Verlag: Arena
Original-Titel:
Seitenanzahl: 328 (Broschiert)
Preis: 12,99€ (Broschiert)
10,99€ (eBook)
ISBN-13: 978-3401601700
Erscheinungsdatum: März 2016
Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
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Klappentext:Das ist echt mieses Timing! Kurz vorm Abschlussball, genauer: als der Ball bereits in vollem Gange ist, gibt Gias Freund ihr den Laufpass. Für Gia steht fest: Ein Ersatz-Date muss her, sofort! Sie spricht den nächstbesten, immerhin ganz süßen Jungen an. Als der Unbekannte aber auf dem Ball so gut ihr perfektes Date gibt, ärgert sich Gia bald, ihn nicht mal nach seinem richtigen Namen gefragt zu haben …Quelle: Arena
Weite inhaltliche Angaben sind hier nicht notwendig, ein bisschen mehr gibt es in der Rezension.
Schreibstil:
Es gibt, wie immer, rein gar nichts an dem Schreibstil von Kasie West auszusetzen. Das Buch liest sich wieder einmal von allein und ich frag mich wo die Seiten hin sind. Die Autorin hat einfach einen wundervollen leichten und sehr flüssigen Stil, der mir bisher noch keine Probleme bereitet hat.Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Gia.Meinung: Wie steigen genau mit dem Klappentext in die Geschichte ein und sind somit gleich mittendrin. Natürlich ist es keine schöne Situation, mit der das Buch startet. Aber die Reaktion der Protagonistin darauf, ist auch alles andere als normal. Man zeige mir eine handvoll Menschen, die so reagieren würden ... da sollten nicht annähend so viele zu finden sein.
Gia wird es vielen nicht leicht machen und auch ich hatte am Anfang so meine Probleme mit ihr. Es ist schwer Sympathie für sie zu empfinden. Das ist noch nicht einmal komplett auf ihre Handlung mit dem Ersatzdate zurück zu führen, sondern viel mehr darauf, wie sie sich hier anfangs gibt. Sie gehört zu den beliebten Schülern, hat einen großen Freundeskreis um sich und teilt ihr Leben gern auf Twitter. Ich bin ein Gegner von diesen "Ich muss einfach alles posten..." - Leuten und damit hat Gia bei mir schon einmal keinen Pluspunkt gesammelt. Doch ich hab mit der Zeit gelernt sie zu verstehen und ihre Ängste, Sorgen ... wenn man ihre Sorgen denn so nennen kann. Um so interessanter war die Entwicklung von ihr mit anzusehen. Sie wird zu einem jungen Menschen, der sich und sein Leben komplett in Frage stellt und sich weiterentwickelt, was mir extrem gut gefallen hat. Obwohl ich ganz klar sagen muss, dass man hier noch mehr hätte rausholen können!
Den männlichen Part im Buch ... nennen wir ihn So-als-ob-Bradley (mir egal, wenn Ihr jetzt lacht ^^), denn man erfährt den Namen erst nach ca. 100 Seiten und das wäre doch ein riesiger Spoiler, wenn ich Euch jetzt verraten würde wie das Ersatzdate von Gia heißt. Es würde zumindest irgendwie die Spannung nehmen. Also ... So-als-ob-Bradley ist das komplette Gegenteil, der ganzen Klischee-beladenden Bad Boys die man in solchen Büchern vielleicht erwarten würde. Aber bei Kasie West gibt es diese sowieso nicht, jedenfalls in ihren romantisch lustigen Geschichten. So-als-ob-Bradley und Gia passen als Charaktere herrlich zusammen und sorgen für tolle und interessante Gespräche, ich hab das Zusammenspiel beider sehr genossen. Mit seiner Hilfsbereitschaft konnte So-als-ob-Bradley bei mir punkten und so perfekt wie er manchen Momenten wirkt, er ist es nicht und ohne seine kleinen Fehler, wäre er mir schon fast wieder zu gradlinig gewesen.
Die Nebencharaktere waren sehr gut und für die Geschichte ausreichend ausgearbeitet. Sehr gefallen hat mir hier Bec, die Schwester von So-als-ob-Bradley, sie ist anfangs nicht sehr freundlich gegenüber Gia eingestellt ... was man ihr keineswegs verübeln kann, aber sie wird zu einer sehr wichtigen Person für Gia. Dann gibt es da noch den engeren Freundeskreis von Gia, dieser besteht aus Claire, Laney und Jules. Wobei Jules hier ganz klar außen vor ist, sie ist noch nicht lange in der Truppe und was sie hier gegenüber Gia abzieht, ist einfach unterste Schublade. Ich hab sie wirklich gehasst und finde niemand sollte sich so zwischen Menschen drängen. Claire und Laney waren, trotz sehr guter Freundschaft zu Gia, eine kleine Grauzone für mich, was ich aber zu keiner Zeit als schlimm empfand. Den Kopf schütteln musste ich über die Eltern von Gia, ich mag diese pseudo perfekten Familien nicht, oder Eltern die ihren Kindern förmlich den Mund verbieten. Die Mutter von Bec und So-als-ob-Bradley, konnte mich in den wenigen Momenten, in denen sie agiert, sehr überzeugen und ich mochte sie sofort. Über Gias Bruder verliere ich an dieser Stelle kein Wort, ich bin aus ihm nicht wirklich schlau geworden, aber er scheint nicht so verkehrt zu sein.
Neben der lustigen und romantischen Geschichte, wo sich beide Charaktere übrigens langsam annähern (sehr erfrischend wenn man die ganzen Geschichten betrachtet wo es Schlag auf Schlag geht), gibt es hier noch eine ganze Menge mehr worauf die Autorin abzielt. Vielleicht wirkt es schon fast ein bisschen zu viel, wenn man alle Themen nebeneinander stellt. Wir hätten hier zum einen das Bild der Gesellschaft mit den heutigen Social Media Plattformen, angekratzt wird das Thema Mobbing hier im Zusammenhang mit dem Ansehen im Freundeskreis, Familienprobleme die man vorher gar nicht als solche empfunden hat, die Frage was man bisher überhaupt für ein Leben geführt hat und natürlich die Problematik wenn man sich in ein Netz aus Lügen verstrickt. Das klingt jetzt ziemlich überladen und sehr viel für etwas über 300 Seiten, aber Kasie West hat diese Themen toll miteinander verwoben.
Natürlich gibt es hier nicht viel was überraschend kommt, man weiß einfach worauf die Geschichte hinausläuft und wo die Charaktere (zum Teil) am Schluss stehen werden, wobei Kasie West kurz vor Schluss noch einen kleinen dramatischen Moment einbaut, der mich ein bisschen an Pretty Woman erinnert hat. Dennoch macht das Drumherum die Geschichte wieder einmal sehr unterhaltsam und ich bleibe nur mit einem kleinen Kritikpunkt zurück, dass man bei Gias Entwicklung ein klein wenig mehr hätte rausholen können. Ich bin trotzdem wieder einmal absolut überzeugt von Kasie West, außer dass ein paar Seiten mehr auch nicht so verkehrt gewesen wären. :)
Fazit:
Nicht überraschend, man weiß wie es endet ... aber ungemein unterhaltsam - eben ganz Kasie West.