[Rezension] Margos Spuren von John Green

Erstellt am 29. Juli 2013 von Fina
Autor: John GreenBroschierte AusgabeOriginaltitel: Paper townsVerlag: Carl HanserSeitenzahl: 336Teil einer Reihe? Nein.Genre: Jugendbuch/ Realitätsroman
Themen: Geheimnis, Suche, Freundschaft, Liebe, Vertrauen

Empfohlenes Alter: 14- 17 JahrePreis/ neu: 8, 95€ (D)

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Solange Quentin denken kann, ist Margo für ihn das begehrenswerteste Mädchen überhaupt. Doch je näher er ihr kommt, desto rätselhafter und unerreichbarer wird sie. Und dann steht Margo eines Nachts plötzlich vor seinem Fenster und bittet ihn um Hilfe: Er soll sie auf ihrem persönlichen Rachefeldzug begleiten und Freunden, die sie enttäuscht haben, einen Denkzettel verpassen. Quentin macht mit. Für eine Nacht wirft er alle Ängste über Bord. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Quentin sucht sie verzweifelt und findet Spuren, die ganz bewusst gestreut wurden. Um Margo zu finden, taucht er ein in ihr Universum und folgt ihr quer durch die USA. Es ist eine Reise zu einer Frau, die viel mehr ist, als er sich je erträumt hat, und zugleich ganz anders, als er je hat wahrhaben wollen. (Quelle: Amazon.de)Schlicht, aber wirkungsvoll. Genauso wie Margo strahlt das Cover etwas Mystisches und Geheimnisvolles aus. Ich mag die verwendeten Farben, gerade das grelle Orange und Pink, sehr gerne und wir erkennen nur die Beine des Mädchens. Ihre wahre Gestalt bleibt uns verborgen, genauso wie Quentin. Auch, wenn es nicht das Traumcover schlechthin ist, so ist es doch auf seine Art besonders. Das Originalcover sieht vollkommen anders aus, passt aber ebenso gut zur Story. Es gefällt mir ein bisschen besser als das Deutsche Exemplar, aber wie bei jedem Buch geht es natürlich in erster Linie um den Inhalt.John Greens Bücher sind inhaltlich nie zu vergleichen. Es sind vollkommen unterschiedliche Geschichten und Protagonisten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Den unverwechselbaren, humorvollen Schreibstil John Greens. Genau deshalb zählt er zu meinen absoluten Lieblingsautoren. Und das ist auch hier der Fall. Locker, witzig und spannend erzählt er uns Quentins Suche nach der undurchschaubaren Margo und bleibt sich dabei selbst treu. Ich möchte nach und nach alle Bücher des Autors gelesen haben, da ich von seinen Worten nicht genug bekommen kann und meine Dosis Green einfach brauche. Deshalb liebe ich seine Bücher und seine außergewöhnlich berührenden Geschichten!Thema/ Inhalt:Quentin und Margo sind Nachbarn. Doch viel mehr verbindet sie auch nicht. Margo ist eine stolze Schönheit, die sich vor Beliebtheit gar nicht retten kann und für ihre halsbrecherischen Abenteuer bekannt ist. Quentin dagegen ist eher der Durchschnittsschüler mit wenigen, aber guten Freunden und einem Hang zum ständigen Nachdenken. Doch weit in der Vergangenheit erlebten sie zusammen was Unfassbares, was sie immer wie ein Band zusammenhielt. Doch plötzlich bittet Margo Quentin um Hilfe und die beiden erleben zusammen eine aufregende Nacht. Am nächsten Tag ist Margo verschwunden und hat Spuren hinterlassen, wo sie sich aufhält. Für Quentin und seine Freunde beginnt eine spannende Jagd nach dem  Mädchen, welches sie Quentin zu kennen glaubte...Idee/ Umsetzung:Dieses Jugendbuch ist wirklich keine gewöhnliche Highschool Geschichte. Es geht viel mehr um Geheimnisse und tiefsinnige Fragen, um ein Mädchen, das von allen gekannt wird und das doch keiner kennt. Alle sehen Margo und keiner sieht sie. Genau das ist das spannende an dieser Geschichte und die Spuren von Margo sind alles andere als eindeutig. Solch eine Spurensuche habe ich noch nie erlebt. Ebenso habe ich noch keine so unnahbare Figur wie Margo kennenlernen dürfen. Die Idee des Autors ist faszinierend, weil er Altbekanntes mit neuen Elementen paart. Sicherlich kommt die ein oder andere wilde Highschool Party vor und es gibt Schulbälle, Liebeschaos und verrückte Aktionen, aber parallel gibt es auch die ernsthafte, poetische und rätselhafte Suche nach einem Mädchen, das ganz anders ist, als es scheint. Und diese Balance hält die Geschichte in einem spannenden und unterhaltsamen Gleichgewicht. Die Handlung folgt einem roten Faden, der sich gerne auch mal schlängelt und um Ecken biegt, aber am Ende erhält man doch alle Antworten, die man gesucht hat. Ein neuer Plot, der gut durchdacht ist und Lust auf mehr macht. Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung sind sehr besonders und nicht zu vergleichen mit den meisten Jugendbüchern.Charaktere:Als Protagonist ist Quentin wirklich unschlagbar gewesen. Die Dialoge mit seinen Freunden sind einfach nur zum Lachen und er selbst ist einerseits so unerfahren und unauffällig, andererseits aber auch sehr schlau und ehrgeizig. Im Laufe der Geschichte macht er sich sehr gut und wird ein ganzes Stück reifer. Zuerst denkt man wirklich, er und Margo sind wie Tag und Nacht, aber mit der Zeit lernt man beide besser kennen und merkt, vielleicht sind beide eher die Dämmerung oder der Sonnenaufgang. Vergleicht man John Greens Figuren, so stellt man kaum Ähnlichkeiten fest. Margo ist definitiv keine Hazel und Quentin kein Gus, aber alle Figuren des Autors blühen immer und haben etwas Lebendiges. Kleine Eigenheiten machen sie liebenswert und auch, wenn man Quentin vielleicht erst für einen typischen Nerd hält, so blickt man hinter die Fassade, genauso wie bei Margo und entdeckt nicht nur die wahren Gesichter der Charaktere, sonder vielleicht auch die, von Menschen in der Realität. Denn Greens Figuren sind direkt aus dem Leben gegriffen und kommen einem ab und zu durchaus bekannt vor.Ihr müsst Margo, Quentin und Radar und die anderen Figuren auf jeden Fall mal erleben und ein paar verrückte, lustige und aufregende Stunden mit ihnen verbringen. Vor allem die Freundschaft zwischen Quentin und den anderen ist bemerkenswert und sehr schön geschildert. Wieder einmal Charaktere, die man ins Herz schließen kann und vor dem inneren Auge sieht.Ende:Und hier versteckt sich auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Denn das Ende kam mir zu abrupt und war auch ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Es war irgendwo schon zufriedenstellend, aber nach der ganzen Reise quer durch die USA dachte ich schon an einen anderen Ausgang der Geschichte. Trotzdem ist das Buch etwas Besonderes und hat mich während des Lesens richtig gepackt, aber das Ende war anders, als erwartet und erhofft.Eine leise Botschaft versteckt sich zwischen den Zeilen und vielleicht könnt ihr sie zusammen mit Quentin hervorholen. Ich kann nur sagen, dass mich John Green ein weiteres Mal verzaubert hat, mit seinem Humor, den Charakteren und der Idee des Buches. In jedem Menschen steckt mehr, als man zuerst erahnen kann und Fassaden sind manchmal ziemlich hoch. Doch in dieser Geschichte kann man darüberklettern und fürs eigene Leben noch etwas mitnehmen. Auch, wenn ich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und "Tage wie diese" noch besser finde, so hat der Autor mit diesem Buch wieder einmal sein Können bewiesen und ich freue mich sehr auf weitere Bücher von John Green!John Michael Green wurde am 24. August 1977 in Indianapolis, Indiana geboren. Bekannt wurde er durch den Videoblog, den er zusammen mit seinem Bruder Hank Green betreibt. Mittlerweile zählt es zu den 100 meistgesehenen auf YouTube. Green wuchs in Orlando, Florida auf, besuchte die Indian Springs Schools in Birmingham, Alabama und studierte anschließend Englisch und Vergleichende Religionswissenschaften am Kenyon College Ohio. Sein erstes Berufsziel war Pastor, welches er nach nach einschneidenden Erfahrungen als Kaplan in einem Kinderkrankenhaus verwarf. Sein Debütroman »Eine wie Alaska« wurde international ausgezeichnet, u.a. mit dem »Michael L. Printz Award« für besonderes Verdienste um die Jugendliteratur. Die deutsche Ausgabe war 2008 gleich zweimal für den »Jugendliteraturpreis« nominiert. Im Juli 2012 erschien sein aktueller Roman auf dem deutschsprachigen Buchmarkt unter dem Titel "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".