Rezension – Josephine Pennicott: Dornentöchter

Rezension – Josephine Pennicott: DornentöchterLeseprobe

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Mutter und der Trennung von ihrem Mann zieht Sadie mit ihrer Tochter Betty in das alte Cottage ihrer Familie. Dort in Tasmanien hofft sie auf einen Neuanfang. Dies gestaltet sich als schwierig, da die alten Gemäuer ein Geheimnis in sich tragen. Im Keller des Poet’s Cottage wurde einst Sadies Großmutter Pearl ermordet, die einst eine bekannte Schriftstellerin war. Seither ranken sich viele Mythen um das Haus: Geister sollen es bewohnen.

Und tatsächlich geschehen unheimliche Dinge: Türe stehen offen, Dinge verschwinden und Gramophone beginnen plötzlich zu spielen. Da beschließt Sadie, das Geheimnis um ihre Großmutter zu lüften.

Bewertung:

Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit diesem Roman. Auf den ersten 200 Seiten, was immerhin die Hälfte des Buches ausmacht, passiert recht wenig: Leute begegnen sich, stellen sich einander vor, sind nett zueinander oder auch nicht. Der Leser erfährt etwas über die Familiengeschichte Sadies und dringt langsam zu Pearls Geschichte vor. Zudem lernt er die Dynamik und das Leben des kleinen Fischerdörfchens kennen.

Immerhin nimmt dann die Geschichte etwas Fahrt auf, wenn es nun darum geht, den Mörder Pearls zu finden. Einige unheimliche Dinge geschehen, teilweise wird die Ursache gefunden, einige Vorkommnisse werden aber nicht weiter erläutert. So richtig spannend wird der Roman erst auf den letzten 100 Seiten, wenn neue Erkenntnisse Sadie immer näher an den Mörder und die Mordnacht führen.

Was mir recht gut gefallen hat, ist die Idee, die Geschichte Pearls durch ein Manuskript und durch die Augen einer alten Freundin zu erzählen. So wirkt das Leben Pearls irgendwie authentisch und nicht so aus der Luft gegriffen. Denn genau dies ist das Problem des Romans an so mancher Stelle, Beziehungen und Zufälle wirken gekünstelt. Die vage Vorahnung einer sich ankündigenden Liebschaft zwischen Sadie und einem Dorfbewohner berührte mich emotional gar nicht, da dieser Beziehung das Fundament fehlte und für mich nicht nachvollziehbar war. Und so bleiben bis auf Pearl und ihre Freundin Birdie die Figuren zu flach gezeichnet. Ich konnte selbst für den Hauptcharakter Sadie bis zuletzt nicht richtig mitfühlen.

Immerhin kann sich der Leser an den ausführlichen Landschaftsbeschreibungen des augenscheinlich schönen Tasmaniens ergötzen. Denn diese finden sich reichlich in “Dornentöchter”. Und so erinnert der Stil und die Art und Weise des Schreibens doch sehr an Nora Roberts.

Fazit:

Ein Roman, dessen Spannung sich erst ganz am Schluss entwickelt, der zwar durch seine Landschaftsbeschreibungen besticht, nicht aber durch die oft zu oberflächlich gezeichneten Figuren.

Autorin:

Rezension – Josephine Pennicott: DornentöchterJosephine Pennicott kam in Tasmanien zur Welt und verbrachte ihre ersten Lebensjahre in Papua-Neuguinea. Nach ihrem Kunststudium arbeitete sie als Krankenschwester und schrieb nebenbei sehr erfolgreich Krimis und Fantasy-Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Sydney.

Weitere Informationen zur Autorin finden sich hier.

Daten:Rezension – Josephine Pennicott: Dornentöchter

Josephine Pennicott: Dornentöchter
Verlag: List Verlag
ISBN: 978-3471350867
Seitenzahl: 400Erscheinungsdatum: 14.09.2012
Originaltitel: Poet’s Cottage


Bewertung:

Rezension – Josephine Pennicott: Dornentöchter



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