Cover
Der Autor
Peter Schwindt wurde 1964 in Bonn geboren. Nachdem er als Redakteur für verschiedene Verlage tätig war, ist er seit 1997 freiberuflicher Autor und schreibt neben seinen Romanen auch Hörspiele und Drehbücher für Radio und Fernsehen. Er lebt mit Frau und Tochter im Siegerland.
ProduktinformationLink zu Amazon
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: cbj (9. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570400573
ISBN-13: 978-3570400579
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14,8 x 1,6 cm
Leseprobe
Quelle: Randomhouse *bitte lesen*
Die Geschichte...
Rosalie Claireveaux hat es nicht leicht: Seit Rosalies Geburt liegt ihre Mutter im Koma, woran sich der Teenager die Schuld gibt. Und auch ihr Vater hilft ihr mit seinem emotionslosen Verhalten nicht wirklich. Einzig bei ihrer Großmutter, die außerhalb von Paris wohnt, und bei Ambrose, einem jungen Afrikaner, fühlt sie sich geborgen und verstanden. An ihrem 16. Geburtstag verändert sich Rosalies Leben schlagartig, denn sie beginnt Stimmen zu hören und einen Mann zu sehen, der allen anderen verborgen bleibt. Beginnt sie, ebenso wie ihre Mutter, manisch-depressiv und verrückt zu werden? Doch das Mädchen gibt nicht auf, auch wenn das bedeutet, dass sie sich dafür tief unter die Stadt, in die Katakomben von Paris, begeben muss.... **ACHTUNG SPOILER** Und Ambrose steht ihr bei diesem lebensgefährlichen Abenteuer zur Seite, auch wenn er von Rosalies Erlebnissen mit dem Übersinnlichen nicht ganz überzeugt ist und manchmal auch an ihrem Geisteszustand zweifelt. Auf der Suche nach Antworten macht sie die Bekanntschaft des mysteriösen Geschäftsmanns Quentin Pylart, der ebenfalls sehr an den Katakomben interessiert ist... Wie hängen das rätselhafte Verschwinden des Hausmeisters vor über 16 Jahren mit dem Diebstahl des Spiegels aus ihrer Wohnung und die Einladung von Pylart zusammen? Rosalie vermutet, dass dies alles mit den unterirdischen Gewölben zu tun hat... Wird der Teenager das Rätsel um die Pariser Unterwelt lösen? **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:
"Libri Mortis - Flüsternde Stimmen" heißt der Auftakt der Trilogie rund um Rosalie Claireveaux. Als Schauplatz hat der (mir bis dato unbekannte) Autor die schöne Stadt Paris gewählt, die Geschichte beginnt im November und endet im darauffolgenden Februar.
Rosalie Claireveaux, die mit einem braunen & einem grünen Auge zur Welt gekommen ist, hat in ihrem jungen Leben schon einiges durchgemacht. Ihre Mutter Marguerite liegt seit 16 Jahren im Koma und ist trotz der regelmäßigen Krankenhausbesuche wie eine Fremde für Rosalie. Ihr Vater, Maurice Claireveaux, arbeitet als klinischer Psychiater im diesem Krankenhaus und kommt mit seiner rebellischen Tochter überhaupt nicht zurecht. Er legt häufig ein fast schon zwanghaftes Verhalten an den Tag und lässt seine Tochter wegen seines Berufs auch oft allein. Zu ihrer Großmutter hat Rosalie einen guten Draht, doch sie wohnt außerhalb von Paris und sieht ihre Enkelin nicht sehr oft. Und dann gibt es noch Ambrose, einen 17-jährigen Schwarzafrikaner aus ärmlichen Verhältnissen, mit dem sie sich sehr gut versteht und der sie auf der Suche nach den geheimnisvollen Stimmen unterstützt. Auf der einen Seite hat die 16-jährige Rosalie mit "normalen" Teenagersorgen zu kämpfen, auf der anderen Seite hat sie Angst, den Verstand zu verlieren bzw. von ihrer Mutter die Depressionen geerbt zu haben...
Obwohl Rosalie manchmal ganz schön nervt und teilweise ein wenig unsympathisch wirkt, wurde die Hauptperson dieser Trilogie sehr vielschichtig und interessant gestaltet. Sie ist couragiert, hat viele Ecken & Kanten und lässt sich nicht unterkriegen. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Ambrose, Rosalies Großmutter oder der undurchsichtige Quentin Pylart, wurden hervorragend ausgearbeitet und fügen sich ansprechend in die Handlung ein. Ich würde gern mehr über sie erfahren und hoffe, dass mir dieser Wunsch in den Nachfolgebänden erfüllt wird. :)
Die Handlung von "Flüsternde Schatten" beginnt mit dem 16. Geburtstag von Rosalie, wobei wir erst mal Rosalie und ihre Umgebung kennenlernen. Bis die Story so richtig in Fahrt kommt, dauert es schon eine ganze Weile, aber ich muss sagen, das Durchhalten lohnt sich! Nach diesen Anfangsschwierigkeiten steigert sich die Spannung mit jeder Seite, es werden immer wieder neue Geheimnisse & Rätsel in die Geschichte eingeflochten und die düstere, etwas unheimliche Atmosphäre passt richtig gut zur Handlung. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die hoffentlich im 2. Band beantwortet werden.
Peter Schwindts Idee, den Schauplatz nach Paris zu verlegen und die Katakomben einzubauen, gefällt mir sehr. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse (in der 3. Person) aus der Perspektive von Rosalie. Auch wenn ich Handlungen von Rosalie nicht immer nachvollziehen bzw. gutheißen kann, habe ich die 16-jährige dennoch schnell in mein Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert, mitgefühlt & mitgelitten. Der Schreibstil dieses Romans darf als ausdrucksvoll und flüssig bezeichnet werden, so dass die 400 Seiten flott zu lesen sind.
FAZIT:
Auch wenn ich zu Beginn wegen der ausführlichen Schilderungen leichte Schwierigkeiten hatte, bietet "Flüsternde Schatten" einen geheimnisvoller Plot mit mysteriöser Atmosphäre, reizvolle, ausbaufähige Charaktere sowie einen bildhaften Schreibstil. Für den gelungenen Trilogie-Beginn vergebe ich unterhaltsame 4 (von 5) Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Schlaflose Stimmen".
ZITAT Seite 22:"Das neblige Paris konnte im späten Herbst eine harte Stadt sein, die selbst robuste Naturen an den Rand einer Depression brachte. Ein schweres Grau war die beherrschende Farbe. Nur die bunten Reklametafeln und flackernde Neonschriftzüge, die an den von den Abgasen geschwärzten Hausfassaden angebracht waren, setzten einen schäbigen Kontrapunkt, der die Trostlosigkeit jedoch nur verstärkte. Die Touristen kannten zwar die Gegend um den Eiffelturm, die Rue de Rivoli mit dem Louvre oder Notre-Dame, doch das war nicht das wahre Paris. Das wahre Paris gab sich in den äußeren Arrondissements wie eine verlebte Frau, die sich einmal zu viel hatte liften lassen und nun kein Geld mehr hatte, den angerichteten Schaden mit billigem Make-up zu kaschieren."
ZITAT Seite 120:"War Paris im Frühling ein Fest des Lebens, fiel die Stadt im Winter in eine totenähnliche Starre, die das Gemüt ihrer Bewohner verdüsterte. Die Äste der kahlen Bäume wiesen wie knochendürre Finger in einen grauen, nebelverhangenen Himmel, der schwer auf allem lastete."
ZITAT Seite 156:
"Der Untergrund von Paris ist ein gewaltiger, löchriger Käse, durchzogen von der Kanalisation, den Katakomben, den alten Kalksteinbrüchen. Ein Ort der Finsternis und dunklen Träume. Auf manche übt er magische Anziehungskraft aus."
Der Autor
Peter Schwindt wurde 1964 in Bonn geboren. Nachdem er als Redakteur für verschiedene Verlage tätig war, ist er seit 1997 freiberuflicher Autor und schreibt neben seinen Romanen auch Hörspiele und Drehbücher für Radio und Fernsehen. Er lebt mit Frau und Tochter im Siegerland.
ProduktinformationLink zu Amazon
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: cbj (9. November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570400573
ISBN-13: 978-3570400579
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 14,8 x 1,6 cm
Leseprobe
Quelle: Randomhouse *bitte lesen*
Die Geschichte...
Rosalie Claireveaux hat es nicht leicht: Seit Rosalies Geburt liegt ihre Mutter im Koma, woran sich der Teenager die Schuld gibt. Und auch ihr Vater hilft ihr mit seinem emotionslosen Verhalten nicht wirklich. Einzig bei ihrer Großmutter, die außerhalb von Paris wohnt, und bei Ambrose, einem jungen Afrikaner, fühlt sie sich geborgen und verstanden. An ihrem 16. Geburtstag verändert sich Rosalies Leben schlagartig, denn sie beginnt Stimmen zu hören und einen Mann zu sehen, der allen anderen verborgen bleibt. Beginnt sie, ebenso wie ihre Mutter, manisch-depressiv und verrückt zu werden? Doch das Mädchen gibt nicht auf, auch wenn das bedeutet, dass sie sich dafür tief unter die Stadt, in die Katakomben von Paris, begeben muss.... **ACHTUNG SPOILER** Und Ambrose steht ihr bei diesem lebensgefährlichen Abenteuer zur Seite, auch wenn er von Rosalies Erlebnissen mit dem Übersinnlichen nicht ganz überzeugt ist und manchmal auch an ihrem Geisteszustand zweifelt. Auf der Suche nach Antworten macht sie die Bekanntschaft des mysteriösen Geschäftsmanns Quentin Pylart, der ebenfalls sehr an den Katakomben interessiert ist... Wie hängen das rätselhafte Verschwinden des Hausmeisters vor über 16 Jahren mit dem Diebstahl des Spiegels aus ihrer Wohnung und die Einladung von Pylart zusammen? Rosalie vermutet, dass dies alles mit den unterirdischen Gewölben zu tun hat... Wird der Teenager das Rätsel um die Pariser Unterwelt lösen? **SPOILER ENDE**
Meine Meinung:
"Libri Mortis - Flüsternde Stimmen" heißt der Auftakt der Trilogie rund um Rosalie Claireveaux. Als Schauplatz hat der (mir bis dato unbekannte) Autor die schöne Stadt Paris gewählt, die Geschichte beginnt im November und endet im darauffolgenden Februar.
Rosalie Claireveaux, die mit einem braunen & einem grünen Auge zur Welt gekommen ist, hat in ihrem jungen Leben schon einiges durchgemacht. Ihre Mutter Marguerite liegt seit 16 Jahren im Koma und ist trotz der regelmäßigen Krankenhausbesuche wie eine Fremde für Rosalie. Ihr Vater, Maurice Claireveaux, arbeitet als klinischer Psychiater im diesem Krankenhaus und kommt mit seiner rebellischen Tochter überhaupt nicht zurecht. Er legt häufig ein fast schon zwanghaftes Verhalten an den Tag und lässt seine Tochter wegen seines Berufs auch oft allein. Zu ihrer Großmutter hat Rosalie einen guten Draht, doch sie wohnt außerhalb von Paris und sieht ihre Enkelin nicht sehr oft. Und dann gibt es noch Ambrose, einen 17-jährigen Schwarzafrikaner aus ärmlichen Verhältnissen, mit dem sie sich sehr gut versteht und der sie auf der Suche nach den geheimnisvollen Stimmen unterstützt. Auf der einen Seite hat die 16-jährige Rosalie mit "normalen" Teenagersorgen zu kämpfen, auf der anderen Seite hat sie Angst, den Verstand zu verlieren bzw. von ihrer Mutter die Depressionen geerbt zu haben...
Obwohl Rosalie manchmal ganz schön nervt und teilweise ein wenig unsympathisch wirkt, wurde die Hauptperson dieser Trilogie sehr vielschichtig und interessant gestaltet. Sie ist couragiert, hat viele Ecken & Kanten und lässt sich nicht unterkriegen. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Ambrose, Rosalies Großmutter oder der undurchsichtige Quentin Pylart, wurden hervorragend ausgearbeitet und fügen sich ansprechend in die Handlung ein. Ich würde gern mehr über sie erfahren und hoffe, dass mir dieser Wunsch in den Nachfolgebänden erfüllt wird. :)
Die Handlung von "Flüsternde Schatten" beginnt mit dem 16. Geburtstag von Rosalie, wobei wir erst mal Rosalie und ihre Umgebung kennenlernen. Bis die Story so richtig in Fahrt kommt, dauert es schon eine ganze Weile, aber ich muss sagen, das Durchhalten lohnt sich! Nach diesen Anfangsschwierigkeiten steigert sich die Spannung mit jeder Seite, es werden immer wieder neue Geheimnisse & Rätsel in die Geschichte eingeflochten und die düstere, etwas unheimliche Atmosphäre passt richtig gut zur Handlung. Am Ende bleiben einige Fragen offen, die hoffentlich im 2. Band beantwortet werden.
Peter Schwindts Idee, den Schauplatz nach Paris zu verlegen und die Katakomben einzubauen, gefällt mir sehr. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse (in der 3. Person) aus der Perspektive von Rosalie. Auch wenn ich Handlungen von Rosalie nicht immer nachvollziehen bzw. gutheißen kann, habe ich die 16-jährige dennoch schnell in mein Herz geschlossen und mit ihr mitgefiebert, mitgefühlt & mitgelitten. Der Schreibstil dieses Romans darf als ausdrucksvoll und flüssig bezeichnet werden, so dass die 400 Seiten flott zu lesen sind.
FAZIT:
Auch wenn ich zu Beginn wegen der ausführlichen Schilderungen leichte Schwierigkeiten hatte, bietet "Flüsternde Schatten" einen geheimnisvoller Plot mit mysteriöser Atmosphäre, reizvolle, ausbaufähige Charaktere sowie einen bildhaften Schreibstil. Für den gelungenen Trilogie-Beginn vergebe ich unterhaltsame 4 (von 5) Punkte und freue mich auf die Fortsetzung "Schlaflose Stimmen".
ZITAT Seite 22:"Das neblige Paris konnte im späten Herbst eine harte Stadt sein, die selbst robuste Naturen an den Rand einer Depression brachte. Ein schweres Grau war die beherrschende Farbe. Nur die bunten Reklametafeln und flackernde Neonschriftzüge, die an den von den Abgasen geschwärzten Hausfassaden angebracht waren, setzten einen schäbigen Kontrapunkt, der die Trostlosigkeit jedoch nur verstärkte. Die Touristen kannten zwar die Gegend um den Eiffelturm, die Rue de Rivoli mit dem Louvre oder Notre-Dame, doch das war nicht das wahre Paris. Das wahre Paris gab sich in den äußeren Arrondissements wie eine verlebte Frau, die sich einmal zu viel hatte liften lassen und nun kein Geld mehr hatte, den angerichteten Schaden mit billigem Make-up zu kaschieren."
ZITAT Seite 120:"War Paris im Frühling ein Fest des Lebens, fiel die Stadt im Winter in eine totenähnliche Starre, die das Gemüt ihrer Bewohner verdüsterte. Die Äste der kahlen Bäume wiesen wie knochendürre Finger in einen grauen, nebelverhangenen Himmel, der schwer auf allem lastete."
ZITAT Seite 156:
"Der Untergrund von Paris ist ein gewaltiger, löchriger Käse, durchzogen von der Kanalisation, den Katakomben, den alten Kalksteinbrüchen. Ein Ort der Finsternis und dunklen Träume. Auf manche übt er magische Anziehungskraft aus."