Delilah liebt Bücher und ganz besonders liebt sie das Märchen: Mein Herz zwischen den Zeilen. Wenn sie es aufschlägt, dann fühlt sie sich dem Prinzen ganz besonders verbunden und irgendwann stellt sie fest, dass es diesem anscheinend ähnlich geht denn er beginnt, mit ihr zu reden. Was sich jetzt entwickelt ist eine wunderbare Freundschaft mit ganz viel Gefühl, die sich allerdings doch ziemlich durch die Seiten zieht. Die Idee für das Buch finde ich wirklich super. Jodi Picoult hat es zusammen mit ihrer Tochter geschrieben und damit den Wunsch ihrer Tochter erfüllt, ihre Idee zu Papier zu bringen. Natürlich ist das ein sehr schönes Projekt. Allerdings habe ich es dennoch als etwas lang empfunden. Wie man es von Jodi Picoult gewöhnt ist, liest sich alles gut weg. Wenn ich ab und an auf die Seitenzahl gesehen und kurz überlegt habe, was nun eigentlich geschehen ist in der Zeit, dann war es doch nicht ganz so viel.
Delilah ist ein nettes Mädchen, das gleichzeitig aber auch sehr naiv daherkommt, ihrer Freundin freimütig erzählt, dass sie mit einer Romanfigur spricht und von ihrer Mum deswegen zum Psychologen geschicht wird. Nicht ganz unverständlich für mich. Unverständlich ist jedoch die Reaktion desselbigen, der sich anscheinend lieber um die Mutter als um die Tochter kümmert. Delilah verliebt sich also in Oliver, den sich als Prinzen in dem Märchen kennengelernt hat und auch andersherum funktioniert das Gefühlsleben ganz gut - er verliebt sich ebenfalls. Nun kommt es zu der Frage, wie man ihn aus dem Buch heraus bekommt. Nebenbei lernt er noch ein wenig über die Welt außerhalb der Seiten und sucht eigentlich die ganze Zeit verschiedene Wege, die er zusammen mit Delilah ausprobiert. Schöne Ideen aber irgendwie fehlt ihnen hier die Tiefe.
Richtig enttäuscht war ich eigentlich vom Ende, doch das will ich Euch jetzt nicht vorwegnehmen. Hier hatte ich wirklich das Gefühl, dass es nun doch irgendwie schnell gehen sollte, die Luft raus war und das Buch eben einfach abgeschlossen werden sollte.
Also mein Fazit: Nette Charaktere ohne viel Tiefgang, alles irgendwie nur angeschnitten und Ideen nicht richtig ausgearbeitet. Für den schönen Schreibstil und die Idee vergebe ich zwei von fünf Kleeblättern.