Autor: Jeff Wheeler
Genre: Fantasy
Verlag: Heyne
Seitenzahl: ~ 400
Inhalt
Schon lange befindet sich Königsfall im Krieg mit seinen Nachbarn. Aber das Reich wird auch von innen durch Intrigen und Kämpfe zerfressen. Gerüchten zufolge tötete König Severn sogar seine Neffen, um an die Macht zu gelangen. Als einer seiner Lords den König hintergeht, fordert Severn dessen jüngsten Sohn Owen als Geisel. Der schüchterne Junge scheint zunächst wie ein Lamm unter Wölfen in Königsfall, doch dann findet er Freunde und Verbündete und entdeckt, dass etwas Besonderes in ihm steckt...
* Werbung/Rezensionsexemplar
Meinung
Das Exemplar wurde mir freundlicherweise kostenfrei zum Rezensieren vom Verlag zur Verfügung gestellt. Meine hier geschilderte Meinung bleibt davon natürlich unberührt.
Titel und Inhaltsangabe von Königsfall - Die Geisel machten mich gleich neugierig und für mich hielt die Inhaltsangabe, was sie versprach. Owen ist ein ausgesprochen schüchterner Junge und ausgerechnet er muss nun im Alter von gerade mal acht Jahren unter völlig Fremden in Königsfall leben. Noch dazu fürchtet er König Severn, weil alle über ihn sagen er sei ein Monster und Gerüchten zu Folge habe er seine Neffen umbringen lassen, weil er den Thron begehrte.
Doch in Königsfall finden sich auch Leute, die Owen wohlgesonnen sind und ihm helfen möchten. Besonders unten in der Küche fühlt Owen sich wohl. Dort hat er seine Ruhe, die Köchin ist eine herzliche Frau und er kann stundenlang unbehelligt mit seinen Kacheln spielen. Dennoch bleibt sein Schicksal ungewiss. Der Verrat seiner Familie wiegt schwer und der König scheint Owen nicht wohlgesonnen. Mit spitzer Zunge piesackt er ihn und verspottet ihn vor den anderen Kindern.
Dann trifft Owen jedoch auf Ankarette, die sich heimlich im Turm des Palastes verborgen hält. Sie ist eine gefürchtete Giftmischerin, aber Owen gegenüber verhält sie sich überhaupt nicht wie jemand, den man fürchten muss. Er fasst Vertrauen zu ihr und lernt dank ihr viele Dinge, die ihm helfen am Hof und gegen den König zu bestehen.
Ich muss zugeben, die ersten 70-80 Seiten waren ein wenig anstrengend. Vielleicht liegt es daran, dass die Handlung aus Sicht eines so jungen Kindes geschildert wird, aber den Einstieg fand ich ewas holprig. Dennoch wollte ich wissen, wie Owen sich in Königsfall entwickeln würde und wie er seine Position am Hofe von König Severn festigen kann. Zum Glück schafft die Erzählung es dann an Auftrieb zu gewinnen, sobald Owen mehr Kontakt zu anderen Figuren aufbaut und beginnt sich weiterzuentwickeln. Mit Ankarette, Mancini und Evie wurden einige spannende und interessante Figuren eingeführt, die Owen nun jeder auf seine Weise auf seinem Weg begleiten und ihm helfen.
Ab etwa zwei Dritteln konnte ich das Buch nur schwer zur Seite legen. Das Tempo und die Spannung wurden ordentlich angezogen. Der Schreibstil war dabei meiner Meinung nach deutlich flüssiger als in den ersten Kapiteln. Vielleicht war der Einstieg auch schwieriger, weil Jeff Wheeler noch nicht richtig "im Thema" war, da die Handlung auf realen, geschichtlichen Ereignissen aufbaut, bzw. von diesen sehr stark inspiriert wurde.
Fazit
Das Ende ließ mich ausgesprochen neugierig auf den 2. Band der Trilogie zurück. Es passierte wirklich unglaublich viel in den letzten Kapiteln und auch wenn der Band einen sauberen Abschluss hat, gibt es noch genug angerissene Handlungsstränge, die Lust auf mehr machen.
Zu Anfang war ich mir nicht sicher, ob Königsfall - Die Geisel mir wirklich gefallen würde, aber diese Zweifel wurden mit jeder Seite, die ich gelesen habe mehr und mehr ausgeräumt. Zu Beginn schritt die Erzählung aus meiner Sicht aufgrund der Erzählperspektive etwas schleppend voran, weil Owen einfach kein besonders spannender Erzähler war, aber zum Glück änderte sich das im Handlungsverlauf.
In Band zwei begegnen wir dann Owen als Jugendlichem und ich bin schon gespannt, wie es weitergeht. Für diesen Auftaktband der Reihe vergebe ich 4 Sterne und empfehle ihn gerne an Fantasy-Liebhaber.
★★★★☆