[Rezension]: Kuss des Tigers – Colleen Houck

[Rezension]: Kuss des Tigers – Colleen HouckZum Inhalt:

In den Ferien arbeitet Kelsey für zwei Wochen in einem Zirkus zu arbeiten. Nicht wahnsinnig begeistert, macht sie sich auf den Weg, um dort für die nächsten zwei Wochen zu wohnen und zu arbeiten. Sofort fühlt sie sich zu dem weißen Tiger Dhiren angezogen und verbringt sehr viel Freizeit mit ihm ohne wirkliche Angst vor ihm zu haben. Kurz vor Ende ihrer Arbeitszeit, wird ihr das Angebot unterbreitet, Dhiren nach Indien in ein Tierschutzgebiet zu begleiten. Um noch mehr Zeit mit diesem schönen und geheimnisvollen Wesens verbringen zu dürfen, nimmt sie dieses Angebot freudig an. Auf dem Weg in das besagte Reservat, werden jedoch beide, sehr zu Kelseys Entsetzen, mitten im Dschungel ausgesetzt. Auf ihrer Reise durch den Dschungel, kommt sie dem wahren Ichs des Tigers auf die Spur: Er ist in Wahrheit ein verfluchter indischer Prinz, der die letzten 300 Jahren im Körper eines Tigers fristen musste. Zusammen begeben sie sich auf die gefahrvolle und aussichtslose Suche, um den Fluch zu bannenen.

Meine Meinung:

Der Plot startet wenig spektakulär mit Kelseys Suche nach einem Ferienjob. Genauso unspektakulär geht es zunächst weiter. Spannung baut sich nicht wirklich auf, zumindest keine Grundspannung, die sich durch das Buch zieht. Kleinere Spannungsbögen werden leider sehr schnell wieder aufgelöst, was unheimlich schade ist, da einige Szenen die Wende bringen könnten.
Die Idee mit dem verfluchten Prinzen, der sein Leben im Körper eines Tigers fristen muss, erinnerte mich zunächst an “Der Froschkönig”, auch wenn es mit einem Kuss nicht getan ist. Dass die Autorin hierfür einen indischen Prinzen und einen Tiger wählt, gibt dem Ganzen etwas Mysthisches und Geheimnisvolles.

Leider haben mir die Charaktere nicht sofort zugesagt. Vor allem Kelseys Charakter war sehr flach und langweilig. Zum Glück entwickelte sich der Charakter im Laufe der Geschichte weiter und gewann somit an Kontur und Farbe, wenngleich ich nur schwer und langsam Zugang zu ihr fand. Ihre Handlungen und Entscheidungen waren teils wirr und nicht nachvollziehbar.Sie selbst beschreibt es treffend, wie sie und ihre Mutter beim gemeinsamen Filme schauen reagierten, wenn etwas nicht so lief, wie erwartet:

Wir wurden beide ungehalten, wenn der Held oder die Heldin nicht das taten, was für uns so offensichtlich das Richtige war,…” (S. 339).

Auf der anderen Seite ist es auch spannend einen Charakter zu erleben, der entgegen dem Wunsch und den Erwartungen des Lesers handelt und somit unerwartete Konfikte einbringt.

Häufig enttäuscht mich das teils schlappe Ende in den Büchern. Hier ist das Gegenteil der Fall. Der Schluss wirft viele Fragen auf, die auf eine (hoffentlich) spannendere Fortsetzung hoffen lassen, ohne dabei gestellt und erzwungen zu wirken.

Wenn man sich meine aufgelisteten hauptsächlich negativen Aspekte durchliest, könnte man zu Recht fragen, wieso mir das Buch dann trotzdem gefallen hat. Wirklich erklären kann ich es nicht einmal. Es hat mir einfach gefallen. Der Schreibstil hat mir auf Anhieb zugesagt, der Plot ist geheimnisvoll, gibt dem Leser einen Einblick in die Geschichte und das Leben einer anderen Kultur und birgt viel Potenzial für die Fortsetzungen. Der zweite Band wird direkt im Anschluss folgen.

3 Stern

–> Leseprobe

Buchdaten:
Hardcover – 544 Seiten
Preis – 16,99 € [D]
Erscheinungsdatum 23. Januar 2012 (1. Auflage)
Originaltitel: Tiger´s Curse
Autorin – Colleen Houck
Genre – Urban-Fantasy, Jugendbuch
ISBN: 978-3-453-26773-2

[Rezension]: Kuss des Tigers – Colleen Houck

 

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