Rezension: John Carpenter – Lost Themes II (Sacred Bones, Cargo 2016)

Erstellt am 19. April 2016 von Wavebuzz

Regisseure und Filmemacher, die Musik produzieren sind nichts Neues (man denke beispielsweise an David Lynch). Was aber immer wieder neu ist, ist die verschiedene Herangehensweise zur Musik. Der szenische, visuelle Anreiz scheint auch hier in John Carpenters “Lost Themes II” durchzuschimmern. Es ist Musik, die erzählt. Es ist Musik mit Storyline.


ELECTRONIC PERFORMER
John Carpenter ist sowohl Regisseur als auch Musikproduzent. Der 1948 geborene Amerikaner widmet sich bis heute dem Horrorfilm-Genre. Sein Bezug zur Musik entstand gleichströmig zu seinem Filmschaffen. In den 70er-Jahren gründete er darum die Hardrock Band Coupe De Ville, die aber bis heute nur in erlesenen Kreisen noch bekannt ist. Gemäss den Mottos “it’s never too late”, “YOLO” oder “man weiss es erst, wenn man es versucht hat” wandte sich Carter ab 2015 der elektronischen Musik zu. So entstand damals das erste Album “Lost Themes” und nun, ein Jahr später, gibt es bereits “Lost Themes II”.

DARK DISTANT DREAMS
Das Album ist ein Mix aus 80’s-Synthies, verzerrten Bassgitarren und treibenden Drums. John Carpenter produzierte es mit seinem Sohn und seinem Göttisohn. Man könnte sich denken, 14 Monate zwischen Album 1 (“Lost Themes”) und Album 2 (“Lost Themes II”) seien eine zu kurze Zeit. Könnte man, muss man aber nicht! Denn “Lost Themes II” wirkt und ist eine sauber produzierte, treibende Geschichte ohne Verwirrungen und Sackgassen. Die musikalische Erzählform bringt den Zuhörenden direkt in eine dunkle, rasende Welt, die manchmal von Licht unterbrochen wird. Das ist Musik für Paralleluniversen. Let the Eskapismus begin.

❤ – Tracks: “White Pulse”, “Angel’s Asylum”, “Windy Death”


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