Jodi Picoult: Keeping Faith [deutscher Titel: Die Wahrheit der letzten Stunde] Dieses Werk von Picoult erweiterte meine Sammlung um ein gutes Stück.
~ Rezension ~
... und bringt eine Lawine ins Rollen, die einen von den Füßen reißt. Diese Erfahrung muss Mariah White machen, nachdem sie ihr untreuer Ehemann verlassen hat und die gemeinsame Tochter Faith mit einem Mal beginnt, in Gott eine Beschützerin zu sehen. Richtig, es genügt nicht, dass Faith urplötzlich Bibelverse zitiert, unerklärliche Wundmale trägt und Menschen genesen lässt; nein, Gott erscheint ihr zusätzlich noch in Gestalt einer Frau. Ein Reißen und Zerren um die Kleine beginnt. Die Medien wittern das große Wunder, über das berichtet werden muss; die Kirche sieht ihr Dogma in Gefahr; und Faiths Vater vermutet eine kranke Scheinkampagne seiner Ex-Frau hinter all dem und kämpft nun um das alleinige Sorgerecht. Vergangene Wunden werden erneut aufgerissen, während sich Faiths Situation lebensbedrohlich zuspitzt. In all der Verzweiflung findet Mariah dann ausgerecht dort Halt, wo sie es am wenigsten erwartet hätte.Eine empfindliche Kinderpsyche, eine bröckelnde Familienfassade sowie die Stimmen der Medien und Kirche stehen im Mittelpunkt dieses Romans von Jodi Picoult. Auch wenn die Geschichte auf zahlreichen unerklärlichen Geschehnissen aufbaut, die manch rationalen Hintergrund entbehren, lockt gerade die Undurchsichtigkeit einiger Protagonisten zum steten Weiterlesen. Mich beeindruckte vor allem der in Keeping Faith fokussierte unzertrennliche und lebenswichtige Bund eines Kindes zu seiner Mutter. Mit der dramatischen Geschichte der kleinen Faith, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine heile Familie, ist Picoult ein erneuter Wurf gelungen, der mit Sicherheit diverse Kontroversen beinhaltet.
F★ZIT: Sensibilisierend. Kämpfend. Sehnsüchtig.