[Rezension] Julia Quinn - Romancing Mr Bridgerton (Bridgertons #4)

Von Philialibri

(c) Piatkus


370 Seiten
Verlag: Piatkus
Format: Paperback
Sprache: Englisch
Vokabular: gut verständlich (wohl B2/C1) | evtl. archaische Wörter/Wendungen
Homepage der Autorin: juliaquinn.com
Reihe: Bridgertons #4 








 
Inhalt (lt. Rückentext):
Penelope Featherington has secretly adored her best friend's brother for ... well, it feels like forever. After half a lifetime of watching Coling Bridgerton from afar, she thinks she knows everything about him, until she stumbles across his deepest secret ... and fears she doesn't know him at all.
Colin Bridgerton is tired of being thought to be an empty-headed charmer, tired of the ton's preoccupation with the notorious gossip columnist Lady Whistledown. Buth when Colin returns to London from a trip abroad he discovers nothing in his life is quite the same - especially Penelope Featherington! Only then he discovers that Penelope has secrets of her own, and this elusive bachelor must decide ... is she his biggest threat - or his promise of a happy ending?
Rezension:
On the sixth of April, in the year 1812 --precisely two days before her sixteenth birthday-- Penelope Featherington fell in love.It was, in a word, thrilling. The world shook. Her heart leaped. The moment was breathtaking. And, she was able to tell herself with some satisfaction, the man in question --one Colin Bridgerton-- felt precisely the same way.Oh, not the love part. He certainly didn't fall in love with her in 1812 (and not in 1813, 1814, 1815, or-- oh blast, not in all the years 1816-1822, either, and certainly not in 1823, when he was out of the country the whole time, anyway.) But his earth shook, his heart leaped, and Penelope knew without a shadow of a doubt that his breath was taken away as well. For a good ten seconds.Falling off a horse tended to do that to a man. [Prologue; p.1]
Wer zumindest ein weiteres Buch der Bridgerton-Reihe gelesen hat, der ist mit Penelope Featherington, der Protagonistin von Romancing Mr Bridgerton, zumindest oberflächlich vertraut. Leider kommt die arme Penelope weder in der Gesellschaft noch in Lady Whistledowns Society Kolumne gut weg - schuld daran ist ihre Schüchternheit und fraglos die entsetzlichen Kleider, die ihre Mutter für sie aussucht.So ist Penelope eher eine Randfigur und als sie mit 28 immer noch nicht verheiratet ist, sind sich alle - inklusive der eigenen Mutter und der besten Freundin Eloise Bridgerton - sicher, dass Penelope Featherington unverheiratet bleiben wird, da kein Mann auch nur je entferntes Interesse an ihr bekundet hat.Doch dann kehrt Colin Bridgerton von einem seiner Auslandsaufenthalte zurück und bemerkt etwas wahrlich erstaunliches: Penelope, die er als beste Freundin seiner Schwester Eloise schon seit ewigen Zeiten zu kennen scheint, ist witzig, intelligent und wortgewandt. Natürlich war ihm all das schon zuvor bewusst, denn auch wenn sie gegenüber anderen Menschen eher wortkarg ist, so hatte sie dieses Problem noch nie mit Colin. Was Colin allerdings erstaunt, ist die Tatsache, dass er all diese Charakterzüge an Penelope auf einmal bezaubernd findet. Und genauer betrachtet hat sie auch wunderschöne Augen ...
Der charmante (und verfressene) Colin Bridgerton bekommt hier seine eigene Geschichte. Ebenso wie Benedict in An Offer From a Gentleman möchte Quinn Colin mehr Tiefe geben als ihm in den vorhergehnden Bridgerton-Bänden zugeschrieben wird. Leider funktioniert das auch hier nur bedingt - vor allen Dingen liegt das daran, dass sie beiden Brüdern quasi den selben Hintergrund gibt. Colin fühlt sich genauso wie Benedict von allen missverstanden und unterschätzt, zudem hat er das Gefühl, nichts zum Leben beizutragen zu haben. Quinn lässt Benedicts große Liebe Sophie daraufhin sein Zeichentalent entdecken und Penelope erfährt, dass Colin ein begabter Schriftsteller ist. Für beide folgt in der Hinsicht Friede, Freude, Eierkuchen, weil sie ihr Talent einfach publik machen. Punkt. Das war's auch schon mit der Tiefgründigkeit der beiden Brüder.Penelope ist in der Hinsicht schon sehr viel interessanter. Schließlich hat sie als Mauerblümchen nicht gerade die besten Seite der Society (bzw. ton) mitbekommen. Sie wird zumeist von allen übersehen, selbst ihrer eigenen Mutter. Doch Penelope ist trotz aller nach außen gekehrter Schüchternheit eine gestandene Frau und hat sich damit abgefunden, dass sie nicht heiraten wird. In Colin ist sie seit Jahren unglücklich verliebt - unglücklich, weil sie weiß, dass er niemals die Frau in ihr sehen wird, die sie ist. Glücklicherweise wird sie eines besseren belehrt (verdienter Weise!) und zeigt sich in ihren Unterhaltungen mit Colin von ihrer besten Seite. Sie ist in jeder Hinsicht ein sehr sympathischer Charakter.Stilistisch beginnt Quinn den Roman auch außerordentlich brilliant: die Art, wie sie schreibt spiegelt Penelopes Charakter auf einzigartige Art und Weise. Leider verliert sich dieser brillante Stil (wie man ihn oben am Prolog erleben kann) bald wieder. Natürlich ist Romancing Mr Bridgerton wie alle Bücher Quinns gut und lustig geschrieben, ich hätte mir aber sehr gewünscht, dass sie den anfänglich einzigartigen Stil beibehält.
Insgesamt ist Band vier der Bridgerton-Reihe eine süße (und zum Teil auch ausgesprochen lustige) Geschichte über zwei Freunde, die entdecken, dass sie eigentlich füreinander geschaffen sind. Und nichts ist schöner, als wenn in einem Romance-Roman die Mauerblümchen auf ihre Kosten kommen.Während die Liebesgeschichte aber eher dahinplätschert (wenn auch sehr süß), kommt der wahre Spaß, als eine Jagd auf die wahre Identität Lady Whistledown (die legendär anonyme Society-Kolumnen-Schreiberin aus allen vorherigen Bridgerton-Bänden) angesetzt wird. Denn wer wüsste nicht gern, wer all diese skandalösen Kommentare über die Mitglieder der höchsten Kreise schreibt?
3,5 von 5 Punkten
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Buchversionen:Ich deklariere: Ich bin unsterblich in die Cover der UK-Fassung verliebt! Obwohl diese ein paar Euro mehr als die US-Version kosten, investiere ich gern in diese traumhaft illustrierten Cover.

Empfehlenswerte Regency-Romance:

The Bridgertons: (Die letzten beiden Bände haben ganz schlechte Bewertungen, daher werde ich mir die Zeit wohl für lesenswertere Lektüre sparen.)