Titel: Auferstehung
Reihe: Malcolm Max (Band 2 von X)
Autor: Peter Mennigen
Zeichner: Ingo Römling
Genre: Comic, Fantasy
Verlag: Splitter Verlag
ISBN-13: 978-3868695472
Format: Gebunden
Seitenanzahl: 64 Seiten
Preis: 14,80 €
Erschienen: 1. Juni 2014
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Ein im »Tower of London« eingekerkerter Held, unheilvolle Geistererscheinungen, mysteriöse Totenerweckungen, nuancierte Grausamkeiten, eine gequälte Heldin, Orte des Grauens, delikate Enthüllungen, absonderliche Obsessionen, unerquickliche Verfolgungen, ein etwas überforderter Inspector und der belebende Kuss einer Halbvampirin vereinen sich in dieser viktorianischen Schauergeschichte.
Malcolm Max sitzt wegen Mordes im Gefängnis, seine Weggefährtin Charisma Myskina verschwand spurlos während einer heiklen Mission und am Horizont zeichnen sich bereits weitere fatale Entwicklungen ab, deren Grauen sich aus vielen Quellen speist. Allen voran die Heimsuchung von Geistern toter Frauen, denen es danach gelüstet, Malcolm Max für ein gebrochenes Gelöbnis büßen zu lassen. Zudem kreuzt die Reinkarnation eines auf verstörende Weise von den Toten auferstandenen Serienkillers seine Pfade und zieht eine blutige Spur durch London. Und dann kommen da auch noch diese höchst zweifelhaften Maschinenmenschen ins Spiel. Kurzum: Es braut sich einiges an Unheil zusammen im Herzen des British Empire.
Das zweite Kapitel der Comics um den charmanten Geisterjäger trägt den Titel “Malcolm Max – Auferstehung” und beginnt mit einem bühnenreifen Ausbruch des Titelhelden aus dem Tower of London. Der Plot nimmt nun spürbar an Fahrt auf und wird teilweise regelrecht rasant, wenn man das Ganze im Vergleich zu dem etwas gemächlicheren ersten Kapitel sehen möchte. Ingo Römling setzt den actionreichen Handlungsverlauf geschickt und äußerst dynamisch in seinen Panels in Szene.
Malcolm Max - Auferstehung, Seite 9
Nachdem die beiden aufgeweckten Mädchen Miranda und Emmeline Finch bereits im ersten Band ihren Auftritt haben, gewinnen diese süßen und super schlauen Nebencharaktere, die nicht ganz zufällig in der Baker Street, in der guten Nachbarschaft einer gewissen Berühmtheit zu Hause sind, mehr an Bedeutung. Mit ihrer gewitzten Art und Weise bringen die Schwestern frischen Wind in den Comic und sorgen neben Malcolm und Charisma für die meisten Lacher.
Trotz der humorvollen Seite gelingt es Peter Mennigen seine Geschichte mit jeder Menge spooky Horror-Atmosphäre zu verknüpfen, die einem regelrecht unter die Haut kriecht. Charisma befindet sich in den Fängen eines verrückten Wissenschaftlers der Dank der angehenden Industrialisierung in der viktorianischen Zeit über die Technik und den nötigen Ansporn verfügt, um mit Maschinen zu experimentieren und diese mit Hilfe menschlicher Gehirne zu willenlosen Arbeitern zu machen. Im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber Professor Shacklock führt der Bösewicht Leech mit seiner Erfindung allerdings nichts gutes im Schilde. Und schließlich kommen auch noch die Geister ins Spiel, die auf Malcolm Max versprochene Rache an ihrem Serienmörder, dem sogenannten »Poeten«, bestehen. Dieser Serienmörder zeichnet sich vor allem durch seine blutrünstigen Morden an Frauen aus, in deren Rachen die Ermittler lyrische Botschaften des Mörders entdeckten. Der äußerst tollpatschige und nicht gerade vor Intelligenz gesegnete Inspector Blunt ist Malcolm Max allerdings keine Große Hilfe.
Malcolm Max - Auferstehung, Seite 20
In “Malcolm Max – Auferstehung” geht es ganz schön hoch her. Neben den actionreichen Szenen verliert Ingo Römling jedoch zu keiner Zeit das Auge fürs Detail und bietet den Lesern wieder einmal spektakuläre Bilder die ich mir stundenlang ansehen könnte. Besonders gelungen sind auch die beeindruckend umgesetzten Steampunk Elemente, die durch die Maschinenmenschen Einzug in der Story erhalten. Das zweite Kapitel hat mir unheimlich gut gefallen, die Handlung wird in einem angemessenen Tempo vorangetrieben und vor allen Dingen erhalten die (Neben)Figuren mehr Struktur und Tiefe.
Malcolm Max - Auferstehung, Seite 10
Genau wie im ersten Comic-Album der Malcolm Max Reihe gibt es auch bei diesem Band im Nachgang zur Geschichte noch einige Seiten mit detaillierte Informationen. Dieses Mal werden die Maschinenmenschen mit Hinweisen zur Literatur von der Antike bis Heute beleuchtet, der Tower of London unter die Lupe genommen und die historischen Persönlichkeiten Erzsébet Bathory, auch als Blutgräfin bekannt, und Frances Tumblety, einer der Tatverdächtigen im Jack the Ripper Fall, umrissen. Die Zusatzinformationen zu den zwei zuletzt Genannten dürfte vor allen Dingen für die Hörspiel-Hörer interessant sein, denn in den ersten beiden Malcolm Max Hörspielen, »Im Banne der Untoten« gibt es eine Figur die an die Blutgräfin angelehnt wurde und in »Blutnächte in Whitechapel« hat Mr. Tumblety eine Rolle inne.
Der zweite Malcolm Max Band überzeugt durch zugewonnenes Tempo, Action und die einnehmende Mischung aus Krimi, Steampunk und Schauerroman.
5 out of 5 stars
1. 2013 Body Snatchers
2. 2014 Auferstehung
3. 2016 Nightfall
4. 2019 Blutrausch
5. 20?? Die Schwesternschaft der Nacht
Peter Mennigen, Jahrgang 1952, studierte in Köln Kunst und Design, bevor er sich der Schriftstellerei widmete. Von 1978 an schrieb er zunächst deutsche Geschichten für Reihen wie »Gespenster Geschichten«, »Spuk Geschichten«, »Conny«, »Biggi«, »Vanessa«, »Felix«, »Lasso«, »Phantom« und zahlreiche weitere Serien des Bastei Verlags. Ab den 90er Jahren arbeitete er für andere Verlage wie Egmont (Disney-Magazine), Panini (»Jessy«, »Sternentänzer«, »Willi will‘s wissen«) und Ravensburger (u.a. »Fix und Foxi«).
In dieser Zeit verfasste Peter Mennigen auch internationale Comics: »Lucky Luke«, »Schlümpfe«, »Bessy« und »Isnogud«. Neben Büchern und Hörspielen schreibt er auch Skripte für Fernsehshows und TV-Serien, darunter u.a. »Käpt‘n Blaubär«, »Tim Thaler« und »RTL Samstag Nacht«.
Ingo Römling (* 1969 in Frankfurt a. M.) war bereits in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Leser der Magazine »Schwermetall«, »MAD« und von Marvel-Comics. Schon in der Schule betätigte er sich als Cartoonist und interessierte sich früh für die grafischen Möglichkeiten von Computern. In den frühen 90er Jahren fertigte er digitale Illustrationen für Verlage und Werbeagenturen an. Nach einer Zeit als Art Director machte er sich als Freelancer einen Namen in der Musikbranche und arbeitete als Cover-Illustrator und Layouter für zahlreiche Plattenfirmen wie Sony, BMG, EMI, GUN, Napalm, Massacre, Danse Macabre und Trivol Music Group. 2010 versetzte seine Comicserie »Die Toten« Publikum und Kritik gleichermaßen in Verzückung. Inzwischen wurde er mit »Star Wars Rebels« einer der ersten offiziellen Disney-Comic-Zeichner aus Deutschland. Darüber verliert er sein Herzensprojekt »Malcolm Max« jedoch nicht aus den Augen.
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Quelle: Splitter Verlag/Fotos: Splitter Verlag
Gepaart mit der sehenswerten und detailverliebten Grafik setzt Malcolm Max wieder Maßstäben in Sachen gruseliger Unterhaltungsliteratur. Zugreifen ist hier angesagt.
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Malcolm Max ist derzeit eine der besten deutschen Produktionen und darf in keiner Comicsammlung fehlen.
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