Andrea Maria Schenkel
Verlag: btb (2007/ Taschenbuch: 2009)
Seiten: 188 Seiten
Sprache: deutsch
Genre: Krimi
Meine Meinung:
Tannöd, der erste Roman von Andrea Maria Schenkel hat mir so gut gefallen, dass ich Kalteis einfach kaufen musste. Aber der Roman hat mich mit einer ganzen Menge Fragezeichen zurückgelassen und das dickste Fragezeichen war wahrscheinlich, was soll das Ganze?
Es geht um den Sereinmörder Josef Kalteis, der 1939 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, weil er mehrere Frauen vergewaltigt und ermordet hat.
Die Idee und die Tatsache, dass der Roman auf einem echten Verbrechen basiert fand ich sehr interessant. Auch, dass die Autorin Mitschriften der Vernehmung von Josef Kalteis (Johann Eichhorn) zitiert, hat mir auf den ersten Blick gut gefallen. Auf der anderen Seite fand ich die erfundenen Dinge die Frau Schenkel um die reale Story webt, ziemlich öde und die Schilderungen von dem was Kalteis mit seinen Opfern gemacht hat sehr heftig. Schade finde ich, dass man über Kalteis und seine kranke Seele nicht mehr erfährt, als das was er in den Vernehmungsprotokollen preis gibt.
Andrea Maria Schenkel hat das Buch mit dem Dialekt geschrieben, den man in Stadelheim (Bayern), dem Ort des Geschehens anscheinend spricht. Beispiele: „Dagesessen sind wir und haben geredet.“ „Magst an Kaffee, bevor du ins Bett gehst?“ Ich kann verstehen, dass das als Stilmittel genutzt wird um Authentizität zu erzeugen und oft finde ich das auch gut z.B. bei Gute Geister von Kathryn Stockett aber hier fand ich es sehr mühsam. Ich bin immer wieder über die Sätze gestolpert, so dass es für mich unmöglich war in einen angenehmen Lesefluss zu kommen.
Was Kalteis mit den Geschlechtsteilen seiner Opfer veranstaltet fand ich einfach nur ätzend und auch wenn viele Autoren, die Krimis, Thriller und Horrorromane schreiben eine sehr direkte Art haben, fand ich diese Schilderung in diesem doch sehr kurzem Roman zu viel. Der Leser hat kaum eine Chance sich in irgendeiner Weise in eine der Personen hinein zu versetzen und ich muss ehrlich sagen, dass ich froh war, dass ich das Buch schon nach gut 1,5 Stunde wieder zur Seite legen konnte. Josef Kalteis und seine Neigungen waren einfach zu viel für mich, zu schnell, zu brutal und auf der anderen Seite war das Buch, der Prozess und auch die Augenzeugenberichte ziemlich langweilig und langatmig. Die Autorin schafft es nicht mich zu packen oder zum weiterlesen zu animieren. Ich fand das Buch weder lesenswert noch spannend, schade.
Fazit:
Kann ich einfach nicht weiterempfehlen.