(c) Piatkus
358 Seiten
Verlag: Piatkus
Format: Paperback
Sprache: Englisch
Vokabular: gut verständlich (wohl B2/C1) | evtl. archaische Wörter/Wendungen
Homepage der Autorin: juliaquinn.com
Inhalt (lt. Rückentext):"This year's most sought-after invitation must surely be that of the Bridgerton masquerade ball, to be held Monday next" Lady Whistledown's Society Papers, 31 May 1815
As the illegitimate daughter of the Earl of Penwood, Sophie Beckett has never been accepted in polite society. And since her father's untimely death, her step-mother has made her life doubly hard, forcing her to work as an unpaid servant. Sophie's days are pure drudgery, until one night her fellow servants conspire to help her attend the Bridgerton masquerade ball.There she meets her very own Prince Charming, handsome Benedict Bridgerton and falls head over heels in love. Benedict is equally smitten, but when the clock strikes midnight Sophie is forced to flee the ballroom, leaving only her glove in his hand ...
Rezension:Wer sich jetzt die Inhaltsangabe durchgelesen hat und dabei dachte "Das kenn ich doch" - der liegt goldrichtig: Aschenputtel/Cinderella hat zugeschlagen!
Quinn bedient sich dieses gut bekannten Märchenmotivs, um die passende Lebensgefährtin für den zweitältesten Bridgerton zu finden. Es gibt zwar keine gute Fee wie im Märchen oder singende Mäuse wie in der Disney-Version, aber die Parallelen sind unverkennbar da. Und dann gibt es auch noch einen Maskenball wie bei Romeo & Julia, was will man mehr?
Tja, was? Ein bisschen mehr hätte es schon sein können, was die Charaktergestaltung und den Spannungsbogen angeht. Trotzdem hält der Leser hier einen lesenswerten Quinn-Roman in den Händen.Das Leben hat es mit Sophie nicht sehr gut gemeint: Ihr leiblicher Vater nimmt sich ihrer zwar an, macht seine Vaterschaft aber nie publik sondern gibt Sophie als sein Mündel aus. Das an sich bietet für Sophie zwar nicht die Erfüllung all ihrer Träume von Familie, dennoch führt sie ein recht gutes Leben. Bis der Earl beschließt zu heiraten und Araminta (mit zwei Töchtern aus vorheriger Ehe!) auf die Bildfläche tritt. Die durchschaut natürlich gleich, dass Sophie die Tochter ihres Angetrauten ist und hasst sie von da an abgrundtief. Die Situation verschlimmert sich als der Earl verstirbt und Sophie zur Dienerin degradiert wird. So bleibt ihr jegliche Chance auf ein Leben in der Gesellschaft mit respektabelen Aussichten auf eine Ehe versagt. Sophie steckt zwischen zwei Welten - sie weiß, dass sie kaum Chancen hat mehr zu sein als Teil der Dienerschaft, andererseits wurde sie für ein Leben in der Gesellschaft erzogen.Und dann gibt es diesen schicksalhaften Ball und das Treffen mit ihrem Traummann ... Sophie hat keine Wahl als von der Bildfläche zu verschwinden. Schließlich würde Benedict sie nie heiraten können - und eine andere Art von Beziehung möchte sie aufgrund ihres Bastard-Daseins nicht.Das Schicksal trennt die Liebenden für lange sieben Jahre voneinander ...
Sophie als vermeintliche Dienerin bringt frischen Wind in die ansonsten adeligen (bzw. zumindest repektierten) Reihen der Charaktere der Regency-Romane und lässt ein wenig an Kate & William denken (die erste Ehe im britisch-royalen Haushalt zwischen Royal und Bürgerin), wenn man außer Acht lässt, dass Sophie theoretisch zu fünfzig Prozent adelig ist (wenn auch nicht anerkannt). Sie lebt ein Leben am Rande der Gesellschaft, sie ist die Kehrseite der Münze: sehen wir sonst immer nur wie das Leben der ton abläuft, so gibt Sophie uns Einsicht in die Abläufe außerhalb von Empfangsräumen und Ballsälen.Trotz dessen kann der dritte Bridgerton-Roman nicht so ganz mit den zwei Vorgängern mithalten. Die Charaktere in The Duke and I und The Viscount Who Loved Me waren ebenso pointiert und plastisch wie die Handlung spannend und mitreißend. Um kein falsches Bild zu bekommen: An Offer From a Gentleman ist kurzweilig und flüssig zu lesen, man kann (wie immer bei Julia Quinn) schmunzeln und schwärmen. Es fehlt nur der Pepp und die Rafinesse, welche die Vorgänger-Romane ausmachen.
3,5 von 5 Punkten
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Buchversionen:Ich deklariere: Ich bin unsterblich in die Cover der UK-Fassung verliebt! Obwohl diese ein paar Euro mehr als die US-Version kosten, investiere ich gern in diese traumhaft illustrierten Cover.
Ebenfalls empfehlenswert:
The Bridgertons: (Die letzten beiden Bände haben ganz schlechte Bewertungen, daher werde ich mir die Zeit wohl für lesenswertere Lektüre sparen.)