Von “Blutbraut” habe ich schon viel Gutes gehört, so dass es mich dann auch gereizt hat, das Buch zu lesen und zu rezensieren. Als es dann bei mir ankam, erschrak ich aber recht über den Umfang des Buches. Das war ja mal ein richtiger Wälzer! Wegen dem Weihnachtsstress und einer kranken Tochter habe ich mir die Lektüre dann für zwischen Weihnachten und Neujahr aufgehoben.
Kurzbeschreibung:
Magie macht ihn stark, Liebe verletzlich
Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine „Blutbraut”, und nur sie kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Dazu aber müsste sie ihm ihr Blut geben und sich auf ewig an den Mann binden, der für sie die Verkörperung alles Bösen scheint.
Doch dann tritt genau das ein, wovor sie sich fürchtet: Gerade als Lucinda sich erstmals verliebt hat, und zwar in den charmanten Cris, wird sie entführt und auf das Anwesen Joaquíns gebracht. Lucinda ist in eine Falle gelaufen, denn Cris ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut …
Doch die beiden Brüder sind nicht die einzigen. Auch andere Mitglieder ihres Konsortiums begehren Lucindas Blut. Als Lucinda in die Gewalt eines von ihnen gerät und Joaquín sie unter Einsatz seines Lebens befreit, beginnt Lucinda sich zu fragen, welches die wahren Motive für sein Handeln sind …
meine Meinung:
Lucinda Moreira ist bereits ihr leben Lang auf der Flucht. Sie lebt unter falschem Namen und alle paar Wochen wechselt sie ihre Identität und ihren Aufenthaltsort von neuem. Doch dieses Mal ist es anders, denn sie hat sich verliebt und möchte nicht ständig davonlaufen. Entgegen ihrem unguten Gefühl, dass sie untertauchen müsste, trifft sie sich mit Chris. Als sie in der Stadt unterwegs sind, werden sie überfallen und in ein Auto gezerrt. Lucinda weiss, dass sie nun zu Joaquin de Alvaro gebracht wird. Zu der Person, vor der sie sich ihr ganzes Leben lang versteckt hat. Er, ein Hexer, der das Blut seiner Blutbraut braucht, um kein Nosferatu zu werden. Sie, seine Blutbraut. Doch nur schon die Vorstellung davon lässt ihr keine Luft zum Atmen und sie weiss, dass sie unter keinen Umständen seine Blutbraut wird.
Das Cover ist vorwiegend in dunklen Farben gehalten. Das weisse Gesicht und die einzelne blutige Träne, die herunterläuft, stechen daraus hervor und man fragt sich, was diese Frau für ein Geheimnis hat. Mit ihrem sehr hochgeschlossenen Oberteil wirkt sie auf mich auch verletzlich . . .
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Schreibstil von Lynn Raven hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig und rasant. Die Geschichte ist grösstenteils aus der Sicht von Lucinda geschrieben, einige Sequenzen sind aber auch aus anderen Perspektiven, zum Teil weiss man erst nicht einmal genau aus wessen. Joaquin spricht oft spanisch und so sind einige Sätze von ihm nicht übersetzt. Ich selber spreche überhautp kein Spanisch, das hat aber ber der Lektüre überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil: Es hat mir sehr gefallen, denn es gibt seiner Person und auch der Geschichte etwas Spezielles. Oft drückt er damit seine Gefühle aus.
Obwohl sich das Buch von Anfang an richtig gut lesen lässt, stehe ich zu Beginn mit einigen Fragezeichen da. Ich habe Begriffe wie zum Beispiel Blutbraut, Nosferatus oder Hexer der Hermandad bisher noch nie in einem Buch angetroffen. Ich dachte mir, das sei wohl, weil ich zuvor noch kein Buch der Autorin gelesen habe. So habe ich zwischendurch den einen oder andern Ausdruck gegoogelt, andere konnte ich mir so zusammenreimen. Nach und nach wurden dann aber auch ich Buch alle Fragen geklärt.
Die Charakteren im Buch sind sehr schön ausgearbeitet und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Vor allem Lucinda, Joaquin und Rafael zeigen sehr viele verschiedene Facette und haben es mir angetan. Chris wird immer mehr in den Hintergrund gedrängt und man merkt als Leser recht schnell, dass der erste Eindruck nicht immer der richtige ist, dass nicht alles Gute auch wirklich gut und alles Böse der Feind ist. Mir hat vor allem auch der “Hausgeist” Rosa sehr gut gefallen. Sie schafft es ab und zu brisante Szenen zu entschärfen und hilf Lusinda das eine oder andere Mal auf die Sprünge.
Das Buch ist wahnsinnig spannend und doch nicht überladen. Ich finde, Lynn Raven hat eine gute Mischung aus Fantasyelementen und Realität geschaffen, so dass man sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und mitfühlen kann. Ich fand es sehr interessant, wie nach und nach immer mehr von Lucindas Geschichte aufgedeckt wird und ich so ihre Ängste und ihr Misstrauen immer mehr verstehen konnte. Zudem ist es wunderschön, die Annäherung von Joaquin und Lucinda zu verfolgen.
Der Showdown am Ende könnte aus meiner Sicht noch etwas länger sein und am Ende bleiben doch noch ein paar Fragen offen, so dass ich auf eine Fortsetzung hoffe, obwohl Lynn Raven noch nichts Konkretes dazu gesagt hat.
Zum Schluss muss ich euch nur noch eines sagen: Lasst euch bitte nicht von den vielen Seiten abhalten, wie es mir zu Beginn passiert ist. Ich habe jede der 736 Seiten in mir aufgesogen und für manch 300-seitiges Werk brauchte ich länger als für “Blutbraut”.
Fazit:
“Blutbraut” ist ein richtiger Pageturner, eine unglaublich spannende, actionreiche Geschichte gewürzt mit gefühlvoller Romantik . Sie hat mich in ihren Bann gezogen, mitleiden und hoffen lassen und ich konnte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Das war mein erstes Buch von Lynn Raven, aber bestimmt nicht das Letzte!
Rating: 5 out of 5 stars
Die Autorin:
Infos zum Buch:
- Titel: Blutbraut
- Genre: Jugendbuch, Dark Fantasy
- Verlag: cbt (31. Oktober 2011)
- ISBN: 978-3-570-16070-1
- Seiten: 736
- vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Ich möchte mich ganz herzlich beim