[Rezension] Lost in a Kiss

Von Amarylie

„»Es könnte sein, dass du es nicht gern hörst. Wenn man sich nahesteht, zeigen sich nach und nach die Risse. Doch manchmal erscheint es nur klarer, was man dabei sieht, weil man einander so nahesteht, dass man nur einen Teil des Bildes erfasst.«“

(Zitat Seite 300/301)

Ein Versprechen. Zwei Herzen. Drei Regeln. Vier Wochen, um sie alle zu brechen.

Im Liebesroman „Lost in a Kiss“ nimmt uns die US-amerikanische Autorin Kati Wilde mit 
auf einen vierwöchigen Roadtrip durch Oregon und Kalifornien, auf dem die Funken fliegen. 
Frech, romantisch und leidenschaftlich.
Als Aspens beste Freundin Bethany sie auf einen vierwöchigen Roadtrip zur Feier ihres 
College-Abschlusses einlädt, hegt Aspen gemischte Gefühle. Hauptsächlich, weil Bethanys 
überfürsorglicher Bruder Bram dabei sein wird, mit dem sie immer wieder aneinandergerät 
und der scheinbar keine allzu hohe Meinung von ihr hat. Aber Aspen ist entschlossen, das 
Beste aus der Reise zu machen und irgendwie mit Bram zurechtzukommen.
Doch dann springt Bethany in letzter Sekunde ab. Aspen, die als Einzige den Grund dafür 
kennt, tritt den Roadtrip mit Bram allein an. Als sich Aspens Gefühle für Bram mit der 
Zeit verändern und alles bisher Unausgesprochene zwischen ihnen ans Licht kommt, riskiert 
sie nicht nur, ihr Herz zu verlieren …
[Quelle: Knaur Verlag]

Ich bin durch Zufall durch den Verlag auf Lost in a Kiss von Kati Wilde gestoßen und bin dem Verlag so dankbar dafür. Sowohl das Cover als auch der Klappentext waren interessant, aber was sich hinter dem Aussehen und dem Text verborgen hat, war so viel mehr. Es handelt sich bei der Geschichte nicht nur um eine typische New Adult Story, bei der es nur um die Liebesgeschichte zweier Menschen geht. Es geht über eine einfache Liebesgeschichte hinaus. Die Geschichte behandelt insgesamt 3 Problempunkte, die hier vertieft und in die Geschichte integriert worden sind.

Aspen kommt aus einem armen Elternhaus, was mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Bethany hingegen ist das komplette Gegenteil, reich bis zum Abwinken.
Direkt am ersten Uni-Tag lernten sie sich kennen und wurden so gleich die dicksten Freunde.
Bethany hat nur noch ihren Bruder Bram, der sie stehts überbehütet. Wöchentlich schaut er bei ihr vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Da ist es kein großes Wunder, dass sich die Geschwister Nahe stehen. Da Aspen Bram durch ein Chaos kennenlernt, war klar, dass sich die beiden nicht sympathisch sind, egal wie gut beide aussahen. Aspen versuchte seit dem Bram so wenig wie möglich über den Weg zu laufen.
Einige Jahre später:
Nachdem die Freundinnen die Uni mit dem Bachelor abgeschlossen haben, planen sie ein Roadtrip, bevor beide ihren Master beginnen. Um so ärgerlicher ist es für Aspen, dass Bram dabei sein soll, aber da es der Wunsch ihrer Freundin ist, hat sie sich damit abgefunden. Nachdem Bethany den geplanten Trip kurz vor Antritt absagt, beginnen für Aspen und Bram eine Reise voller Geheimnisse, Emotionen und Herzschmerz.

Für mich war die Reise mit den Protagonisten eine absolute Achterbahn der Gefühle. Ich fühlte mich so gleich mit Aspen verbunden. An Authentizität hat es nicht gefehlt, auch nicht an echten Emotionen. Es gab diverse Szenen, an denen ich Rotz und Wasser geheult habe. Es gab aber auch Momente der Glückseligkeit und Spannung. Durch die Seiten konnte man die elektrische Spannung zwischen den Protagonisten spüren.
Die Autorin hat meiner Meinung nach den Charaktere viel Leben, Echtheit und Sympathie eingehaucht – dem einen mehr, dem anderen weniger.
Die großen Thematiken wurden toll umgesetzt, mit den zwei Seiten der Medaille.
Dass die Themen Armut und Reichtum nichts Neues in dem Genre ist, ist nicht verwunderlich. Aber hier im Roman wird der Reichtum mit seiner einhergehenden Zweifel am Vertrauen gegenüber dem anderen sehr authentisch dargestellt. Das dadurch Vorurteile entstehen, die sich sehr negativ auf die Beziehung auswirken können, wurde hier nicht beschönigt, sondern sehr verstärkt dargestellt, was ich sehr schön finde.
Nicht alles lief nach Plan. Fehler im Handeln waren hier vorprogramiert und unvermeidlich, sodass es sehr menschlich wirkte und auch die Wendung gegen Ende und das Ende selbst fand ich großartig gewählt. Die Wendung war eines der emotionalsten Momente für mich und wirklich sehr sehr toll.

Noch einige Sätze zu Bram: Er ist ein spezieller Charakter. Ein Mann, der weiß, wie er auf andere wirkt, und wie er mit Geld seine Macht unterstreichen kann. Mit etwas Empathie kann man sich aber wunderbar in seine Sichtweise hineinversetzen und alles nachvollziehen. Jede Handlung, jedes Wort und jede Gefühlsregung. Dass vieles falsch war, machte da nicht viel aus, denn das war Bram. Die Fehler machen sein Wesen aus. Nach außen hin wirkt er kalt, herzlos, wie ein Stein, aber innen drin wie eine Sahnetorte mit Regenbogen-Samties.

Lost in a Kiss konnte mich durch und durch faszinieren und überzeugen. Mich hat schon lange kein New Adult Roman zum Weinen gebracht, geschweige denn eins, dass mich dies mehr als ein Mal tun ließ. Lost in a Kiss von Kati Wilde ist eines meiner liebsten Romane geworden und eine klare Empfehlung von mir!

Titel: Lost in a Kiss
Genre: New Adult

Autor: Kati Wilde
Verlag: Knaur Verlag (© Cover)

ISBN: 978-3-426-52306-3
Preis: 12,99€

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