Amy Rush und Sonya – Sonny – Ardmore sind beste Freundinnen, seit sie denken können. So ist es nicht allzu verwunderlich, dass Sonny Unterschlupf bei ihr sucht, als ihre Mutter sie rausschmeißt. Im Gegensatz zu Amy hat Sonny nämlich fast nichts – kein Geld, ein altes, kaum funktionierendes Auto, widerspenstige Haare und vor allem keine Familie. Zusätzlich dazu hat Sonny eine dumme Angewohnheit: sie lügt. Und das sehr überzeugend. Dabei belügt sie nicht nur alle anderen, sondern vor allem auch sich selbst.
Ryder ist neu auf der Hamilton High und, obwohl er gut aussieht, ist er doch recht unbeliebt, da er ein ziemlicher Snob zu sein scheint. Doch er hat eine große Schwäche für die perfekte Amy und als er sich schließlich traut, Amy eine Mail zu schreiben, schreiben Amy und Sonny ihm eine nicht allzu nette Antwort. Trotzdem entwickelt sich dadurch ein überraschend netter Chat zwischen Ryder und Amy – nur dass ihm gar nicht Amy schreibt, sondern Sonny. Welche Ryder nicht leiden kann, welche sich aber immer mehr in ihn verliebt, ohne dass er es weiß…
Nachdem ich bereits “The Duff” sehr mochte, habe ich mich sehr auf diese Geschichte gefreut – und wurde nicht enttäuscht. Keplinger hat einen tollen Schreibstil, der wie gemacht für gute YA-Romane zu sein scheint. Obwohl Sonny einige Parallelen zu Bianca aus “The Duff” aufweist und charakterlich vielleicht nicht gerade das beste Vorbild ist, war sie mir doch von Anfang an sympathisch. Sonny ist einfach eine coole Protagonistin, die man gerne selbst zur Freundin hätte – trotz ihrer Probleme und ihrer Angewohnheit viel zu lügen. Das macht sie mit ihrer recht aufsässigen Art wieder wett. Auch Ryder fand ich von seiner Art her recht nett, nur haben mir bei ihm diesmal ein paar Ecken und Kante mehr gefehlt. Da hat mir Wesley damals doch besser gefallen. Trotzdem herrscht aber auch diesmal wieder eine tolle Chemie zwischen Ryder und Sonny, welche die Geschichte schlichtweg lebendig macht.
Die Handlung an sich ist, natürlich, recht vorhersehbar, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Mir hat die gesamte Geschichte trotzdem gut gefallen und sie konnte mich ausreichend unterhalten, so dass ich auch kaum aufhören konnte zu lesen. Zumal die Geschichte einfach Spaß macht, da eben insbesondere die Dialoge zwischen Sonny und Ryder so lustig sind.
Das Wiedersehen mit den Charakteren aus “The Duff” – Amy ist schließlich Wesleys Schwester – war natürlich ein tolles und besonderes Extra. Ich mag es immer sehr, wenn solche Folgebände keine Fortsetzungen an sich sind, sondern neue Handlungen und Charaktere aufweisen, man aber trotzdem etwas über schon bekannte Figuren erfährt, wie eben auch hier. Übrigens finden sich hier auch Charaktere aus anderen Romanen von Keplinger, welche ich allerdings noch nicht gelesen habe.
Keplinger hat mit “Lying Out Loud” wieder einmal eine unterhaltsame YA-Geschichte geschaffen und konnte mich nach “The Duff” nochmals begeistern. Vor allem überzeugt die Autorin mit ihrem Schreibstil und den überaus sympathischen Charakteren, die man einfach sofort gern hat und am liebsten selbst als gute Freunde hätte. Wer Lust auf gute YA Unterhaltung hat, sollte sich die Geschichten von Kody Keplinger definitiv nicht entgehen lassen. Und für diejenigen, welche die Sprache am Lesen hindert: das Englisch ist wirklich nicht schwer und leicht verständlich!