Kirsty Logans neuester Roman, “The Gracekeepers”, hat mich mit seiner vielversprechenden Inhaltsangabe wie auch dem bezaubernden, strahlend blauen Cover, neugierig gemacht.
North lives on a circus boat with her beloved bear, keeping a secret that could capsize her life.
Callanish lives alone in her house in the middle of the ocean, tending the graves of those who die at sea. As penance for a terrible mistake, she has become a gracekeeper.
A chance meeting between the two draws them magnetically to one another – and to the promise of a new life.
But the waters are treacherous, and the tide is against them.
“The Gracekeepers” spielt in einer Welt, in welcher es nur wenige Inseln Land gibt – der Großteil ist Wasser, das Meer überwiegt zu großen Teilen. Die Welt, wie wir sie kennen, mit unzähligen Städten, liegt tief unter Wasser. Diejenigen, die auf dem Land leben, werden landlocker genannt, alle anderen, die auf dem Wasser – in Booten und auf Schiffen – leben, sind die damplings. Und beide Parteien mögen sich nicht und sind auch nur sehr ungern auf dem Land bzw. Wasser. Sie bleiben am liebsten dort, wo sie sich wohl fühlen.
North ist ein dampling und Mitglied eines Zirkus. Gemeinsam mit ihrer Zirkus-Crew und ihrem Bären reist sie auf der Excalibur unter dem Kommando des Ringmasters Red Gold auf dem Meer umher. Für die landlocker tretet sie gemeinsam mit ihrem Bären als Teil des Zirkus auf – so verdient sich die Besatzung der Excalibur ihren Lebensunterhalt. Callanish ist eigentlich ein landlocker und lebte mit ihrer Mutter auf dem Land, wurde dann jedoch verstoßen, da sie sich von ihren Mitmenschen unterscheidet. Und so lebt sie seit Jahren mitten auf dem Wasser auf einem Boot als Gracekeeper und führt als solche Bestattungen für die auf See Verstorbenen aus.
Ich muss zugeben, dass es mir anfangs recht schwer fiel, die ganzen Zusammenhänge und die fantastischen Elemente der Geschichte zu begreifen. Ich lese mittlerweile zwar sehr viel auf englisch, doch die vielen erfundenen Begriffe haben gerade am Anfang für einige Unklarheiten gesorgt. All die nötigen Zusammenhänge begreift man jedoch nach einigen Seiten und dann liest sich die Geschichte auch recht gut. Nur für diejenigen, die nicht besonders an die englische Sprache gewohnt sind, könnte es durchaus einige Schwierigkeiten bedeuten. Kurzum: als Einsteiger sollte man nicht unbedingt zu diesem Buch greifen.
Greift man jedoch zu diesem Roman, erwarten einen viele fantastische Elemente und eine Geschichte aus sehr vielen unterschiedlichen Perspektiven. Ich mochte besonders Norths Handlungsstrang sehr gerne, genauso wie ich die Idee eines Wasserzirkus sehr mochte. Auch die anderen Zirkusmitglieder – die Clowns, die Glamours, Norths Bären – fand ich sehr interessant. Am meisten mochte ich wohl, wie die Autorin die Clowns interpretiert hat. Weniger anfreunden konnte ich mich dafür mit Callanish und den manchmal etwas zu schrägen Kleinigkeiten, die in dieser Geschichte geschehen.
So machte die Handlung manchmal einen wunderbar magischen Eindruck auf mich und zog mich sofort in die Welt auf dem Wasser; manchmal wiederum war es jedoch schlichtweg zu viel Fantasie, zu viele abstrakte Elemente. Was mich am meisten überzeugen konnte, waren der Anfang und das Ende des Romans – dazwischen war mir die Handlung ein wenig zu sehr zusammenhängend. Überhaupt konnte ich im Nachhinein nicht wirklich eine richtige Handlung erkennen. Zu vieles wird angerissen, erwähnt und wieder verworfen, es sind letztendlich einfach zu viele lose Fäden und kein roter Faden erkennbar. Dabei hätten sowohl die von der Autorin erschaffene Welt als auch ihre Charaktere durchaus Potential für eine tolle magische Geschichte.
“The Gracekeepers” entführt seine Leser in eine fantastische Welt voller Wasser, magischer Figuren und diverser abstrakter Verstrickungen. Auch wenn ich die meisten Elemente der Handlung durchaus mochte, die Handlung teilweise auch sehr bezaubernd und spannend fand, konnte mich die Geschichte letztendlich doch nicht so recht überzeugen. Dafür hat dann doch eine ordentliche, genaue Handlung gefehlt. Dabei wäre hier wirklich viel Potential für ein fantastisches Märchen vorhanden gewesen.