Themen: Behinderung, Gesellschaft, Medizin, Familie
Preis/ neu: 18, 99€ (D)
Kaufen?
Herbst 2009. Sandra Roth ist im neunten Monat schwanger. Mit Lotta, einem Wunschkind, die Vorfreude der Familie ist groß. Doch bei einer Routineuntersuchung erfährt sie, dass das Gehirn ihrer Tochter nicht ausreichend mit Blut versorgt wird. Welche Konsequenzen diese Gefäßfehlbildung für das Leben von Lotta haben wird, können die Ärzte nicht vorhersagen. »Lotta ist eine Wundertüte«, sagt ein Arzt. »Man weiß nie, was drin ist.« Lotta könnte ein »Rollstuhl-Baby« sein, so nennt das ihr zwei Jahre älterer Bruder Ben. Während er auch gerne einen Rollstuhl hätte, weil man dann nicht selbst laufen muss, setzen sich die Eltern mit anderen Fragen auseinander: Wie lebt es sich mit einem behinderten Kind in einer Gesellschaft, die alles daransetzt, Behinderungen und Krankheiten abzuschaffen? Wie reagieren Freunde, Nachbarn, Kollegen? Und was wird Lotta für ein Leben haben – eingeschränkt, ausgegrenzt? Oder angenommen und geliebt?Authentisch und liebevoll erzählt Sandra Roth von den ersten drei Jahren mit Lotta, Jahre voller Kämpfe, Überraschungen, Leid und Glück, an deren Ende wir eine lächelnde Lotta im Kindergarten erleben. Ein Buch voll großer Fragen, das Mut macht, auch den schwierigen Momenten im Leben mit Optimismus und Humor zu begegnen. Denn: »Zum Lachen muss man nicht laufen können.« (Quelle: Amazon.de)
Ich finde, das Cover ist zwar nett gestaltet und mit dem Playmobilmännchen darauf ausdrucksstark, aber es sieht nach einem typischen Sachbuch aus, nach dem nicht jeder greifen würde. Aber dieses Buch sollte jeder lesen und deshalb hätte ich mir ein wenig mehr Farbe gewünscht, damit es heraussticht aus der Masse und seine besondere Geschichte in die Welt hinausschreien kann.
Sandra Roth kann mit Worten umgehen und das merkt man diesem Buch an. Sie schreibt einerseits natürlich als Mutter, die liebt, zweifelt und weint, aber auch als sehr gute Autorin mit einem angenehmen Schreibstil, flüssigen Sätzen, die einen auch mal gut und gerne zu Tränen rühren. Gerade, da die Geschichte wahr ist, ist das Buch etwas ganz Besonderes, was kein fiktives Werk genauso nachmachen könnte. Diese rührende Geschichte, welche direkt aus der Realität gegriffen ist, kommt genauso echt und authentisch beim Leser an, wie es sein sollte, und dafür bekommt die Mutter und Autorin meine Hochachtung!
Thema/ Inhalt:
Familie Roth erwartet ihr zweites Kind. Sohn Ben, gerade mal 2 Jahre alt, freut sich auf sein kleines Schwesterchen und auch Mama Sandra und Papa Harry freuen sich sehr, bis ein Arztbesuch ihre Freude trübt. Es wurde ein gesundheitlicher Fehler bei der kleinen Lotta festgestellt und ihre ganze Welt steht Kopf. Trauen sie sich das Leben mit einem behinderten Kind zu? Halten sie der Belastung stand und wie wird sich ihr Leben verändern? Eine berührende Geschichte über die kleine Lotta, die eine wahre Wundertüte ist...Idee/ Umsetzung:
Ich finde den Mut von Sandra Roth einfach unfassbar, ein solches Buch zu schreiben, alle persönlichen Erfahrungen, Erlebnisse und jeden noch so schmerzhaften Gedanken mit uns Lesern zu teilen. Hautnah bei einer solchen Lebensgeschichte dabei ist man selten, und somit hat sie hier etwas ganz eigenes, einzigartiges erschaffen. Viel Kraft hat es sicherlich gekostet, sich zu überwinden, ein Teil des eigene Lebens in ein Buch zu verpacken und ich kann gar nicht oft genug betonen, wie sehr ich vor dieser Entscheidung den Hut ziehe. Die Umsetzung ist ebenso bewundernswert. Wer denkt, dieses Buch ist nur traurig oder deprimierend, der irrt sich. Ich habe das Buch auch als sehr tröstlich und Mut machend erlebt, als ein Werk, das das Leben feiert und nicht bedauert und klagt.Somit ist es einfach ein Buch, dass sich natürlich von der Masse abhebt und mit seiner ehrlichen, realen Geschichte nicht nur mein Leserherz, sondern auch mich als Mensch sehr zum Nachdenken gebracht und berührt hat.
Charaktere:
Diese kann ich bei dem Buch natürlich nicht "bewerten". Sandra Roth schreibt über ihre Familie, über Bekannte und Freunde und ich konnte mir beim Lesen alle vorstellen, wie sie leiben und leben. Ich habe alle in mein Herz geschlossen, allen voran natürlich die kleine Lotta, über die ich nur zu gerne mehr lesen würde. Als würden sie vor mir stehen, hat die Autorin bei mir Bilder im Kopf entstehen lassen, wie man sie nur bei sehr realistischen fiktiven Figuren hat, oder aber bei Menschen, die wirklich existieren, so wie in diesem Fall.
Ende:
Auch, wenn es seine traurigen Momente hat und ich tatsächlich einige Male schwer schlucken und ein Taschentuch herauskramen musste, so habe ich es mit einem sehr guten, positiven Gefühl beendet und viele Botschaften aus diesem Buch für mein Leben mitgenommen.
Wer sich denkt, dass dieses Buch nichts für ihn ist, da es als Sachbuch deklariert ist und womöglich unscheinbar wirkt, der irrt. Dieses Buch ist so bewegend, so echt und zum Nachdenken anregend, wie kaum ein anderes. Die Autorin hat den Mut gefasst, ihr Leben mit Lotta niederzuschreiben und hat dadurch mein Herz um eine rührende Geschichte bereichert, die ich so schnell keinesfalls vergessen werde.
Vielen Dank für die freundliche Bereitstellung Buches an:
Sandra Roth, geboren 1977, studierte Politikwissenschaften und Medienberatung in Bonn, Berlin und den USA. Nach ihrem Diplom absolvierte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und arbeitet seitdem als freie Autorin, u.a. für Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Brigitte. Ihre Themen reichen von Wissenschaft und Bildung bis zu Kultur und Technik. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Köln. »Lotta Wundertüte« ist ihr erstes Buch. (Quelle: Amazon.de)