Da ich locker-flockige Unterhaltungsromane durchaus zum Standardrepertoire meiner literarischen Menüfolge zähle, war ich hoch erfreut, als Sophie Kinsellas neues Werk, das der Goldmann Verlag publiziert hat, bei mir eintraf.
Dank meiner bisherigen Kinsella-Leseerfahrung konnte ich mich in Sicherheit wiegen, erneut einen guten Griff getätigt zu haben. Schon der erfrischende Titel gab mir Spielraum für Vermutungen und Interpretation. Doch auf das, was mich dann erwartete, wäre ich auf die Schnelle nicht gekommen.Die amüsante Geschichte verziert mit ein paar pfiffigen Schnörkeln las sich rundum harmonisch, sodass ich wirklich nicht enttäuscht worden bin.~ Rezension ~Mit lieben Grüßen XxxxMitten in den Vorbereitungen zur Hochzeit mit ihrem hinreißenden Verlobten Magnus steckt Poppy Wyatt. Alles könnte perfekt sein! Wenn, ja, wenn Poppy nicht ausgerechnet ihr Verlobungsring abhanden gekommen wäre. Der Ring, der sich seit Generationen im Besitz von Magnus’ Familie befindet. Ein Desaster! Doch so recht nimmt die Pechsträhne erst Fahrt auf, als Poppy auch das Handy – ihr Ein und Alles, praktisch ihr Leben – gestohlen wird. Eine Katastrophe!Allerdings wäre Poppy nicht Poppy, würde sie nicht spontan improvisieren. Ein Talent, das ihr jedoch manchen Fallstrick beschert und nicht nur ihr Leben auf den Kopf stellt, sondern das des erfolgreichen Geschäftsmannes Sam Roxton gleichfalls. Ein Dilemma!Wie gewohnt besticht Sophie Kinsella in ihrem neusten Roman Kein Kuss unter dieser Nummer durch eine leichtfüßige, humorvolle und schmissige Geschichte, in der Tiefgründigkeit eher die zweite Geige spielt.Die Handlung wird in eine Kulisse eingebettet, die zum einen recht bodenständig und alltäglich daherkommt, zum anderen wie ein Regenbogen schillert. Poppy Wyatt und Sam Roxton als Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, spielen sozusagen in verschiedenen Ligen und liefern sich dennoch einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Das stete Geben und Nehmen samt ungeahnter Wendungen sorgt für eine quietschfidele Unterhaltung. Die Tollpatschigkeit der Poppy kombiniert mit ihrem Glauben an das Gute und ihre überdurchschnittlich ausgeprägte Hilfsbereitschaft gibt der Geschichte eine gute Portion Würze. In zwei, drei Passagen des Buches ist die Kuriosität zu groß, um nur still vor mich hin schmunzeln zu können.Die aufgegriffene Thematik, die der virtuellen Kommunikation, die wir mittlerweile nahezu rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche führen, wird in diesem Werk als unterhaltsames Stilmittel genutzt. Dies trägt dazu bei, dass sich der Leser an der einen oder anderen Stelle durchaus selbst erkennen kann, sodass die Autorin einen unmittelbaren Draht (in doppelter Hinsicht) zu ihren Lesern hat. Insgesamt unterstreichen lebhafte Dialoge, bildreiche Beschreibungen und ein aussagekräftig geschildertes Auf und Ab der Gefühlsachterbahn die rasanten Erlebnisse der liebenswert-chaotischen Hauptfigur.Für Kinsella-Romanen zugewandte und/ oder Situationskomik liebende Leser hat dieses Buch einiges zu bieten: einige Turbulenzen, verschmitztes Herzklopfen und drollige Stereotype. XxxF★ZIT: Frohsinnig. Temperamentvoll. Intuitiv.