[Rezension] Karin Slaughter – “Cop Town: Stadt der Angst”

043_0551_157681_xxlMit ihrer Gran-County-Serie ist Bestseller- und Thrillerautorin Karin Slaughter bekannt geworden, nun folgt nach vielen Reihen-Bänden ein Einzeltitel. Slaughters neuester Thriller trägt den Titel “Cop Town: Stadt der Angst” und entführt den Leser nach Atlanta, ins Jahr 1974.

Im Jahr 1974 stehen sich die Farbigen und Weißen immer noch sehr kritisch gegenüber, es gelten sehr strenge, wenn auch ungeschriebene, Gesetze, was das Verhalten und die Rechte beider Seiten angeht. Auch Frauen haben es zu dieser Zeit nicht leicht – weibliche Polizistinnen sind zwar üblich, werden jedoch in keinster Weise gleichwertig behandelt.

Seit einiger Zeit treibt in Atlanta – einer Stadt der Polizisten, Cop Town, der Shooter sein Unwesen. Bereits mehrere Polizisten hat dieser nachts erschossen, fast schon hingerichtet. Als Jimmy Lawsons Partner nun Opfer des Shooters wird, entsteht eine wahre Hetzjagd auf den Shooter. Mittendrin: Maggie Lawson, Jimmys Schwester, sowie Kate Murphy, die an genau diesem Tag ihren Dienst in Atlanta antritt.

Die Thriller von Karin Slaughter waren damals die ersten Thriller überhaupt, die ich gelesen habe und trotzdem ist es tatsächlich schon eine Weile her, dass ich eines ihrer Bücher gelesen habe. Da “Cop Town” nun ein eigenständiger Titel ist, war ich sehr gespannt drauf – und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs war ich jedoch ein wenig verwundert, wieso die Autorin ihre Handlung so weit in der Vergangenheit spielen lässt – doch dadurch, dass 1974 die diversen “Rechte” von weißen und farbigen Männern und Frauen noch so differenziert waren und auch die Homosexualität unheimlich verpönt wurde, kreiert Slaughter damit einen großen Spielraum für ihre Geschichte.

Cop Town

Die gesamte Handlung spielt sich an nur drei Tagen ab – dadurch begleitet man sowohl Maggie als auch Kate quasi Schritt auf Tritt; man bekommt als Leser einen sehr genauen Einblick in deren Abläufe, Tätigkeiten, Gedanken und Gefühle innerhalb dieser sehr ereignisreichen drei Tage. Dazwischen gibt es immer wieder ein Kapitel aus der Perspektive des “Fox” – seine Rolle werde ich hier aber nicht verraten. Nur so viel: diese Kapitel tragen definitiv zur Spannung bei.

So genau und detailreich die Handlung auch ist, so ist diese auch recht brutal. Die Stimmung in Atlanta ist mehr als angespannt, eine Horde von Polizisten ist auf Rache aus und möchte den Shooter stellen. Hinzu kommt das feindliche Verhältnis zwischen den Geschlechtern und die generell feindliche Stimmung der Stadtbewohner. Diese vielen Gefühle sowie die Stimmung bringt Slaughter sehr gut rüber. Dadurch ist dieser Thriller – obwohl er an sich nicht besonders blutrünstig ist – auch nicht unbedingt für Leser empfehlenswert, die sich an härteren Ausdrücken und Szenen stören. Ich persönlich mag solche im Grunde auch nicht sehr gerne, jedoch haben diese für diese Geschichte wirklich bestens gepasst.

Das Einzige, was ich ein wenig kritisieren muss, ist die nicht unbedingt kontinuierlich vorhandene Spannung. So gut ich diesen Thriller auch fand, habe ich mich nicht so sehr gefesselt gefühlt, wie ich es mir in der Regel von einem guten Thriller wünschen würde.

Mit “Cop Town: Stadt der Angst” liefert Karin Slaughter wieder einmal einen empfehlenswerten Thriller. Empfehlenswert besonders deswegen, weil er mal eine gänzlich andere Geschichte erzählt, als man sie sonst in den 0815-Geschichten wiederfindet. Das Interessanteste ist die damit einhergehende “Zeitreise” in das Jahr 1974, in welchem die Polizeiarbeit noch eine ganz andere war.  

Anmerkung: Die Bezeichnung “Farbige” habe ich – da sich meine Rezension auf dieses Buch und seine Handlung bezieht – deswegen auch so aus diesem übernommen.

4Ballerinas



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