[Rezension] Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel von Eva Sigmund

Lúm - Zwei wie Licht und Dunkel

by Eva Sigmund
Verlag: cbt
Erscheinungstermin: September 29th 2014
Genres: Dystopie, Young Adult
Seitenanzahl: 512
Format: Hardcover
ISBN: 9783570163078
Goodreads

In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist …

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Wir, die Überlebenden des Dritten Weltkrieges, haben uns im Bewusstsein der historischen Bedeutung und der Verantwortung für alle Menschen am heutigen Tag versammelt, um die verbleibenden Staaten aufzulösen und eine neue Gesellschaft zu erschaffen.Lúm - Zwei wie Licht und Dunkel - Seite 5

Was sind die drei Worte, die du verwenden würdest, um dieses Buch zu beschreiben?

Spannend, ideenreich, einzigartig … (mir würden aber noch ein par mehr Wörter einfallen ;)) 

Wie war die Handlung?

Die Handlung war an diesem Buch einer der besten Punkte. Manchmal habe ich ja mittlerweile das Gefühl, dass die Handlung mir nicht gereicht hat, denn bei den vielen Trilogie in unserer heutigen Zeit gewöhnt man sich ja immer daran, dass die Geschichte erst nach ca 100 – 150 Seiten beginnt. Zum Glück ist dies bei Lúm – Zwei wie Licht und Dunkel nicht der Fall. Bereits gleich am Anfang kommt die Geschichte in Fahrt, denn wir erkennen sehr schnell, dass Meleike die für die so wichtige Gabe nicht erhalten hat. Eine Katastrophe und ich war genauso wie sie geschockt. Wie würde es weiter gehen? 

Das schöne an dieser Handlung war, dass sie auf den Punkt genau war. Keine Längen, keine langen und damit unter Umständen langweiligen Passagen. Es hat einfach alles gepasst. Wir haben uns zusammen mit den Charakteren immer weiter in der Handlung fortbewegt und sind nie zum Stillstand gekommen. Durch die erzählerische Raffinesse, der Blickpunktswechsel bliebt die Handlung immer auf einem sehr hohen Spannungsniveau und hab und an nahm die Handlung eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Ich muss sagen ich hatte wirklich nichts auszusetzten, da ich gar keine Zeit hatte mich auf negative Dinge zu konzentrieren. Ich wollte immer wissen wie es weiter geht.

Auch wenn ich mittlerweile einiges mehr an Hintergrundinformationen habe, vor was für Probleme Autoren gestellt werden, muss ich sagen, dass Eva Sigmund diese sehr gut gemeistert hat. Sie hat die Geschichte um Meleike und Fynn innerhalb der knapp 500 Seiten zu einem sehr guten Punkt erzählt, an deren Ende jeder selber sich seine Geschichte weiter denken kann. Auch das fehlen eines Love Triangels habe ich sehr begrüßt und war sehr froh über ein zartes aber in keiner Weise aufdringliches Band der Zuneigung zwischen Meleike und Flynn, was perfekt in die Handlung eingearbeitet wurde. 

Wie haben dir die Charaktere gefallen?

Mhhhh, ehrlich gesagt waren die Charaktere der einzige Punkt in dem gesamten Buch, der mich nicht so ganz überzeugen konnte. Allerdings ist es auch nicht immer einfach allen Lesern gerecht zu werden und ich stelle es mir auch sehr schwer vor in einem Einzelband alles unter einen Hut zu bringen. Bei 512 Seiten muss man sich entscheiden, ob man der Hanlung mehr Tiefe verleiht, oder der Charakterbildung und da die Handlung hier sehr sehr gut ausgearbeitet und toll war, konnte ich mit den Charakteren leben. 

Was ich sehr gut fand, war, dass Eva Sigmund uns mit Meleike und Fynn zwei interessante Charaktere bietet. Auch wenn die beiden von ihren Gefühlen her nicht ganz so zu fassen waren, waren es dennoch sehr interessante Charaktere. Als Tochter der beiden größten Seherinnen von Adeva steht Meleike enorm unter Druck. Alle erwarten von ihr, dass sie ebenfalls eine Seherin wird und als die Gabe bei ihr nicht zu sehen ist, bricht für sie eine Welt zusammen. 

Wie war der Schreibstil?

Mhhh viele von euch wissen vielleicht, dass es für mich nicht immer leicht ist den Schreibstil zu beschreiben, denn für mich zählt immer nur, kann ich ihn leicht lesen oder nicht. Bleibe ich hängen, sind mit die Sätze zu kurz oder vielleicht auch zu lange? Der Schreibstil von Lúm ist auf jeden Fall sehr angenehm. Am Anfang musste ich mich ein kleines bisschen erst hineinlesen, denn man merkt schon, dass Eva Sigmund ein einen eigenen Schreibstil besitzt. Nach einigen Seiten hatte ich den Schreibstil jedoch verinnerlicht und ich konnte mich wunderbar auf die Handlung konzentrieren. Erzählt wird die Geschichte übrigens immer wieder mal von einer anderen Person. Mal ist sie aus der Sicht von Meleike oder Flynn geschrieben. Wir lernen aber auch noch andere Charaktere kenne. 

Was war an diesem Buch so aussergewöhnlich, so dass es herausragt?

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat war die Darstellung des Settings. Ich habe bereits viele Dystopien gelesen und viele Bücher in denen eine Welt beschrieben wird, die unserer zwar ähnelt, weil sie einfach ebenfalls auf der Erde spielt, oder aber weil sie in der Zukunft spielt. Egal wie, selten hatte ich das Gefühl an diesem Setting selber dabei zu sein. Ich bin daher der Ansicht, das dies eine besonder Gabe des Buches und der Autorin ist, den Leser mit auf eine Reise zu nehmen, in dem vieles anders ist als in unserer Welt, die man sich aber dank der Beschreibungen der Umgebung und der Begebenheiten in Lúm oder Adeva zurecht findet. Eine weitere Äußergewöhnlichkeit war die Darstellung der Gaben und des Systems in dem Flynn und Meleike leben. Diese Unterschiede, die zwischen Ihnen herrschen sind wirklich schön dargestellt. Man merkt dem Buch an, dass hier viel Liebe zum Detail dahintersteckt. Einfach klasse !!!

Was hat dir an diesem Buch nicht gefallen?

Ehrlich gesagt gab es nur eine einzige Kleinigkeit, die mir nicht so gut gefallen hat und das war die meine eigene Distanziertheit zu den Charakteren. Ich konnte leider nicht so mit ihnen mitfühlen und hatte keine Bindung zu ihnen. Das war zwar sehr schade, aber ich denke es kommt ab und an vor. Ansonsten gab es nichts, was mir nicht an diesem Buch gefallen hat. 

Was hat dir besonders an diesem Buch gefallen?

ALLES ;), naja fast alles sonst wären es ja keine 4,5 Sterne. Aber im Grunde genommen waren es so viele Dinge dir mir besonders gut gefallen haben. Ich weiß immer nicht, ob man nur in einem High Fantasy Buch von Worldbuilding sprechen sollte, aber hier passt es einfach. Es war einfach großes Kino wie das Setting beschreiben wurde und es gab einen Moment im Buch, da hatte ich das Gefühl alles beobachten zu können. Das war so schön, weil ich dieses Gefühl sonst nicht kenne. 

Würdest du dieses Buch/ diesen Autor weiter empfehlen?

ABSOLUT!!! Ich kann das Buch von Eva Sigmund wirklich jedem ans Herz legen, der sich ein tolles Debüt von einer deutschen Autorin wünscht. Meiner Ansicht nach muss sich Lúm vor keiner Dystopie, Fantasy Geschichte verstecken, denn es ist spannend, die Ideen sind toll und es wurde nicht in die Länge gezogen, auch wenn ich mir eine Fortsetzung wünschen würde. Aus diesem Grund wünsche ich mir von meinen Leser, gebt dem Buch eine Chance Ich denke ihr werdet es nicht bereuen. 

  

Rating Report

Handlung

Charaktere

Schreibstil

Spannung

Genre

Overall: 4.3

Reading this book contributed to these challenges:

• Debüt Challenge 2013/2014