hier erhältlich: *klick*
x Autor: Jonathan Stroud
x Übersetzer: Katharina Orgaß, Gerald Jung
x Titel: Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe
x Originaltitel: Lockwood & Co. – The Screaming Staircase
x Reihe: Lockwood & Co., Band 1
x Genre: Fantasy
x Erscheinungsdatum: 11. September 2013
x bei cbj
x 432 Seiten
x ISBN: 3570156176
x zum Trailer: *klick*
x interaktives Onlinegame: *klick*
x zur Leseprobe: *klick*
x Erste Sätze: Zu den ersten Fällen, an denen ich bei Lockwood & Co. mitgearbeitet habe, möchte ich hier nicht viel sagen. Einerseits, weil die Opfer anonym bleiben sollen, andererseits, weil die Einzelheiten allzu grausig sind, aber vor allem weil wir es tatsächlich fertiggebracht haben, diese Aufträge allesamt gründlich zu vermasseln. So, jetzt ist es raus.
Klappentext:
“Nach unten!”, brüllte Lockwood.
Die Kerzen flackerten irrwitzig und unsere Schatten jagten über die Wände, als wir die Treppenwindungen hinunterstürmten. Rund um uns erhob sich ein ungeheuerliches Kreischen, drang aus den Stufen und Steinen selbst – schmerzhaft wie Peitschenhiebe. Doch das Unerträglichste war die pure Todesangst, in der die Schreie ausgestoßen wurden. Abwärts, immer rundherum, rundherum … Und plötzlich waren die Schatten, die neben uns herglitten, nicht mehr unsere eigenen. Sie trugen spitze Kapuzen und aus ihren weiten Ärmeln reckten sich dürre Arme. Abwärts, abwärts .. Die Schemen jagten uns, zu Klauen gekrümmte Schattenfinger griffen nach Lockwood und mir, die Schreie bohrten sich wie rotglühende Eisen in unsere Schädel und ich hatte nur noch einen Wunsch – dass der grauenvolle Lärm endlich verstummen möge.
Rezension:
Als große Liebhaberin von Geistergeschichten, kam ich am Reihenauftakt “Lockwood & Co. – Die seufzende Wendeltreppe” von Jonathan Stroud natürlich nicht vorbei, nachdem ich erst einmal gehört hatte, dass es sich bei Lockwood & Co. um eine Agentur von Geisterjägern handelt und die Welt in der Geschichte von eine Art ‘Geisterempidemie’ befallen ist.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich von Jonathan Stroud bisher noch nichts gelesen habe (ja, auch die Bartimäus-Bücher nicht) und so war ich sehr überrascht über den Schreibstil, der mir richtig gut gefallen hat. Locker, flüssig und spannend erzählt er die Geschichte in 26 Kapiteln und hängt als Zugabe noch ein Glossar mit den gebräuchlichsten Begriffen der Geisterjägerwelt an.
Erzählt wird aus der Sicht der hochsensiblen Lucy – eine der drei Mitarbeiter von Lockwood & Co., und diejenige, die als letztes zur Gruppe stieß. Anthony, von allen nur ‘Lockwood’ genannt, der sich immer sofort ins Geschehen stürzende Chef und George, ein wahrhaftiger Recherchefreak, komplettieren das ungleiche Trio. Was ich am faszinierendsten fand war, dass es sich bei den dreien um Kinder bzw. Jugendliche handelt, was ich am Anfang durch ihr erwachsenes Verhaltens überhaupt nicht bemerkte. Die vielen Geisterjägeragenturen der Geschichte bestehen nur aus Kindern, da Erwachsene Geister nicht sehen können. Allerdings haben diese Agenturen normalerweise einen volljährigen ‘Berater’, der aufpassen soll – im Gegensatz zu Lockwood & Co.
Der Plott der Geschichte ist, dass unser Team bei einem Auftrag richtig großen Mist gebaut und somit ein Wohnhaus abbrennt (hätten sie auf George gehört und sich ordentlich informiert, wäre das natürlich nicht passiert). Nun hängt eine Klage im Raum und Lockwood kann die Summe für den Schadensersatz nur dann aufbringen, wenn er einen richtig großen Auftrag bekommt – nicht ganz so leicht, wenn man dafür bekannt ist, Häuser in Flammen aufgehen zu lassen. Trotz allem ergibt sich durch seltsame Begebenheiten ein neuer Auftrag – und der ist extrem gefährlich, denn die Geister des betroffenen Herrenhauses haben bereits mehrere Geisterjäger auf dem Gewissen.
Eine Geschichte mit Geistern UND einem Spukhaus – mein persönlicher Lieblingstoff. Spätestens als Lucy anfing von dem Auftrag im Haus zu erzählen, war ich völlig gefesselt, und was sich nach und nach offenbart ist einfach nur genial. Nur das Ende hat mich nicht so ganz angesprochen. Man kann sich denken, dass an diesem Auftrag irgendetwas faul war und was es letztendlich war, war mir beinahe etwas zu abgedreht und hätte sich anders sicher besser auflösen lassen… Was aber nicht heißt, dass es schlecht ist – das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.
Zu empfehlen ist die Geschichte Jugendlichen und Erwachsenen mit einer etwas morbiden Ader und einer Leidenschaft für Geister- und Gespenstergeschichten. Wer sich leicht gruselt, das aber nicht möchte, sollte “Lockwood & Co.” lieber liegen lassen.
Fazit:
Eine spannende Geschichte in einem London das von Geistern verseucht ist inklusive sympathisch-chaotischem Geisterjägertrio.
Bewertung:
Jonathan Stroud wurde im englischen Belford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle und Arthur in der Nähe von London. Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus.