Rezension: Mein bester letzter Sommer

Rezension: Mein bester letzter Sommer

Titel: Mein bester letzter Sommer
Autorin: Anne Freytag
Genre: Liebe, Contemporary, Young Adult
Verlag: heyne fliegt
Seitenzahl: ~ 368

Inhalt
Tessa war immer die brave Tochter und fleißige Schülerin. Keine Ausrutscher, keine Dummheiten, sondern in allem immer perfekt. Der erste Kuss, der erste Freund, dazu hatte sie ja noch ihr ganzes Leben vor sich. Um den perfekten Moment abzuwarten. Nur, dass sie ihr Leben eben nicht mehr vor sich hat. Mit ihren 17 Jahren bleibt ihr nur noch wenig Zeit, denn statt Jahre oder Monate sind es nur noch Wochen bis sie sterben muss. Und das ist viel zu kurz. Plötzlich weiß sie, dass sie viel zu wenig gelebt hat. Bis Oskar in ihr Leben tritt, der trotz ihrer Krankheit mit ihr den Sommer verbringen will - einen letzten Sommer voller Gefühle und neuer Erlebnisse.

Meinung
Zunächst will ich das Coverdesign und die Innengestaltung des Buches positiv hervorheben. Die schlichte Illustration auf dem Cover bringt wichtige Aspekte der Handlung auf den Punkt. Besonders gefällt mir der alte Volvo (so einen hatten wir auch mal) und die Innenseiten ziert vorne die von Tessa und Oskar gezeichnete Karte mit ihrer Reiseroute und hinten die Teskar-Playlist. In meinen Augen ist das Buch fast ein kleines Gesamtkunstwerk.

Ich scheue mich oft Geschichten zu lesen, von denen ich weiß, dass sie mir zusetzen werden. Der Titel Mein bester letzter Sommer sagt ja eigentlich schon alles und man kann sich denken wohin das führt, aber dennoch war ich so neugierig auf die Geschichte und von der Leseprobe angefixt, dass ich sie unbedingt lesen wollte.

Zu Anfang des Buches versucht Tessa verzweifelt sich auf ihren Tod vorzubereiten, aber da es dazu keine Anleitung gibt, vegetiert sie zuhause in ihrem Zimmer vor sich hin, schließt alle aus und ist wütend. Wütend auf ihre begrenzte Zeit, auf ihre Eltern und auf sich selbst. Dann taucht Oskar auf und lässt sich nicht so leicht abschütteln. Durch ihn fühlt sie sich wieder lebendig und erlebt eine Bandbreite an Emotionen von denen sie nicht dachte, dass sie noch die Möglichkeit bekäme sie zu fühlen. Oskar lässt sich von ihrem baldigen Tod nicht abschrecken und möchte mit ihr den Sommer verbringen. Tessa will ihm das eigentlich nicht antun, aber selbst mit einem Loch in ihrem Herzen, lässt sich ihr Herz mit seinen Wünschen nicht so leicht ignorieren, also planen sie gemeinsam eine Reiseroute nach Italien und dann geht es los.

Anne Freytags Stil ist sehr flüssig und sie versteht es Emotionen bildhaft zu beschreiben. Tessas Wut und Verzweiflung waren so nachvollziehbar, denn niemand sollte mit 17 seine eigene Beerdigung planen müssen, wenn eigentlich das Leben doch erst anfängt und voller Möglichkeiten ist. Mir gefiel, dass die Auswirkungen von Tessas Krankheit stets präsent waren und realistisch geschildert wurden. Die eher fluffige Liebesgeschichte steht im krassen Gegensatz dazu, aber es driftete nicht in Kitsch ab, gerade weil hier zu Tessas Situation ein starker Gegenpol nötig war, um sich nicht in drückender Stimmung zu verlieren. Schon von Anfang an gab es immer wieder emotional berührende Szenen, die mich haben schlucken lassen oder mir die Tränen in die Augen trieben. Aber eine gewisse Leichtigkeit und der Humor sorgten immer wieder dafür, dass ich nicht zu sehr in einen Sog aus Traurigkeit abdriftete.

Die Geschichte wird größtenteils aus Tessas Sicht erzählt, wechselt sich dann aber mit Oskars Perspektive ab, als es auf das Ende zugeht. Das fand ich sehr gelungen, denn hätte man die gesamte Handlung aus den wechselnden Perspektiven gelesen, wäre das Buch insgesamt zu drückend und deprimierend geworden, denke ich. Denn natürlich ist die Situation auch für Oskar schwer, aber er gibt alles, um Tessa (und sich) diesen besten letzten Sommer zu ermöglichen.

Fazit
Mein bester letzter Sommer ist sicherlich nicht gerade leichte Lektüre, aber es bewahrt eine gewisse positive Atmosphäre. Tessa lebt an Oskars Seite und durch seine Zuneigung nochmal richtig auf und auch wenn ich die letzten Kapitel ständig Tränen aus den Augen blinzeln musste, um überhaupt noch weiterlesen zu können, war es doch eine sehr schöne Geschichte, die ich gerne gelesen habe. Mir gefiel, dass sie dazu anregt das eigene Leben und eigene Entscheidungen zu reflektieren. Ein paar Kleinigkeiten machten sich aber dennoch negativ bemerkbar. Die Autorin verliert sich öfters zu sehr in, von Adjektiven gespickten, Beschreibungen und ich persönlich bin leider immer wieder über die Schreibweise von Oskars Spitznamen "Tes" für Tessa gestolpert. Daher vergebe ich nur 4,5/5 Sternen und empfehle das Buch gerne an alle weiter, die bereit sind einen erhöhten Taschentuchverbrauch in Kauf zu nehmen, während sie lesen. ;)


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