Kurz vor der Geburt der kleinen Prinzessin Leia habe ich noch eines der besten Bücher fertig gelesen, die mir je in die Hände gefallen sind: Der Marsianer von Andy Weir. In meiner Buchrezension habe ich ja bereits von der Handlung und dem wahnsinnig tollen Zynismus den Andy Weir in die Person des Mark Watney gesteckt hat geschwärmt. Gestern haben wir uns dann an den Film gewagt - die Bluray eingeschoben und ganze 142 Minuten mit Watney gebangt.
Die Handlung ist im Grunde eine ganz simple: Ares III ist eine Marsmission, es kommt ein schwerer, unvorhergesehener Sturm auf und die Astronauten müssen ihre Mission früher als geplant abbrechen. Während diesem Abbruch wird Watney von herumfliegenden Teilen getroffen und die Crew, die annehmen muss, dass Watney tot ist bricht ohne den Botaniker auf. Watney ist aber ein tougher Kerl, überlebt den Zusammenprall und setzt alles daran dies auch in Zukunft zu tun. Währenddessen wird die NASA mit der Entdeckung konfrontiert, dass der zurückgelassene Astronaut nicht gestorben ist und muss schnellstens einen Rettungsplan aus dem Ärmel schütteln.
Wie im Buch wird der Film durchzogen von Watneys Logbucheinträgen, er redet in diverse Kameras mit sich selber und hat sich den Zynismus, der im Buch bereits große Klasse was, auch im Film bewahrt. Matt Damon, obwohl ich ihm nicht immer gut gesonnen bin, macht seine Rolle als Lonesome Rider auf dem Mars, wie meine Schwägerin sagen würde "superklasse"! Und auch alle anderen Darsteller machen ihre Arbeit mehr als gut. Begeistert hat mich zum Beispiel auch Donald Glover (Magic Mike XXL) als Rich Purnell, ein junger, ein wenig verrückter, nerdiger Astrodynamiker sehr. Oder Kristen Carroll Wiig (Brautalarm; Das erstaunliche Leben des Walter Mitty) als NASA-PR-Chefin Annie Montrose - auch sie hat in ihrer Rolle geglänzt.
Man glaubt es kaum, obwohl wir die Handlung und den Ausgang des Buches kennen, war der Film spannend, hat uns in seinen Bann gerissen und begeistert. Es gibt sie nicht oft, aber: Der Marsianer ist eine gelungene Buchverfilmung. Klar fehlen stellenweise Erzählstränge aus dem Buch, oder es werden einzelne Begebenheiten nur kurz angerissen. Allerdings lassen sich all die wissenschaftlichen Gedankengänge Watneys in einem 512 Seiten langen Buch einfach leichter detaillierter darstellen. Die fehlenden, abgekürzten Erzählstränge tun dem Filmgenuss, auch dem eines Lesers keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil sogar: Vieles wird der Leser vielleicht besser verstehen.
Von mir gibt es für den Film also ganz eindeutige
5 von 5 Sternen