen hat. Samantha ist die Protagonistin der Geschichte. Sie ist meiner Meinung nach 16 oder 17, ich bin mir da nicht mehr ganz so sicher und besucht die Higschool. Sie ist Tochter einer Politikerin und sehnt sich manchmal sehr nach Chaos und Lebensfreude, da das genau die Sachen sind, die ihre Familie nicht hat. Deswegen beobachtet sie auch immer heimlich die Nachbarsfamilie, Garrett, die sieben Kinder haben und die nur so vor Lebensfreude und Chaos strotzen. Samantha tut immer das was ihre Mutter von ihr erwartet und spielt immer die perfekte Tochter. Trotzdem merkt man, dass sie am liebsten aus dieser "beschränkten" Welt ausbrechen möchte und einfach nur leben möchte. Deswegen verbringt sie nachdem sie Jase kennengelernt hat auch so viel Zeit bei den Garretts, denn die sind nicht perfektionistisch sondern einfach nur warmherzig und liebenswert. Genauso wie Samantha selbst. Ich mochte Sam echt vom ersten Augenblick an,  eben weil sie so liebenswert und warmherzig ist. Sie ist halt einfach total sympathisch und man schließt sie gleich ins Herz. Sie ist einfach so nett und ich konnte mich sofort mit ihr identifizieren. Ich glaube nämlich, dass ich an ihrer Stelle schon längst ausgerastet wär wenn ich so eine Mutter hätte. Samantha ist eine wundervolle Protagonistin, die echt perfekt zu der Geschichte passt und die man einfach gern haben muss. Jase ist der zweitälteste Sohn der Garretts und ist meiner Meinung nach 19 Jahre alt, aber auch da bin ich mir nicht so sicher. Er arbeitet bei seinem Vater im Baumarkt um irgendwie sein Studium finanzieren zu können und wenn er nicht gerade arbeitet, kümmert er sich um seine kleineren Geschwister und den Haushalt, um seiner Mum unter die Arme zu greifen. Er repariert so ziemlich alles selbst und ist total hilfsbereit. Er ist immer freundlich und denkt immer erst an die Anderen und dann an sich selbst. Auf den ersten Blick, wirkt er sehr selbstbewusst, aber wenn man ihn länger "kennt", merkt man, dass er von sich selbst keine so hohe Meinung hat. Die sollte er aber haben, denn er ist nett, sympathisch, liebenswert, hilfsbereit und sehr sozial. Außerdem sieht er richtig gut aus. Ich mochte ihn vom ersten Augenblick an, weil er ja mal der totale Traumtyp ist, in den sich wahrscheinlich jedes Mädchen verlieben würde. Er war mir einfach total sympathisch und ich habe auch ihn in mein Herz geschlossen. Gracie (Samanthas Mum) ist Politikerin und kandidiert als Senatorin. Sie wurde von dem Vater von Samantha sehr früh verlassen und ist die total Perfektionistin. Sie hat so einen Tick: wenn sie nervös ist saugt sie den Teppich im Wohnzimmer und das obwohl man sogar noch die Streifen vom letzten saugen sieht. Sie verabscheut Chaos und alles was damit zu tun hat und ist total steif und wirkt sehr kaltherzig. Gerade weil sie kein Chaos mag, hat sie ihren Töchtern gleich klar gemacht, dass die Familie Garrett für die beiden tabu ist, weil sie alles das verkörpern was sie verabscheut. Ihr könnt euch wahrscheinlich denken, dass sie der Charakter ist, der mich so sehr aufgeregt hat und bei dem ich echt nur den Kopf schütteln konnte, denn sie ist echt so unsympathisch und kaltherzig. Damit kam ich überhaupt nicht zurecht und war die ganze Zeit nur genervt und teilweise auch geschockt, dass ein Mensch überhaupt so sein kann.
Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen, denn das Buch ist in der personalen Ich-Perspektive geschrieben, das lässt das Buch sehr "persönlich" wirken und man lernt Samantha besser kennen, da man nicht nur das mitbekommt was sie macht sondern auch das was sie denkt und fühlt. Ich fand, dass der Schreibstil sehr gut zu Samantha selber gepasst hat, weil ich fand, dass Samantha wirklich so schreiben würde. Der Schreibstil war wirklich sehr angenehm zu lesen und hat keine Besonderheiten aufgewiesen. Trotzdem habe ich mir manchmal gewünscht, dass ein Kapitel auch mal zur Abwechslung aus der Sicht von Jase geschrieben wurde, da mich seine Gedanken und Gefühle auch sehr interessiert haben und ich auch gerne mal einen Tag bei den Garretts ohne Sam erlebt hätte, aber das ist nur meine persönliche Idee und wahrscheinlich fänden das einige Leser auch wieder langweilig. Das ist aber wirklich wünschen auf höchstem Niveau, da mir der Schreibstil sonst wirklich sehr gut gefällt und ich nichts zum Meckern finde.
Der Titel gefällt mir sehr gut, weil er einfach zum Inhalt perfekt passt, denn Samantha verbringt ja wirklich eigentlich den kompletten Sommer bei den Garretts nebenan. Trotzdem finde ich, dass man hier ruhig den Originaltitel "My life next door" nehmen könnte, weil dieser Sommer für Samantha ja praktisch ein eigenes Leben ist und ich ja englische Titel sowieso viel schöner finde. Aber auch das ist meckern auf höchstem Niveau, weil ich nichts zu meckern habe, weil der Titel wirklich wunderschön und eigentlich sehr passend ist.
Das Cover ist wirklich wunderschön und perfekt gewählt. Und ich bin so froh, dass ich das Buch mit dem alten Cover ergattern konnte, weil ich finde, dass das einfach noch viel schöner ist. Schade, dass das geändert wurde, aber ich glaube das liegt daran, dass kurz vorher ein Buch erschienen ist, dass das gleiche Bild auf dem Cover hat. Ich finde das deutsche Cover auch noch schöner als das englische, da es mit dem Kirschbaum und den Häusern im Hintergrund ein absoluter Hingucker ist. Ich liebe dieses Cover einfach und kann mir kein schöneres vorstellen.

"Mein Sommer nebenan" von Huntley Fitzpatrick ist die perfekte Sommerlektüre, die man aber auch guten Gewissens im Winter lesen kann, weil das Buch so schön romantisch und das locker, leichte Sommergefühl in sich trägt, aber dabei genauso fesselnd und spannend ist. Trotzdem war die Geschichte an manchen Stellen etwas langatmig und die Mutter von Samantha hat mich einfach total fertig gemacht und deswegen kann ich dem Buch einfach keinen Goldstatus geben, auch wenn der Rest wirklich genial ist.