[Rezension] “Kein Job für schwache Nerven“, Peter Anders (Heyne)

von lesenundmehr in Bücher, Rezension Schlagworte: Bücher, Buch, Heyne, lesen, Rezension, Rezensionsexemplar

Inhalt
Er führt Tatort-, Leichenfundort- und Unfallortreingungen durch. Was der Autor dabei erlebt, erzählt er in diesem [Rezension] “Kein Job für schwache Nerven“, Peter Anders (Heyne)Buch.

Meinung und Fazit
Locker, flockig und leicht verständlich ist der Schreibstil, der mich hier erwartete. Die Ich-Perspektive unterstreicht den Eindruck, gibt den gelesenen Zeilen eine sehr persönliche Note und bewirkt zudem, dass man diesen „Nervenjob“ direkt vor Ort live miterlebt.
Der Autor berichtet nicht ausschließlich trocken und sachlich von seiner Arbeit, sondern weiß die Ereignisse so gekonnt in lebendige Worte zu verpacken, dass man gerne weiter liest. Es ist fast, als ob ein guter Bekannter von seiner Arbeit erzählt. Dabei tritt manchmal ein etwas schräger Humor zu Tage, der sich auch mal mit Sarkasmus vermischt. Doch auch nachdenkliche Töne sind zu lesen, und in ihrer Gesamtheit verleihen die verschiedenen Emotionen dem Buch ein hohes Maß an Authentizität.
Peter Anders hat erneut eindrücklich unter Beweis gestellt, dass er tatsächlich keinen Job für schwache Nerven hat. Doch auch dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, ein wenig Ekelresistent muss man hier und da schon sein. Recht unverblümt beschreibt der Autor seine Einsatzorte: Aussehen der Wohnung, Zustand der Leiche und sonstige Begebenheiten. Alles wird immer zu einem großen Ganzen verflochten, so dass Bilder entstehen, die man nicht so schnell vergisst.
Ganz nebenbei lernte ich, welche Mittel für welche Flecken geeignet sind, welche Baumaßnahmen sich ungünstig auswirken und wie man besser nicht versuchen sollte sich umzubringen. Auf amüsante Weise aufschluss- und lehrreich zugleich, anders kann ich das nicht sagen.

Ein hochinteressantes Buch, dass ungewöhnliche Einblicke in einen nicht alltäglichen Beruf bietet.

Der Autor
Peter Anders, geboren 1966, erkannte durch seine Einsätze als Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr München den Bedarf an Fachleuten, die den Angehörigen die Tatort-, Leichenfundort- und Unfallortreingung abnehmen. Er gründete seine Firma „ ASD München“ und ist seit 2005 als einer der wenigen Tatortreiniger Deutschlands tätig. Peter Anders ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den zwei Töchtern bei München. Sein erstes Buch “Was vom Tode übrig bleibt” (2011) war ein Bestseller. (Quelle: randomhouse)

Buchdaten
Ausgabe: Taschenbuch Heyne
Seiten: 256
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 9. September 2013
ISBN-10: 3453602633

Bewerten:


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