{Rezension} Jordis Lank: Rauklands Sohn


{Rezension} Jordis Lank: Rauklands Sohn
Autor: Jordis LankTitel: Rauklands SohnTeil einer Reihe?: Ja, erster Teil Seitenzahl: 364 SeitenVerlag: Verlagshaus el GatoISBN: 978-3943596045 Preis: 12,90€ [Broschiert] 3,99€ [Kindle Edition]Genre: Historischer Roman, JugendbuchErscheinungsdatum: 7. März 2013Altersempfehlung: ab 14 JahreLesprobe
Rauklands Sohn

Inhalt:

Nachdem Ronan, der Sohn des Herrschers von Raukland, nicht bei der Schlacht zu Stelle war, da er betrunken war, musste er zur Strafe nach Lannoch. Dort muss er nun einige Aufgaben, die ihm der dortige König stellt, meistern, um die Insel zu bekommen. Doch wenn er dies nicht schafft, verliert er nicht nur die Insel, sondern auch noch den Anspruch auf den Thron in Raukland.Eine der ihm gestellten Aufgaben ist, dass er Liam das Fechten beibringen und der dann anschließend gegen den König von Lannoch fechten muss. Doch dieser hat noch nie im Leben ein Schwert in der Hand gehalten, ja nicht geprügelt hat er sich. Aus der gemeinsamen Aufgabe heraus entwickelt sich irgendwann eine Freundschaft. Doch dann muss sich Ronan zwischen dem Thron und seinem ersten, richtigen Freund entscheiden. Was wird er wählen?

Aufbau, Schreibstil und Perspektiven:

Das Buch ist in 43 Kapitel unterteilt, die allesamt eine gute Länge haben. Am Ende des Buches befindet sich noch eine kleine Besonderheit, die sog. „Outtakes“. Wenn sich die Autorin also einmal vertippt hat und etwas wirklich lustiges dabei herausgekommen ist, findet man es hier.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich wirklich sehr flüssig lesen. Er führt ein gut durch die Geschichte und lässt einen nirgendwo stolpern.
Das Buch ist hauptsächlich aus der Perspektive von Ronan in der personalen Erzählperspektive geschrieben. Teilweise aber auch in der Sicht von anderen Personen, z.B. die von Liam.

Meine Meinung:

Das Buch ist erst einmal was komplett anderes, was man sonst so im Moment bei Jugendbüchern findet. Keine fantastischen oder dystopischen Elemente, sondern ein großartiger historischer Roman. Am Anfang waren meine Erwartungen an das Buch jedoch nicht so hoch. Ich kannte die Leseproben und habe die Rezensionen bei Amazon durchgelesen und habe ein gutes Buch erwartete. Aber kein Buch, das mir so gut gefällt, dass ich es innerhalb weniger Stunden durchlese!
Zunächst einmal ist die Handlung unglaublich interessant. Sie spielt sich keineswegs in diesem normalen Rahmen ab, den man zurzeit viel zu oft liest. Nein, sie ist für mich etwas komplett neues, etwas, das man gerne erkunden möchte und folglich so viel wie möglich darüber erfahren möchte.Zudem gibt es auch keine Liebesgeschichte, die die ganze Story dominiert. Es gibt zwar eine, doch spielt diese sich eher so am Rande ab und lange ist man sich als Leser auch überhaupt nicht sicher, ob das nun wirklich eine Liebesgeschichte ist oder nicht. Außerdem spielt das Fechten in der Geschichte eine große Rolle. Man erfährt einiges darüber, was wirklich sehr interessant ist. So hat man nicht nur das Gefühl, unterhalten zu werden, sondern beim Lesen auch etwas gelernt zu haben. 
Die ersten Seiten sind etwas wirr – nicht im negativen Sinne, sondern eher im positiven. Weder der Protagonist Ronan, noch der Leser wissen, was in den letzten Stunden, bevor die Geschichte beginnt, eigentlich geschehen ist. Man wird als Leser direkt ins Geschehen geworfen, hat keine Möglichkeit sich erst einmal langsam an die von der Autorin beschriebene Welt zu gewöhnen. Dutzende Eindrücke prasseln am Anfang auf einen ein. Man will unbedingt wissen, warum Ronan betrunken war, was das alles mit der Schlacht auf sich hat und warum sein Vater zu ihm so grausam ist. Der Leser wird also sofort an die Geschichte gefesselt, will die Fragen ergründen und stößt dabei nur noch auf viele weitere. So will man immer und immer weiter lesen, bis das Buch schließlich vorbei ist und man es gar nicht abwarten kann, den nächsten Band in die Hände zu bekommen.Dies wird alles noch von die konstant vorhandene und am Ende rasant ansteigende Spannung unterstützt, die den Leser zusätzlich ans Buch fesselt. 
Die Protagonisten sind allesamt gut ausgearbeitet. Keine eindimensionalen Wesen, sondern welche mit Ecken und Kanten und Charakterzügen, die man als Leser ergründen möchte, da einem zu Beginn bei weitem noch nicht alle offen liegen. Der Hauptprotagonist Ronan unterzieht sich im Laufe der Geschichte einer vollkommenen Wandlung. Zunächst ist er einfach nur Rauklands Sohn, der zukünftige König, der ohne Freunde durch das Leben geht von einer Schlacht zur nächsten. Doch das wird sich im Laufe des Buches komplett ändern. Liam ist mir sehr sympathisch. Er ist das komplette Gegenteil zu Ronan. Weder sonderlich tapfer noch kampferprobt, dafür jemand, der für seine Mitmenschen eintritt. Die beiden können gegenseitig viel voneinander lernen und tun das dann auch im Laufe der Geschichte.

Mein Fazit:

„Rauklands Sohn“ gehört definitiv zu den Überraschungen im Lesealltag. Eine interessante und fesselnde Story und zwei komplett unterschiedliche Protagonisten nehmen den Leser schnell für sich ein. Ich war richtig traurig, als das Buch schließlich zu Ende war, weshalb ich schon sehr gespannt auf die beiden Folgebände bin! Viele von euch werden das Buch wahrscheinlich noch nicht gelesen haben, da es doch (noch) relativ unbekannt ist. Doch solltet ihr es definitiv einmal lesen, denn es ist es ganz bestimmt wert!

Meine Bewertung:

{Rezension} Jordis Lank: Rauklands Sohn

Mein Bild im Kopf:

Ich beobachte Ronan jetzt schon einige Minuten. Wie er da sein Schwert schwingt. Ich habe noch nie etwas so anmutiges gesehen. Noch nie etwas, das meinen Blick so hatte fesseln konnte, dass ich regungslos dasitze und vollkommen mit dem Zuschauen ausgefüllt bin. Ich könnte noch stundenlang so dasitzen, doch plötzlich hält Ronan in seinen Bewegungen inne und schaut mich direkt an. Ich lasse ihm nicht einmal die Chance, meine Anwesenheit zu kommentieren. Mit hochroten Kopf sprinte ich davon. 

Die Autorin:

{Rezension} Jordis Lank: Rauklands Sohn

Bild: Olaf Staschik

Die Autorin Jordis Lank über sich selbst auf ihrer Website:
„Ich kam Anfang der siebziger Jahre im äußersten Zipfel des Bergischen Landes auf die Welt. Zusammen mit vierzehn Hühnern, einem Hahn, 623.484 Bienen und geschätzten fünf Kaninchen wuchs ich in einem riesigen, halbwilden Garten auf, veranstaltete Schneckenwettrennen und konnte aus Baumrinde ohrenbetäubend laute Hupen basteln.Mit sechs Jahren riss ich sämtliche Birkenschösslinge in der Umgebung aus und steckte stattdessen Weidenäste in den Boden – die waren viel besser für die Bienen.Nach Abitur und Ausbildung zur Industrieinformatikerin arbeite ich seither im wissenschaftlich-technischen Bereich als Softwareentwicklerin. Aber die Lust am Draußen ist geblieben – genau wie eine große Anzahl imposanter Weidenbäume in der Gegend.Wenn ich nicht gerade schreibe, dann werfe ich Bälle und Keulen in die Luft, suche verborgene Schätze mit Hilfe von GPS oder spiele mich mit Freunden durch meinen Brettspielstapel.“

Die Reihe:

1. Rauklands Sohn
2. Rauklands Blut [erscheint im Oktober 2013]
3. Rauklands Schwert [erscheint im März 2014]

Dank:

Mein herzlichster Dank gilt der Autorin für die lieben E-Mails, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe, und das Rezensionsexemplar!

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