Rezension – Lucinda Riley: Der Lavendelgarten

Von Bianfox @zeitpunktBlog

Leseprobe

Inhaltsangabe:

Emilie de la Martinières erbt nach dem Tod ihrer Mutter nicht nur deren Vermögen sondern auch ein herrschaftliches Château in der Provence, welches jedoch mehr als renovierungsbedürftig ist. Dies an sich wäre schon eine gewaltige Aufgabe, doch Emilie hat ein weiteres Problem: Jahrelang hat sie alles versucht, um sich ein Leben in Paris jenseits ihrer Herkunft aufzubauen.

So steht Emilie vor der Entscheidung, ob sie das Château verkaufen soll und somit in ihr eigenes Leben zurückkehren kann, oder ob sie sich für das Erbe und somit für ihre Herkunft entscheidet. Vielleicht kann die Konfrontation mit der Familiengeschichte ihr dabei weiterhelfen. Immerhin versucht ihr der nette Kunsthändler Sebastian weiterzuhelfen. Doch auch er trägt ein Geheimnis mit sich, welches sich unweigerlich immer mehr mit Emilies verknüpft …

Bewertung:

Ähnlich wie bei “Das Mädchen auf dem Klippen” sind auch in diesem Roman zwei Handlungsstränge eng miteinander verknüpft: Emilies Geschichte, die im Hier und Jetzt spielt, basiert auf der Familiengeschichte der Martinières, die vorrangig vom alten Weinbauer Jacques erzählt wird. Dieses Mal spielt die Geschichte im 2. Weltkrieg, wobei es insbesondere um den Widerstand und die englischen Agenten geht, die nach Frankreich ausgesandt worden waren, um Informationen zu beschaffen, oder den Rebellen zu helfen.

Hier muss man sagen, dass der Leser, gerade der deutsche Leser, eine interessante und vielleicht für ihn neue Einblicke in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges bekommt, da der Fokus hierbei auf die Maßnahmen Englands und Frankreichs gelegt wird, und nicht Deutschland im Mittelpunkt steht. Dabei gelingt es Riley meiner Meinung nach mit diesem heutzutage immernoch heiklen Thema in angemessener Weise umzugehen. Die Geschichte wirkt so lebendig und ehrlich, als wenn sie so oder so ähnlich tatsächlich hätte geschehen sein können.

Landschaftlich spielt dieser Roman in der Provence, die durch die Beschreibungen im Roman für den Leser förmlich zum Greifen nahe wird. Das Anwesen in Gassin, welches tatsächlich existiert, muss traumhaft schön gelegen sein. Nur der Lavendelgarten, mit der die deutsche Ausgabe betitelt wurde, findet eigentlich keine Erwähnung im Roman, aber darüber kann der Leser getrost hinwegsehen.

Wie auch schon bei “Dem Mädchen auf den Klippen” gelingt es Riley auch hier die historischen Figuren besser zu zeichnen. Dies scheint ihr in der Tat mehr zu liegen. Emilie bleibt für mich bis zum Schluss zu farblos, zu willenlos, obwohl sie sich doch mit aller Macht eine Existenz jenseits ihrer Familie aufbauen möchte. Sie verhält sich dankbar naiv, was für die Geschichte nicht zuträglich ist, da ihr Verhalten und das Verhalten der anderen Personen ihr gegenüber, z. B. Sebastian, zu vorhersehbar wird. So ist dann auch das Ende nur teilweise überraschend, dazu vornehmlich im historischen Kontext und weniger bei Emilie.

Fazit:

Ein Roman mit einer interessanten historischen Geschichte mit dazu passenden und spannenden historischen Figuren, dafür mit einer zu offensichtlichen Story im Hier und Jetzt.

Daten:

Lucinda Riley: Der Lavendelgarten
Verlag: Goldmann-Verlag
ISBN: 978-3442-47797-5Seitenzahl: 512
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2013
Originaltitel: The Light Behind the Window


Bewertung:

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Zusatzinformationen

Autorin:

Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebt es zu reisen und ist nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentriert sich Lucinda Riley heute ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stürmte jedes ihrer Bücher die internationalen Bestsellerlisten. Lucinda Riley lebt mit ihrer Familie in Norfolk im Osten Englands und in ihrem Haus in der Provence.

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Quellenangaben:

Cover, Autoreninformation und Autorenbild: Goldmann-Verlag, englische Ausgabe: goodreads.com