[Rezension] Meg Rosoff, How I Live Now

Von Philialibri

(c) Penguin Books


211 Seiten
Penguin
Paperback
Englisch: einfach | vereinzelt schwierigeres Vokabular
Inhalt:Die fünfzehnjährige New Yorkerin Elizabeth, genannt Daisy, wird von ihrem Vater und dessen schwangerer Freundin nach England zu ihren Cousins geschickt, um dort eine Weile zu leben. Schon ab dem Moment, in dem sie von ihrem Cousin Edmond vom Flughafen abeholt wird, weiß Daisy, dass sie endlich ein Zuhause gefunden hat. Im Gegensatz zu ihrem Leben in New York fühlt sie sich im ländlichen England wohl und glücklich. Ihre Cousins schließen sie sofort in die Familie ein und zeigen ihr ein neues Lebensgefühl. Und obwohl Daisy weiß, dass es ein Tabu ist, verliebt sie sich in ihren Cousin Edmond ... und dann bricht der dritte Weltkrieg aus.Daisy und ihre Cousins werden schonungslos aus ihrer Idylle gerissen und müssen fortan ums Überleben kämpfen. Besonders hart wird es, als ihr Haus von Soldaten besetzt wird und Daisy und ihre Cousine Piper von ihren Cousins Osbert, Isaac und Edmond getrennt werden. Sie müssen nicht nur auf eigene Faust die Kriegswirren überstehen, sondern auch einen Weg finden, zurück zueinander zu finden.
Zum Buch:How I Live Now ruht nun schon seit einigen Jahren in meinem Bücherregal. Ich habe mir von Cover und Klappentext nie allzu viel erwartet - außer vielleicht eine nette romantische Teenager-Geschichte. Bekommen habe ich so viel mehr.
Die aus der Ich-Perspektive erzählende Protagonistin Daisy an sich ist schon eine meisterlich gezeichnete Figur. Meg Rosoff schafft es wie selten eine andere Autorin oder ein anderer Autor Daisy mit Worten zum Leben zu erwecken. Der Erzählstil mag auf den ersten Blick etwas unkonventionell wirken - Rosoff verzichtet auf Anführungszeichen vor direkten Reden und zumeist auch auf Beistriche oder leserfreundlich kurz gehaltene Sätze. Stattdessen schreibt sie so wie Daisy denkt. Manchmal wirr, manchmal messerscharf - aber immer und immer wieder faszinierend echt und ganz nah am Inneren der Protagonistin. Daisy ist echt und absolut ehrlich. Sie ist nicht sonderlich wortwitzig, ein wenig melancholisch und vielleicht auch etwas pessimistisch (wenn nicht gar mit Hand zu Depression). Und genau das sind die Elemente, die gerade Daisy als Erzählerin so wunderbar machen.Sie schildert ihre Sicht der Dinge aus rein subjektiver Perspektive. Dadurch erfährt man freilich nicht jedes politische Detail über Ausbruch und Verlauf des dritten Weltkrieges - der Leser erlebt aber diesen Teil von Daisys Leben so echt, wie ein solches Ereignis nur erlebt werden kann: voller Gefühl, mit all der Hoffnung, Verzweiflung, dem Herzschmerz und der Liebe, welche aus einer futuristischen Geschichte etwas machen, das ganz, ganz nahe geht.
In How I Live Now geht es um den Krieg mit dem eigenen Selbst, um Abründe und Höhenflüge, um Akzeptanz und Verlust. Kurz: Um alles, das das Leben ausmacht und noch so viel mehr. Ein absolut lesenswertes Buch, das ebenso viel vom Leser erwartet wie es ihm gibt.

Buch-Versionen:
Verfilmung:How I Live Now wurde letztes Jahr verfilmt. Ich werde bei Gelegenheit den Film ansehen und evtl. noch eine Anmerkung hinzufügen. Hier der Trailer:
Andere Bücher von Meg Rosoff:Ich werde mich nach diesem umwerfenden Debut sicher noch anderen Büchern der Autorin zuwenden...